Nach der Atomkatastrophe von Fukushima ist in Deutschland ein rascher Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen worden. Von einigen, sogar sehr um Umwelt und Klima besorgten Journalisten aus dem Ausland wurde dies stark kritisiert, während die Entscheidung in Deutschland allgemein sehr positiv aufgenommen wurde (über 80% Zustimmung nach den letzten Umfragen). Die in diesem Zusammenhang einberufene Ethikkomission (hier und hier mit dem Bericht selbst) zum Atomausstieg macht aber auf zwei Dilemma des Ausstiegsbeschlusses aufmerksam: 1) Die ohnehin schon anspruchsvollen Ziele Deutschlands zur Reduzierung der CO2 Emissionen könnten gefährdet werden, da in einem relativ kurzen Zeitraum (man spricht von 10 Jahren) eine zusätzliche Energiemenge von jährlich 100000 GWh CO2-frei produziert werden müssen. 2) Aus offensichtlichen Gründen verbietet sich nätürlich auch, den zu ersetzende Atomstrom in anderen Ländern zu kaufen, denn im Normalfall kauft man da ja entweder Atom- oder Kohlestrom.

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Bild 1: Gesamtstromproduktion in Deutschland in GigaWattStunden. Quelle AG Energiebilanzen.

Es droht also ein Zerreiben zwischen der Scylla des Treibhausgassünders und der Charybdis einer geradezu unverschämten Heuchelei: Wir sind ausgestiegen und lassen die anderen einsteigen. Bei dem aus Klimagründen allein ja schon kritisierbaren, möglichen Anstieg an Krafwerksleistung aus fossilen Brennstoffen muss man sogar von einer doppelten Heuchelei sprechen. Schliesslich werden weltweit in Kohlekraftwerken ca. 10.000t Uran und ca 24.000t Thorium bei der Verbrennung völlig unkontrolliert in die Atmosphäre gepustet. Man hätte also in dem Fall eigene Kernkraftwerke durch Kohlekrafwerke ersetzt, die Uran und Thorium über unsere europäischen Nachbarn niederrieseln lassen. Die Frage lautet also, lassen sich Syclla und Charybdis umsegeln?

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Bild 2: Anteil der Kernkraft an der deutschen Stromproduktion.

In ersten Berichten zu den “beobachtbaren” Konsequenzen des deutschen Teilausstiegs, der seit März also ca. 8,5 GW vom Netz genommen hat, wird allgemein aber beruhigt: Es sei nichts passiert.

Ich wollte einmal nachschauen, ob man aus den veröffentlichten Zahlen zur Energieproduktion auch als Laie irgendetwas Signifikantes ablesen kann. Gibt es nun mehr importierten Atomstrom oder nicht? Wurde Atomstrom durch Kohlestrom ersetzt oder nicht? Ich bin absoluter Laie auf dem Gebiet und man mag mich für mögliche Fehler bitte korrigieren.

Hier meine Annahmen. 1) Der Datensatz stammt von der AG Energiebilanzen, die von einigen groszen Kohle- und Erdölfirmen betrieben wird. Ich weiss nicht, ob diese Statistiken ok sind oder ob es irgendwo deutlich andere Zahlen gibt. 2) Ich habe mir die Zahlen von 1990 bis 2011 zur Stromproduktion in Deutschland herausgesucht. 2011 beruht teilweise noch auf Abschätzungen. Ich habe die Gesamtstromproduktion, den Import und Export, sowie die vier wichtigsten Stromproduzenten angeschaut: Braunkohle, Steinkohle, Kernkraft und die erneuerbaren Energien.

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Bild 3: Jahr zu Jahr Differenzen der Kernkraftvariationen.

Mich interessiert, was in 2011 als Folge des Ausstiegs passiert ist. Selbstverständlich hatte die Politik noch kaum Zeit, einen langfristigen Plan etwa zum verstärkten Ausbau erneuerbarer Energie umzusetzen. Trotzdem halte ich so eine vorläufige Beurteilung des Ausstiegs für gerechtfertigt. Schliesslich war ja gerade dieses Abschalten von heute auf morgen auch eine politische Entscheidung (man hätte ja auch sehr langsam den Ausstieg vorbereiten können), die selbstverständlich in Hinblick auf das, was man erreichen wollte, beurteilt werden kann. Es gibt uns auch eine Idee, was die wahrscheinlichen Konsequenzen eines noch schnelleren totalen Ausstiegs wären. Vielleicht kann man ja so sehen, ob ein Ausstieg in vier Jahren, wie von Greenpeace vorgeschlagen, wirklich eine gute Idee ist, und zwar gerade dann, wenn man die Ziele von etwa Greenpeace teilt.

