“Was sind das für Zeiten, wo ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist, weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt.” So hat einmal der Dichter Brecht geschrieben. Der grobe Grass hat das vergessen. Sein Israel-Gedicht erinnert vor allem an das, was er verschweigt – die Verbrechen in Syrien, Russland und an vielen Orten der Welt. Warum widmen unsere Medien dem Blödsinn des alten Mannes so viel Zeit, der nur Aufmersamkeit für sich will?

Kommentare (24)

  1. #1 ali
    April 6, 2012

    Ich bin immer etwas skeptisch (gerade wenn es um die Politik im Nahen Osten geht), wenn Kritik damit abgetan wird, dass andere ja “noch viel schlimmer sind”.

    Das Hauptproblem von Grass’ Gedicht ist meines Erachtens nicht, dass er alle anderen Missetaten dieser Welt nicht auflistet, sondern, dass er darin erstaunlich wenig Ahnung zeigt von den Dingen die er kritisiert: Nuklearstrategie, Diplomatie und der geopolitischen Zusammenhänge im Nahen Osten. Wenn man nun kritisiert, dass Grass vieles verschweigen würde, lenkt das nur unnötig von den Unzulänglichkeiten seiner Analyse und Vorschläge ab und leitet eine neue Runde im Fingerzeigen ein, statt einer produktiven Diskussion.

    Warum widmen unsere Medien dem Blödsinn des alten Mannes so viel Zeit, der nur Aufmersamkeit für sich will?

    Weil wir darüber bloggen, uns darüber aufregen und ihn unter anderem hier diskutieren.

  2. #2 MartinB
    April 6, 2012

    Ich fand ja dieses Brecht-Zitat schon immer ziemlich dämlich – das Drüber-Sprechen nützt schließlich auch nichts, außer dass man sich ganz toll in einem gemeinsamen Betroffenheitsgefühl wälzen kann. Ist ungefähr so logisch wie “Iss deinen Teller leer, denn in Afrika hungern die Kinder.”

  3. #3 rolak
    April 6, 2012

    Geht mir auch so, MartinB – insbesondere die Essensnummer war mir schon in meinen frühen Jahren als absurd offensichtlich.
    Bleibt ein Gutes zu vermelden für diesen post: Es fehlt der unsinnige und unselige Antisemitismus-Vorwurf.

  4. #4 MartinB
    April 6, 2012

    @rolak
    Ja, mir wurde das zu Schulzeiten sehr bewusst, als sich eine Klassenkameradin darüber aufregte, dass ich über irgendeinen Missstand auf der Welt nicht Bescheid wusste – “man muss sich doch informieren”. Die Frage, was es irgendjemandem nützt, wenn sie nur informiert ist, aber nichts tut, kam irgendwie nicht gut an.

  5. #5 Dr. Webbaer
    April 6, 2012

    In der Tat ist das willkürliche Anlegen unterschiedlicher Maßstäbe hauptverantwortlich für das Leiden der doitschen Intellektuellen!

    Und dann kann man eben schon mal zu dem Schluss kommen, dass Israel eine, nein: die Gefahr für den Weltfrieden und der Iran nur durch ‘Maulheldentum’ gekennzeichnet ist.

    Woher diese ethische Niedrigkeit kommt? – Dr. W weiß es auch nicht genau, es muss aber etwas mit der Rezipienz zu tun haben.

    Und, was noch gesagt werden muss: GraSS ist natürlich kein Antisemit, er hat nur ein Problem mit Israel und damit, dass Juden dort wohnen. – .

    MFG
    Dr. Webbaer

  6. #6 rolak
    April 6, 2012

    (um um den schon länger erwarteten Dreck herum zu referenzieren:) Hi MartinB, mir wurde erzählt, ich hätte einmal auf den Afrika-Spruch sinngemäß geantwortet: ‘Na gut, dann schicken wir es halt hin.’ Früh übt sich… 😉

    Was den meisten Verfechtern der ‘Aber das muß doch {beachtet| gewußt| besprochen| geändert} werden’-These nicht auffällt ist daß sie sich selber jeglichen Boden unter den Füßen wegziehen. Denn diese Maxime würde gleichberechtigterweise auch für jeden anderen Mißstand gelten, also muß erst einmal uber jegliches Weltgeschehen informiert werden – und wenn mich nicht alles täuscht, ist das eine stetig wachsende Menge von Details. Der Versuch zu einer Übersicht zu gelangen verhindert effektiv die Beseitigung einzelner Probleme. It’s just keeping on keeping on. Betroffenheit als Lebenszweck.

