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Wir Biologen sind dieses Jahr gleich mit zwei Nobelpreisen bedacht worden, dem für Medizin mit Telomeren und der Telomerase und dem für Chemie mit der Struktur und Funktion des Ribosoms. Diese glückliche Entscheidung des Nobelpreiskommitees hat weltweit in den Laboren zu Freudenfesten und exzessiven Feiern geführt.

In Strömen fliesst der vergällte Alkohol zum Reinigen der Laborbänke. In den Tierhäusern werden die Labormäuse zusammen gesetzt und spontane Massenorgien gefeiert. Grosse Messzylinder werden mit Trockeneis, Wasser und SDS gefüllt, um andächtig über das wabernde CO2 und den weissen Schaum zu staunen. Laborkittel werden mit Coomassie-blauen und Ponceau-roten Parolen verziert. Agarosegele werden zu Jelly-Shots, Freudenfeuer aus Nitrozellulosemembranen werden entzündet. Auch die Chemiker feiern mit (siehe Bild oben und Video hier).

Enthemmt wird auch in Stanford dem Geist der freien Liebe gehuldigt und spontane Happenings im Stil der 70er Jahre organisiert. Hier eingebunden ein Video, welches die skanadlösen Feierlichkeiten an der Westküste zeigt. Nach einer kurzen Einführung in die Thematik des diesejährigen Nobelpreises für Chemie geht das Spektakel ab Minute 03:10 los.

Wer schon wieder wach ist, gerade schauen und eine Tastatur bedienen kann, möge in den Kommentaren weitere spontane Beispiele für die weltweiten Feierlichkeiten anführen.

Kommentare (6)

  1. #1 Fischer
    8. Oktober 2009

    Siehste, das ist der entscheidende Unterschied zwischen Biologen und Chemikern: Wir haben nämlich den unvergällten Alkohol für die HPLC. :-p

  2. #2 Tobias
    8. Oktober 2009

    Eure Feier wirkt trotzdem etwas steifer.

  3. #3 Karsten
    8. Oktober 2009

    Der Film ist ‘ne Wucht, hab’ mit offenem Mund vor dem Bildschirm gesessen. “GTP, woooh!” Puff. Rauchwölkchen. Da sag noch mal einer, Lysergsäurediäthylamid wäre zu nichts nutze. Großartig, danke!

  4. #4 Alexander
    8. Oktober 2009

    Ich glaubs nicht, du warst tatsächlich ein paar Stunden schneller als ich mit dem Stanford-Video. Nächstes Mal sollte ich wirklich auch kurz vor dem Posten schnell nochmal nachschauen, ob nicht jemand zwischendurch das gleiche gepostet hat. Zu meiner Verteidigung: Mein Post war heute mittag schon fast geschrieben, und davor habe ich tatsächlich nachgesehen ob es das Video schon in die Scienceblogs geschafft hat. Nur als ich dann vorhin die letzten Sätze geschrieben habe, hab ich mir das Suchen gespart.
    Naja, doppelt hält besser!

  5. #5 Tobias
    8. Oktober 2009

    Alexander,
    doppelt hält auf jeden Fall besser (gilt ja auch für Nobelpreise). Du hast aber schön den Hintergrund des Videos erklärt, daher hier noch der Hinweis auf deinen Blogpost.

  6. #6 Torben
    8. Oktober 2009

    Danke – herrlich !!!

    1971 – Ich sehe es klar vor meinem geistigen Auge…..
    hunderte junge Naturwissenschaftler die gerne mal “protein-release-faktor” sein wollen – und den gibs nur einmal – ach menno 🙁

    (aber das macht doch nichts – Ribosomen-Protein ist auch eine total wichtige Rolle – ehrlich) 🙂

    Ausserdem glaube ich der vergällte Alkohol wurde nur an die Band ausgeschenkt, na dann – ! Puff !