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Bild 4: Jahr zu Jahr Differenzen der Kernkraftvariationen um den Trend bereinigt. Der graue Bereich entspricht ± 1 sigma dieser Zeitserie.

So oder so, ich habe jedenfalls beim Erstellen der folgenden Grafiken etwas gelernt – zumindest habe ich das Gefühl. Nehmen wir z.B. mal die Gesamtstromproduktion in Bild 1. Sehr schön sieht man neben einem allgemeinen Anstieg im Stromverbrauch während der letzten 21 Jahre etwa die Folgen der globalen Wirtschaftskrise im Jahr 2009. Ein deutlicher Peak nach unten, gefolgt vom Aufschwung 2010.

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Bild 5: Verlauf des Braunkohle und Steinkohle-Anteils und des Anteils erneuerbarer Energien and der deutschen Stromproduktion.

In Deutschland wird ja Gottseidank kaum mit Strom geheizt (nicht so bei mir zu Hause, seufz). Aber in der letzten Dekade gab es ja einen starken Anstieg von Wärmepumpen in privaten Haushalten. Das ist natürlich eine gute Sache. Wärmepumpen sind sehr effektiv, sicher und zumindestens potentiell CO2 frei. Es kommt halt darauf an, woher der Strom kommt. Das aber heisst natürlich, dass es in der deutschen Gesamtproduktion einen zunehmend wachsenden, witterungsabhängigen Anteil geben wird, wie es ihn ja schon in Frankreich gibt, wo massiv elektrische Primitivheizungen zum Einsatz kommen (ich hatte dort 5 Jahre eine). Man wird also in Zukunft immer besser Jahre mit kalten und solche mit milden Wintern in der Gesamtstromproduktion erkennen können.

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Bild 6: Jahr zu Jahr Differenzen von Braunkohle, Steinkohle und Erneuerbaren.

Dann gibt es natürlich politische Entscheidungen. Der Atomausstieg oder der Ausbau der Erneuerbaren sind da nur Beispiele. Es können aber auch eine längerfristige Zusammenarbeit mit dem Gaslieferanten Russland sein oder viele kleine Entscheidungen, die einen Einfluss auf die Preisstruktur haben und Entscheidungen von Verbrauchern und Anbietern beeinflussen.

Und schliesslich gibt es das ganze Spektrum völlig undurchsichtiger oekonomischer Vorgänge auf dem europäischen Strommarkt. Da kann dann mal der eigene Kohlestrom teurer sein als der französische Atomstrom oder die Windfarmen in Holland preiswerter als die eigenen in der Ostsee.

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Bild 7: Residuum der Jahr zu Jahr Differenzen von Braunkohle, Steinkohle und Erneuerbaren. Der braune/graue/grüne Bereich entspricht ± 1 sigma der jeweiligen Zeitserie.

All diese langfristigen Entscheidungen, politischen, technologischen, ökonomischen und meteorologischen Faktoren betrachte ich jetzt mal als Noise und versuche ihn irgendwie loszuwerden. Übrig bleiben soll möglichst die Entscheidung zum Abschalten der 8 ältesten deutschen Atomkraftwerke im März letzten Jahres, um zu sehen, ob man einen signifikanten Einfluss dieser Entscheidung angesichts des Noise all der anderen Faktoren erkennen kann.

Nun, ganz einfach ist das bei der Kernkraft selber. Bild 2 zeigt den Kernkraftanteil an der deutschen Stromproduktion. Sicher gab es auch im Jahr 2006 mal einen kräftigen Einbruch (Weiss einer, was da los war?), aber sicher war das Jahr 2011 der gröszte Einschnitt. Man bedenke ja auch, dass im Grunde nur ¾ des Jahres vom Ausstiegsbeschluss beeinflusst ist.

Wir sind ja im Moment nur an den Jahr zu Jahr Variationen interessiert, nicht an den langfristigen Aufs und Abs. Schlieslich wollen wir ja etwas üeber den 2011er Ausstiegentschluss und seinen Konsequenzen wissen. Also berechnen wir einfach genau diese Jahr zu Jahr Differenzen (Bild 3), was im Übrigen der Berechnung der Ableitung der Kurve entspricht. Es gibt offensichtlich einen Trend von leicht positiven zu immer negativeren Differenzen, was dem leichten Anstieg der Kernenergie von 1990 bis 2000 und dann dem Abfall von 2000 bis 2011 entspricht. Ich betrachte im Folgenden nur das Residuum zu diesem Langzeittrend. Trends in den Jahr su Jahr Differenzen können mit vielen Dingen zu tun haben: Hier etwa immer häufiger notwendige Wartungen bei alternden Anlagen, Strompreise, etc.