  7. #7 Joseph Kuhn
    April 6, 2012

    Zu dem Gedicht von Grass finde ich den Kommentar von Thomas Steinfeld in der Süddeutschen Zeitung ganz lesenswert.

    Und was das Brecht-Zitat angeht: Das finde ich in seinem historischen Kontext als Kritik an der unpolitischen Naturdichtung im Nationalsozialismus eigentlich ganz treffend. Ob Grass zurecht hieran anknüpft oder einfach nur mit großem Pathos irrt, wie Thomas Steinfeld schreibt, kann man ja diskutieren.

  8. #8 MartinB
    April 6, 2012

    @Joseph
    “Das finde ich in seinem historischen Kontext als Kritik an der unpolitischen Naturdichtung im Nationalsozialismus eigentlich ganz treffend.”
    Ja, im Kontext gebracht und nicht als Totschlagargument ist es schon sinnvoll. Es gab mal ein Interview in der ZEIT mit Loriot (ich glaube geführt von diLorenzo (heißt der so?)), wo der Loriot fragt, wie man denn Humorist sein könne wenn in Afrika Kinder sterben. Das ist dann die dämliche Interpretation. (Loriot hat leider nicht gegengefragt, wie man denn Interviews mit Humoristen führen könne, wenn in Afrika Kinder sterben.)

  9. #9 cydonia
    April 6, 2012

    Macht mal weiter: bis jetzt ist das Niveau erstaunlich hoch, nicht nur wenn man den Eingangspost von Herrn Fischer bedenkt…..
    Aber, MartinB, für das Zitat aus dem von dir erinnerten Interview hätte ich dann doch gerne einen Beleg. Ich habe das Ganze sehr anders in Erinnerung.
    Und Grass liebt nun mal undifferenzierte, brachiale Einwürfe. in Israel hat man übrigens recht gelassen reagiert. In Deutschland hingegen sind die eingeübten Reflexe halt kaum zu verhindern. Da bin ich dann ganz froh, wenn ich hier bestimmte Kommentatorennnamen wahrnehme. Da mache ich mir dann auch keine Sorgen mehr wegen der Wb-Drecksschleuder.

  10. #10 MartinB
    April 6, 2012

    @cydonia
    “Ich habe das Ganze sehr anders in Erinnerung.”
    Unglaublich, was man im Netz findet. Möglicherweise ist es das hier
    https://www.a-e-m-gmbh.com/andremuller/interview%20mit%20loriot.html
    (Wie gesagt, es ist auf jeden Fall sehr lange her)
    Falls es das ist, dann ist das von mir so gebrachte Zitat tatsächlich falsch (und das Interview wurde auchnicht von di Lorenzo geführt, sondern von Andre Müller). So kann das Gedächtnis einen täuschen.
    Der dahinterstehende Aspekt (“Wie kann man komisch sein, wo die Welt doch so schrecklich ist”) ist aber im Interview tatsächlich für meinen Eindruck zentral – in der Erinnerung habe ich möglicherweise diesen Eindruck plakativ formuliert und das dann für einen tatsächlichen Satz im Interview gehalten.

    PS: Der Wb ist nun wirklich keinen Kommentar wert.

  11. #11 Joseph Kuhn
    April 6, 2012

    @ MartinB:

    “Wie kann man komisch sein, wo die Welt doch so schrecklich ist”

    Mal unabhängig davon, was Loriot in diesem oder einem anderen ZEIT-Interview gesagt hat, ist diese Frage auch durch Filme wie Chaplins “Der große Diktator”, Lubitsch’ “Sein oder Nichtsein” oder Benignis “Das Leben ist schön” beantwortet. Eher bleibt einem das Lachen im Halse stecken, wenn, wie es manchmal vorkommt, Politiker Betroffenheit erkennbar nur simulieren.

    Beim Grass-Gedicht frage ich mich, woher die emotionale Heftigkeit kommt, die es hervorgerufen hat, bis hin zu Aussagen, er pflege eine Sprache des Hasses oder sei, weil er in der Uniform der SS gekämpft habe, nicht mehr zur Neutralität fähig. Vielleicht hätte man bei jemand anders einfach gesagt, das sei ein schlechtes Gedicht mit falscher Bewertung der Sachlage, fertig?

