Ich habe den 2009 erschienenen Band über NANOTECHNOLOGIE von Joachim Schummer (edition unseld 23) bislang zwar übersehen, bin jetzt aber umso begeisterter von ihm. Der Heisenberg-Fellow der Deutschen Forschungsgemeinschaft macht in dem Buch deutlich, daß Nano eher der Vorname einer Religion als einer Technologie ist. Zum einen sind viele Themen der Nanotechnologie schon in den 1950er Jahren von den Chemikern behandelt worden. Zum zweiten stammt der Begriff aus der Ecke der Populärkultur, die von dem träumt, von dem früher die Alchemisten geträumt haben, nämlich davon, die Menschen zu verbessern (“Transhumanismus”). Und zum dritten streben die Nanoingenieure danach, bislang unverfügbare Bestände zu erfassen. Sie agieren als transzendentale Nanotechniker und drücken das biblisch aus, indem sie – wie Schummer zitiert – versprechen, “den Blinden das Sehen ermöglichen, den Lahmen das Gehen, den Tauben das Hören.” Als die Nanotechnologen noch in den Windeln lagen, wurde der Philsosoph Karl Popper gefragt, was unserer Zeit Not täte – “Etwas mehr Bescheidenheit”, hat er gesagt. Das muss hier wiederholt werden.

Kommentare (8)

  1. #1 MartinB
    März 14, 2010

    Ich ziehe mal die Bilanz dieses Blogs:
    Am 25.2 haben wir gelernt, dass uns die Spezialisten nichts mehr zu sagen haben.
    Am 2.3. erfuhren wir, dass auch Großforschung nichts taugt.
    Heute lernen wir, dass die Nanotechnologie eigentlich auch nur leere Versprechungen macht.
    Wie wäre es denn mal mit einer positiven Aussage: Welche Art der Forschung soll es denn Ihrer Meinung nach noch geben?

  2. #2 Peter
    März 14, 2010

    >”Etwas mehr Bescheidenheit”, hat er gesagt.
    >Das muss hier wiederholt werden.

    Ganz im Gegenteil. Etwas weniger Geschwätz und etwas mehr Aktion wäre angebracht.

  3. #3 Nio
    März 14, 2010

    Normalerweise übergehe ich dieses Blog. Im Vergleich zu anderen Blogs sind die Einträge hier nichtssagend und völlig aus jedem Zusammenhang gerissen. Vielleicht ist das auch der Grund warum absolut jeder Eintrag wirkt, als wäre er ein Gedanke, der zwischen Wohnzimmer und Toilette gekommen ist. Es fehlt immer eine vernünftige Betrachtung des Themas. Es wirkt stets einseitig, simplifiziert, unüberlegt.

    Ich bin ja sehr aufgeschlossen denen gegenüber, die sich die Mühe machen, ihre Gedanken in schriftliche Form zu bringen. Aber Himmel, ein bisschen bessere, ein bisschen durchdachtere, ein bisschen recherchiertere Argumente würden hier gut tun.

  4. #4 yrthy
    März 14, 2010

    Naja ein Funken ist da schon dran, schreibe nano an dein Poster oder in deinen DFG-Antrag und das rating steigt.

  5. #5 Der Bo
    März 14, 2010

    Dann versuch ich mal was konstruktives. Was mir an diesem Beitrag fehlt

    1. Was verstehen sie unter Nanotechnologie ?
    2. Welche Themen die nun unter den Begriff Nano fallen wurden schon in den 50ern von Chemikern behandelt ?
    3. Wer veruscht den Menschen zu verbessern und wie versucht er das ?
    4. Von welchen “bisher unverfügbaren Beständen” ist eigentlich die Rede ?
    5. Wer hat gesagt er wolle “den Blinden das Sehen ermöglichen, den Lahmen das Gehen, den Tauben das Hören.” Drücken sich die Nanotechniker so aus, oder nur Joachim Schummer über Nanotechniker ?

    Das würde ich gerne von Ihnen wissen.

  6. #6 Microfilosof
    März 15, 2010
  7. #7 Jörg Friedrich
    März 15, 2010

    Schön, dass Sie Joachim Schummer für sich entdeckt haben (Ich erinnere mich an die Frage nach der Philosophie der Chemie).

  8. #8 ka
    März 15, 2010