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Bild 8: Verlauf von Import und Export von Strom aus und nach Deutschland.

Was bleibt sind also die Anomalien (Residdum zur Gerade) dieser Jahr zu Jahr Variationen (Bild 4). Ich habe die Standardabweichungen der Variationen mit eingezeichnet. Das Abschalten 2011 entspricht also einem 2 sigma Ereignis und ist, wie es uns der Blick auf die eigentlichen Daten (Bild 2) ja schon gezeigt hat, das gröszte Ereignis für die Kernkraft in Deutschland. Für mich etwas überraschend gab es aber 2006 ebenfalls einen starken Rückgang der Kernkraft.

Ok, so weit, so interessant. Was ist jetzt bei der Braunkohle, Steinkohle und den Erneuerbaren in Deutschland los? Bild 5 zeigt die drei Quellen der Stromproduktion. Braunkohle ist seit 20 Jahren relativ stabil, Steinkohle geht kontinuierlich zurück und die Erneuerbaren nehmen exponentiell zu, sind aber doch noch nicht da wo ich sie in Bild 5 eingezechnet habe. Ich habe 80000 GWh dazuaddiert, um alles auf eine Graphik zu bekommen. Schon kann man erkennen, dass das letzte Jahr einen sehr starken Anstieg der Erneuerbaren zeigte.

Ihr wisst sicher, wie es weitergeht. Rasch die Differenzen bilden (Bild 6) und die Trends berechnen. Während Kohle und die Erneuerbaren einigermaszen mit einem linearen Trend beschrieben sind, zeigt die Braunkohle ein etwas seltsames Verhalten. Ich habe mal einen Fit durch die Daten berechnet und den dann von den Differenzen abgezogen. Weiss vielleicht jemand was mit der Braunkohle im Jahr 2000 und 2001 passierte?

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Bild 9: Jahr zu Jahr Variationen von Stromimport und Export.

Bild 7 zeigt dann wieder die entsprechenden Anomalien. Die Braunkohle und die Erneuerbaren zeigen im Jahr 2011 den zweitstärksten bzw. den stärksten Anstieg der letzten 21 Jahre. Gemessen an der Variabilität beider Zeitserien ist aber 2011 nicht wirklich aussergewöhnlich. Der Anstieg bleibt sozusagen im Rahmen dessen, was vielleicht kalte Winter oder irgendwelche Preisverschiebungen auch bringen könnten. Der Anstieg der Erneuerbaren könnte also sowohl dem politischen Willen entsprechen, die abgestellten Kernkraftwerke durch saubere Energien zu ersetzen oder auch der Torschlusspanik der PV Betreiber angesichts sinkender garantierter Abnehmerpreise, noch möglichst viele Anlagen ans Netz zu bekommen. Schwer zu sagen. Zusammenfassend kann man sagen, dass es möglicherweise (likely? very likely?) eine nationale Response auf den Ausstiegsbeschluss gab und die im Hochfahren aller verfügbaren Erneuerbaren und im Anschschmeissen der Braunkohlekraftwerke bestand.

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Bild 10: Residuum der Jahr zu Jahr Variationen von Stromimport und Export (mit Standardabweichung).

Und wie sieht es nun mit den Export/Import aus? Import und Export hielten sich über den gröszten Teil immer ungefähr die Waage (Bild 7). Ich nehme mal an, dass der allgemeine Anstieg von Im- und Export mit der steigenden Gesamtstromproduktion und der immer stärkeren internationalen Verzahnung der verschiedenen nationalen Netze zusammenhängt. Ob die Entkoppelung der beiden seit ungefähr 2005 mit dem gleichzeitigen Zurückfahren der deutschen Kernenergie zusammenhängt (siehe Bild 2), weiss ich nicht. Bild 8 zeigt wieder die Jahr zu Jahr Variationen und die beiden relativ kleinen Trends.

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Bild 11: Residuum der Jahr zu Jahr Variationen des deutschen Netto (Import-Export) Stromflusses.