  12. #12 Statistiker
    April 6, 2012

    Hmmm, also ich habe mir das Grass-Gedicht mal durchgelesen. Vorab: Ich mag Grass an sich nicht, er ist mir zu moralinsauer, aber:

    Was sagt er denn Falsches?
    Wo diffamiert er denn Israel?
    Wo ist der angebliche Antisemitismus?

    Ich kann es nicht erkennen.

    Den Ahmapimmelsonstwie beschreibt Grass als Maulhelden, der sein Volk unterjocht und zum organisierten Jubel lenkt, also kein Loblieb auf den Iran.

    Das Gedicht ist eher ein Schlag in die Fresse der BRD, die mit Waffenlieferungen in alle Welt ihr Geld verdient, sei es damals im 1. Golfkrieg, als wir den Iran wie den Irak mit Waffen beliefert haben, oder wie jetzt, wo Griechenland sich totsparen soll, hauptsache, die kaufen weiter Waffen aus deutscher Produktion.

    Der Hass auf den Iran kommt meines Erachtens eher aus der Revolution 1979, als Khomenie (ein dummer Faschist, keine Frage) an die Macht kam und damit auch an die Macht über die Waffen, mit denen Persien vorher als Bollwerk gegen den Kommunismus aufgerüstet wurde.

    Tja, mal zur Erinnerung: Die Taliban nannte man früher Mudschahedin (oder wie auch immer geschrieben), also Freiheitskämpfer. das war, als die gegen die bösen Russen kämpften. Heute sind die gleichen Leute Terroristen…..

    Ich geh mal kurz kotzen……

  13. #13 miesepeter3
    April 6, 2012

    @Statistiker

    “Tja, mal zur Erinnerung: Die Taliban nannte man früher Mudschahedin (oder wie auch immer geschrieben), also Freiheitskämpfer. das war, als die gegen die bösen Russen kämpften. Heute sind die gleichen Leute Terroristen….. ”

    Niemand ist per se Terrorist oder Freiheitskämpfer. Es kommt immer darauf an, in welche Richtung er die Waffe hält.

    “Ich geh mal kurz kotzen……”

    Ich komm mit.

  14. #14 ali
    April 7, 2012

    @Statistiker; @miesepeter3

    Das ist was ich mit “Fingerzeigen” meinte.

    Übrigens war Khomeini Anti-Amerikanismus nicht von Anfang an so stark vorhanden, soweit ich weiss. Er entdeckte den grossen Satan im Zuge der Botschaftsbesetzung als ausgezeichnetes Feindbild um die Reihen zu schliessen. Es ist nicht in etwa so, dass eine Seite ein Monopol auf Flip-Flopping hätte…

    Das mit dem Antisemitismus ist meines Erachtens hier eine fruchtlose Diskussion, da nicht wirklich belegbar. Die Aussagen sind nicht per se antisemitsch, aber ein Antisemit würde halt ebenfalls so argumentieren (ich glaube nicht, dass Grass antisemtisch motiviert ist, aber ich weiss es nicht, darum in dubio pro reo). Darum finde ich, dass diese Debatte in diesem Zusammenhang wenig bringt (zu viele Annahmen). Statt einer Diskussion, wer die Mudjaheddin bewaffnet hat, sollten wir uns lieber lieber auf die in meinen Augen eindeutigen Schwächen in Grass Argumentation konzentrieren. Weil von denen gibt es genug.

  15. #15 Statistiker
    April 7, 2012

    Hallo Ali,

    grundsätzlich d´accord, aber….

    es ging mir nicht darum, ob der Iran antiamerikanisch ist oder war, sondern darum, ob der “Westen” antiiranisch ist/war. Und da muss ich feststellen, dass der Iran seit Khomeini das “Reich des Bösen” ist, und dies ohne jede ernsthafte Begründung. das Khomeini ein religiöser Fundamentalist ist, steht außer Frage und ist für mich als FSMler unakzeptabel, aber darum ein ganzes Land diffamieren? Warum? Der Iran war “gut”, solange der Schah uns fast kostenlos sein Öl geliefert hat und unsere Waffen gekauft hat. Der Iran ist “böse”, seit Khomeini an der Macht ist. Haben sich Millionen von Einwohnern von heute auf morgen geändert???? Wohl kaum….

