Blogger leben gefährlich. Vor allem Politblogger.

Das gilt natürlich nicht unbedingt für mich. Ich muss nicht anonym bloggen und vermute man wird mich mit meinem Schweizer Pass auch wieder aus Aserbaidschan ausreisen lassen, auch wenn ich mir hier Gedanken zur Präsidentenikonographie gemacht habe.

In den letzten Jahren gab es einen ständigen Anstieg an Bloggerinnen und Blogger die aufgrund ihrer Aktivität im Cyberspace verhaftet wurden. Diese traurige Statistik zeigt aber auch, wie Blogs mehr und mehr zu einer alternativen Informationsquelle und einer Arena für den politischen Diskurs werden. Gerade autoritäre Staaten fürchten offensichtlich das individualistische und schwer zu kontrollierende Medium.

Ein von der University of Washington veröffentlichter Report sammelt diese Zahlen (Graphik). Gemäss diesem Bericht sind mindestens 64 Bloggende seit 2003 wegen ihrer Aktivität im Netz verhaftet worden (Datenset hier und Bericht hier). Die Zahl scheint zwar relativ klein, aber bedenkt man, wie langsam Staaten normalerweise auf solche neue Herausforderungen reagieren, muss man wohl davon ausgehen, dass die Zahlen weiter ansteigen werden.

Vielleicht sollte ich mir sorgen machen bei den regelmässigen Hits aus China auf zoon politikon.

Kommentare (1)

  1. #1 Beatrice Lugger
    Juni 17, 2008

    Es ist wohl an der Zeit eine Organisation Blogger ohne Grenzen – vergleiche Reporter ohne Grenzen – zu gründen. Laut der dortigen Liste sind derzeit 133 Journalisten inhaftiert und 63 sogenannter Online-Dissidenten (die sich für das Recht auf freie Information im Netz einsetzen). Dazu kommen nun noch die 64 Blogger. Oder vielleicht zählen sie zu den Dissidenten? Auf jeden Fall stehen Blogger offensichtlich zunehmend im Visier mancher Staatswächter.