Bild 9 zeigt wie immer die um den Trend bereinigten Variationen. Sowohl Strom-Import als auch Strom-Export sind Jahr 2011 stark zurückgegangen (beide liegen auf dem zweiten Platz des jeweiligen Rankings). In den Jahren aber, in denen zuvor der Import/Export einen starken Rückgang erfahren hatte, wurde dieser Rückgang jeweils durch den entsprechenden Export/Import kompensiert (siehe 2004/2005 oder 2007/2008). Dieses Mal aber sind BEIDE stark zurückgegangen. Bild 10 zeigt den Netto Import-Export Fluss und jetzt sticht das Jahr 2011 deutlich heraus (ca. 2 sigma). Noch nie hat Deutschland so viel Strom auswärts gekauft und so wenig ins Ausland verkauft, wobei es aber immer ein Nettoproduzent blieb.

Fazit: So wie ich diese Zahlen verstehe, zeigen sie als wahrscheinliche Konsequenz des 2011 Abschaltens von 8 deutschen AKWs einen möglicherweise leicht erhöhten Anstieg der deutschen Braunkohleverbrennung und einen starken Anstieg der verfügbaren Erneuerbaren. Der Netto-Stromfluss Deutschlands ging stark zurück. Der importierte Strom kommt haupsächlich vom groeszten deutschen Partner bei der Energieproduktion, von Frankreich, und besteht somit zu 90% aus Atomstrom.

Perspektive: Das sind sehr vorläufige Schlussfolgerungen. 2011 war ein sehr milder Winter (die kalten Tage des Winters lagen eher im Februar 2012). Dies mag einen Einfluss haben. Eine echte Bilanz, bei der die Folgen des 2011 Beschlusses klar vom Jahr zu Jahr Rauschen zu unterscheiden sind, braucht wahrscheinlich noch ca 2-4 Jahre mehr an Daten. Und dann kann man vielleicht sogar realistische Abschätzungen für die verschiedenen Extraflüsse geben und sehen ob David Strahans pessimistische Abschätzung von 300 Millionen deutschen Extratonnen CO2 realistisch war.

h/t Peter Heller für die Links zu den hier verwandten Statistiken der AG Energiebilanz.

Kommentare (83)

  1. #1 Energie-Ossi
    März 15, 2012

    Hallo Georg

    Ahh, daher die kleine Fragestunde bei uns “drüben”……
    Beim ersten überfliegen Deiner Analyse find ick bisher nix was man dolle kritisieren könnte, alles in allem sehr schlüssig.
    Bezüglich KKW-Erzeugerloch……dat war 2007 und nicht wie Du irrtümlich auf 2006 datiert hast.
    https://www.kernenergie.de/kernenergie/documentpool/Service/600atw-betriebsergebnisse-kkw2007.pdf

    In diesen Jahr waren wohl einige ausserplanmäßige Vorfälle und zusätzlich wollten wohl die Atomiker damals wegen der Laufzeiten etwas mauern.
    https://www.sueddeutsche.de/politik/kernkraft-in-deutschland-gabriel-will-alte-atomkraftwerke-abschalten-1.224265

    Mir ist das noch irgendwie dunkel in Erinnerung, aber Günni kann Dir da bestimmt weiterhelfen, wie ick ihn so kenne.
    Bezüglich Braunkohle 2000/01 muss ich erst etwas rumstöbern, hab auch keine Ahnung was da los war.

    MfG
    E-O

  2. #2 Georg Hoffmann
    März 15, 2012

    @Energie-ossi
    Na ja 2006 bedeutet ja hier 2007-2006, da immer Differenzen betrachtet werden. Die Datenpunkte sind zB bei 2006.5 eingezeichnet.

  3. #3 Manea-K
    März 15, 2012

    Da ich inhaltlich nichts beizutragen habe, hier nur eine kleine mathematische Korinthe:

    Also berechnen wir einfach genau diese Jahr zu Jahr Differenzen (Bild 3), was im Übrigen der Berechnung der Ableitung der Kurve entspricht.

    Die Kurven sind nicht differenzierbar, also sind die Differenzen genau das (Differenzen) und keine Ableitungen.

  4. #4 Energie-Ossi
    März 15, 2012

    @Georg
    Zur Braunkohle und den enormen Anstieg des Verbrauchs ab zirka 2000……..hat einen ganz schnöden Grund, der Preisanstieg von Öl und gekoppelten Gas.
    Ausserdem sind einige BK-Großkraftwerke wie Boxberg und Lippendorf II in Betrieb gegangen und der Trend zum Braunkohlestaub nahm in dieser Zeit auch enorm zu.
    Selbst die Drei-Zoll-Industriebriketts erlebten einen Auftrieb, was wohl auf verstärkten Einsatz im privaten Heizbereich schließen lässt.
    Hoffe geholfen zu haben.
    MfG
    E-O

  5. #5 Georg Hoffmann
    März 15, 2012

    @Manea-K
    Point and cointhean taken. Man kann sich ja die Datenpunkte etwas gesmoothed und kontinuierlich vorstellen und dann stimmts dann wieder.