    Und zu Grass: Wie gesagt, ich mag ihn nicht. Er ist mir zu moralistisch. ABER: Kritik an der Politik Israels zu äußern, ob berechtigt oder nicht, hat nichts mit Antisemitismus zu tun. Ich bin Atheist und politisch deutlich links einzuordnen, und dennoch empfinde ich die Politik Israels als … sagen wir mal so…. daneben….. und wer mir jetzt Antisemitusmus vorwirft, der soll das machen, aber er liegt falsch.

    Das, was Grass gesagt hat, ist keine Religionskritik, sondern Staatskritik, da sollte man deutlich differenzieren. Und genauso lese ich es auch: Man kann den Iran – auch wenn sich die Machthabenden dort noch so doof benehmen – nicht verdammen, ohne von den Nachbarstaaten, hier Israel, und von sich selbst nicht das Gleiche einzufordern.

    Sorry, ich sehe das Ganze völlig neutral:
    – Der Iran will Israel auslöschen
    – Israel will den Iran auslöschen

    Wer ist jetzt besser oder im Recht? Meines Erachtens keiner, beide verhalten sich asozial. Aber wir als die “Guten” verurteilen nur den Iran….

    Sollten wir uns da nicht lieber an das Fliegende Spagettimonster halten?
    Wofür stehen wir? Alles was gut ist.
    Was lehnen wir ab? Alles, was nicht gut ist.

    Hmmm, es wird Zeit, meiner Nudeligkeit zu fröhnen und einen großen Teller Nudeln zu mampfen…….

    Dir auch noch ein schönes Hasenfest!

  16. #16 Dr. Webbaer
    April 7, 2012

    @Joseph Kuhn
    Frohe Ostern erst einmal!

    Beim Grass-Gedicht frage ich mich, woher die emotionale Heftigkeit kommt, die es hervorgerufen hat (…)

    3 Gründe können hier genannt werden:

    1.) “Antizionistische” Kritik polarisiert aus sich heraus, manche finden diese einfach widerlich, andere fühlen sich angezogen. Die beiden Gruppen mögen sich nicht.

    2.) Grass hat über fünf Jahrzehnte lang Bürgerlichen ins Gewissen geredet, dabei “vergessen”, dass er in der SS war. Wobei nicht der Sachverhalt das Problem ist, sondern das “Vergessen”. Grass wird von einigen als personifizierte Heuchelei verstanden.

    3.) Auch Links kommt Grass mit seinem “Gedicht” nicht so gut an. Die Linkspartei versucht bspw. ihr “Antizionismus”-Problem zu lösen indem “antizionistische” Positionen isoliert werden. Im Bewusstsein, dass eine Regierungsfähigkeit nicht gemeinsam mit “Antizionisten” erreicht werden kann. – Andere Linke machen sich Sorgen, dass Grass im Alter noch das eine oder andere zum Thema Israel oder Juden sagen oder schreiben wird, das übelst aufstoßen kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass Grass hier ein Altersthema gefunden hat, ist hoch. – Hier möchte man dann nicht persönlich in Verbindung gebracht werden, deshalb hält sich die Zahl der linken Beispringenden überschaubar.

    MFG
    Dr. Webbaer (der sich darüber amüsiert, welche Inhalte hier ohne Begründung zensiert werden, der sich so aber nicht rausekeln lässt)

  17. #17 ali
    April 7, 2012

    @Statistiker

    Was die Antisemitismus-Diskussion betrifft: Wie schon geschrieben, ich glaube nicht, dass Grass ein Antisemit ist. Es stimmt aber auch, dass sich Antisemiten hinter Israelkritik verstecken können (nicht zuletzt weil Religion, Geschichte und Staat nicht so einfach zu trennen sind). Trotzdem darf dies natürlich nicht heissen, dass man deswegen keine Kritik an Israels Politik äussern darf. Das ist sicher auch eine Diskussion, aber nicht jene die ich in diesem spezifischen Zusammenhang am Wichtigsten finde, weil ganz egal was Grass’ Motivation war (die Antisemtismus Debatte hat er natürlich im Text selber angestossen), das Problem des Gedichtes ist, dass es einfach sehr uninformiert und naiv daherkommt und nicht wirklich konstruktiv ist und das geht im Lärm der Diskussion um die Person und Motivation im Moment unter.

