Der Sinn und Zweck des Bloggens wird in allen wissenschaftlichen Bereichen, auch in der Geschichtswissenschaft, immer weniger hinterfragt und immer mehr positiv bewertet. Was noch vor zwei Jahren als „unseriös” galt, wird nun häufiger von unterschiedlichen Historikern aller Zeitepochen „praktiziert”.

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(Foto: pepsprog / pixelio.de 2007)


Zurzeit lese ich regelmäßig folgende historische Blogs:

https://weblog.histnet.ch (von Peter Haber und Jan Hodel zu aktuellen Fragen der Geschichtswissenschaft)

https://geschichtsunterricht.wordpress.com (Medien im Geschichtsunterricht – Ein Blog von Daniel Eisenmenger)

https://geschichtspuls.de (Blog-Magazin zur deutschen Geschichte von Marvin Brendel)

Als eines der nächsten Zeittaucher-Projekte werde ich in den kommenden Wochen weitere empfehlenswerte Websites/Blogs ausführlich vorstellen. Besonders interessant ist für mich, dass ich zurzeit durch das Bloggen sehr viele neue, mir bisher unbekannte Personen kennenlerne, die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen und den gegenseitigen Kontakt suchen. So hat das Webschreiben auf vielfache Weise einen Sinn, zumal es möglich sein muss, wie das Beispiel „Loveparade – Eva Herman” zeigt, dass man ebenso über (zeitgeschichtlich) aktuellste Themen schreibt, die einen innerlich beschäftigen.

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Ein Kollege, der ebenfalls gerne schreibt und einen Blog eröffnen möchte, fragte mich vor einigen Tagen in diesem Zusammenhang: „Muss ich jetzt auch twittern?” – Bevor ich dem Bloggen begann, wusste ich selbst nicht so genau, wie Twitter funktioniert und ob es überhaupt sinnvoll ist, dort Kurznachrichten zu verschicken. Doch der Dienst ist meines Erachtens eine sehr gute Möglichkeit, um auch bei aktuellen und historischen Themen rasch einen Überblick zu bekommen, was gerade diskutiert wird und mit welchen Fragestellungen sich andere Forscher so beschäftigen.

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(Foto: www.holly-tucker.com 2010)

Dies zeigt sich zum Beispiel bei Holly Tucker, einer College-Professorin der Vanderbilt University. Unter https://twitter.com/history_geek schreibt sie pausenlos, was sie beschäftigt, welche Bücher sie liest, wohin sie gerade reist. Ihre Anregungen dienen natürlich immer auch dem Selbstmarketing, aber die meisten ihrer Twitter-Links sind äußerst lesenswert, genauso wie ihre Website https://www.holly-tucker.com, auf der sie auch bloggt.

Meine eigenen Twitter-Follower sind immerhin schon auf 58 angewachsen und sind äußerst vielseitig in ihren Profilen, die zumeist auf Websites führen, wie die folgenden Beispiele offenbaren:

https://twitter.com/geboren_am (beschäftigt sich mit Geburtstagen von historischen Persönlichkeiten)

https://twitter.com/qhistory (ist ein historisches Blogprojekt von Studierenden aus)

https://twitter.com/chronico (Internetmagazin für Geschichte)

https://twitter.com/TheHistoryWoman (Blog von Gaby Mahlberg)

https://twitter.com/aeon_geschichte (AEON. Forum für junge Geschichtswissenschaft)

https://twitter.com/JBSHistory (Geschichtsblog von Jonathan Blümel)

https://twitter.com/BWehen (Geschichtstweets von Britta Wehen)

https://twitter.com/Theofel (Geschichte in Tweets)

https://twitter.com/Archivalia_kg (Blog Archivalia von Klaus Graf)

Die Auswahl zeigt, dass es sich als Historiker durchaus lohnt, ab und zu bei Twitter vorbeizuschauen und auch selbst Tweets zu verschicken.

Kommentare (1)

  1. #1 JBluemel
    August 24, 2010

    Spannendes Thema! Ich kann dem Autor insofern zustimmen als das Twitter unter Historikern, Archäologen und allgemein Wissenschaftlern eine gute Plattform bietet um sich über Neuigkeiten, Forschungsthemen, Publikationen und vielem weiterem kurz auszutauschen. Der dynamische short-message-Charakter von Twitter lässt nur ein kurzes und knackiges Format zu, weswegen es möglich ist relativ schnell einen gewissen Überblick über die Inhalte seiner Twitter-Kontakte zu bekommen.
    Jeder Wissenschaftler und User sollte sich aber überlegen, welchen Nutzen er aus dem Medium Twitter für sich persönlich ziehen kann!
    Genauso sind Blogs hervorragende Plattformen um Inhalte (historische z.B.) vielen Internetnutzern zu präsentieren und zugänglich zu machen. Bei Blogs sollte man immer aber die Inhalte auf ihre wissenschaftliche Genauigkeit und ihren Wahrheitsgehalt überprüfen. Copy und Paste ist eine bequeme Erfindung, sollte aber nicht unüberlegt angewendet werden!

    Fazit: Social Media geht auch an den Historikern nicht spurlos vorbei. Jeder Benutzer sollte aber überlegen
    1. wofür er die Medien nutzen will (Ziele?)
    2. wieviel Energie er in Twitter, Blogs etc. investieren will/kann
    3. wie er Inhalte möglichst gut aufbereitet für das www und trotzdem auf hohem Niveau (wissenschaftlicher Standard) präsentieren möchte