    Was der eigentlich Diskussionsgegenstand sein sollte in meinen Augen, habe ich mir nun in einem überlangen Blogeintrag vom Herzen geschrieben. So kurz und knackig wie EPF hier, kriege ich es halt einfach nicht hin.

  18. #18 Dr. Webbaer
    April 7, 2012

    Die Taliban nannte man früher Mudschahedin (oder wie auch immer geschrieben), also Freiheitskämpfer. das war, als die gegen die bösen Russen kämpften. Heute sind die gleichen Leute Terroristen…..

    Der ‘Mudschahedin’ als Dschihadist und Kämpfer Allahs ist nie als ‘Freiheitskämpfer’ zu verstehen gewesen. – Der Rest deutet leider ebenfalls auf politisches Mangelwissen hin, sonst würde Dr. W näher darauf eingehen. Viele “Antizionisten” sind einfach politisch ungebildet, der Antisemitismus bedingt auch oft (also: nicht immer) diese Unbildung.

  19. #19 Carlo
    April 7, 2012

    @Statistiker
    Langsam, langsam, Israel will den Iran vernichten? Wie kommen Sie darauf? Das ist doch reine Fantasie. Israel würde gern ein paar Bomben auf die Atomanlagen schmeißen und hofft, dass dann alles vorbei ist. Aber hier muss man schon sagen, dass das ein gefährliches Spiel ist, das durchaus eskalieren könnte. Deshalb gibt es ja soviel Skepsis.
    2. Iran will Israel vernichten? Stimmt das so überhaupt? Ahmadinejad hat dazu so Andeutungen gemacht, aber dann hieß es wieder, es wurde falsch übersetzt. Ehrlich gesagt werde ich nicht schlau daraus, was die wirklich wollen. Vielleicht kann hier jemand mit mehr Fachwissen weiterhelfen.

  20. #20 Dr. Webbaer
    April 8, 2012

    @Carlo
    Nun, Israel wird von A aus I und anderen radikalen Moslems als Geschwür, das es zu entfernen gilt, bezeichnet. Ideologisch ergibt sich die Forderung aus dem Konzept des Dar al-Islam, bedenken Sie, dass das “Gebilde, das Israel genannt wird” zum Dar al-Islam gehörte, ein Zurückweichen vor dem Dar al-Harb ist nicht vorgesehen. – Sofern Sie Quellen aus der Tagespolitik benötigen, sei Ihnen MEMRI empfohlen.

    Dass Kritik an Israel (vs. ‘Israelkritik’, denn dedizierte Kritik an einem Land hat schon etwas merkwürdiges, gibt es auch nur als Antiamerikanismus und Antizionismus) in D fast zwingend in den Antisemitismus-Vorwurf läuft, ist natürlich schlecht, aus Sicht des Schreibers dieser Zeilen aber dem Manischen geschuldet, das ausgewiesene Israelkritiker regelmäßig an den Tag legen.

  21. #21 michael
    April 8, 2012

    MEMRI:

    na klar. Man braucht sich ja nur das BOARD OF DIRECTORS AND ADVISORS anzuschauen, um zu wissen, dass hier völlige Neutralität und Objektivität walten.

    https://www.memri.org/content/en/about.htm

  22. #22 Dr. Webbaer
    April 8, 2012

    Nachtrag @Carlo

    Langsam, langsam, Israel will den Iran vernichten? Wie kommen Sie darauf? Das ist doch reine Fantasie.

    Das ist die aktuelle Grass-Theorie: Israel könnte Iran vernichten wollen (A aus I hätte es nicht schöner formulieren können, ‘Statistiker’ glaubt das anscheinend): ‘Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag, der das (…) iranische Volk auslöschen könnte’ (Quelle)

  23. #23 Statistiker
    April 8, 2012

    Schön, wie der braune Bär hier rumstampft und persönliche Beleidungen in das Forum kackt. Wie schön, das er sich meistens selbst besch****.

  24. #24 Dr. Webbaer
    April 9, 2012

    Braun ist, wie es aus Ihnen spricht:

    Sorry, ich sehe das Ganze völlig neutral:
    – Der Iran will Israel auslöschen
    – Israel will den Iran auslöschen

    Wer ist jetzt besser oder im Recht? Meines Erachtens keiner, beide verhalten sich asozial. (Quelle)

    Aber vielleicht finden Sie ja jemanden, der die behaupteten Beleidigungen zensiert; das ist hier gut vorstellbar.

    MFG
    Dr. Webbaer