    @EO
    “.hat einen ganz schnöden Grund, der Preisanstieg von Öl und gekoppelten Gas.”

    Interessant. Dh vergleichsweise sanfte Aenderungen an den Preisen fuer die Konkurrenzprodukte Oel und Gas koennen durchaus zu groeszeren Konsequenzen bei der Kohleverbrennung fuehren als jetzt der Atomausstieg.

  6. #6 E-O
    März 15, 2012

    @Georg
    Naja, bezüglich Braunkohle ist das Problem noch weitaus vielschichtiger.
    Angefangen von den alten DDR-Dreckschleudern die nach und nach abgeschaltet wurden, zum einen wegen verschärfter TA-Luft, zum anderen weil deren Wirgungsgrade einfach zu mies waren.
    Diese Abschaltungen kannst Du ja auch ganz gut an der Kurve bis zirka 2000 erkennen.
    Gleichzeit wurde aber mit Planung und Bau neue BK-Kraftwerke begonnen, so ein Ding baut sich ja nicht so einfach in ein paar Tagen, so das ab Inbetriebnahme dieser Dinger auch wieder der BK-Verbrauch anstieg.
    Da (zu Deinen Leidwesen) die Braunkohle als einzige einheimische Brennstoff in ausreichender Menge vorhanden ist, wurde wohl schon aus rein strategischen Gründen und aus der Erfahrung der letzten Ölkrise, weiterhin auf diese Technik gesetzt um die deutsche Stromversorgung auf ein gesundes Standbein zu stellen.

    Bei der nationalen Energieversorgung denkt man halt in 30-40 Jahreszyklen und nicht nur eine Wahlperiode lang, sind die Planungszeiten und Investitionssummen doch immens hoch.
    Seit 2000 etwa, begann dann auch noch die von der EU geforderte Liberalisierung der Strommärkte in Kraft zu treten, was dann zu den jetzt bekannten Konzentrationsproßess bei den Energieriesen führte aber gleichzeitig diese von ihren Netzen trennte, mit all den Folgen die wir heute leider ausbaden müssen.

    Nun noch der Ausstieg aus dem Atom und der überhastete Einstieg in die EE und das Chaos ist perfekt, die Preise explodieren und Du kannst Dir langsam vorstellen, warum meinereiner schon seit Jahren am Meckern ist.

    MfG
    E-O

  7. #7 Frank
    März 15, 2012

    Wichtig ist bei der Angelegenheit deutscher Stromimport und -export aber auch woher, wohin und warum Strom im- und exportiert wird:
    https://frankinformiert.wordpress.com/2012/03/15/koennen-sonne-und-wind-atomkraftwerke-ersetzen/#06

    Und da scheint Deutschland durchaus jede Menge Atom- und Kohlestrom zu importieren, während die Exporte nur dadurch zustande kommen, dass hiesige Stromspitzen aus (gar nicht benötigter) erneuerbarer Energie billig ins Ausland verkauft werden (in die Pumpspeicherwerke der Alpen).

  8. #8 Georg Hoffmann
    März 15, 2012

    @Frank
    Ich bin sicher, dass es noch eine ganze Reihe Faktoren gibt, die man betrachten muss und sicher ist es auch wichtig, was wieviel zu welchen Zeitpunkt kostet und warum. Ich wollte aber gerade als Laie all diese Faktoren aussen vorlassen. Das jetzige Energiesystem, die Stromnetze und die Preise sind was sie sind (was nicht heissen soll, das man sie nicht radikal aendern wollen koennte). Und unter den jetzigen Umstaenden dieses Netzes und bei der jetzigen Entscheidung zum Atomausstieg wurde (wenn das auch mal an diesem oder jenem Wochenende anders war) im Mittel 2011 teilweise deutscher Atomstrom durch franzoesischen ersetzt.
    Sollte sich dieses Resultat stabilisieren, dann finde ich das doch teiweise Skandaloes. Natuerlich ist die Groeszenordnung auch wichtig. Sollte es sich nur um 100 GWh handeln, ist es nicht weiter tragisch. Aber ein verstaerkter Import frz Atomstroms waere als Resultat der Maerz-Entscheidung schon ein starkes Stueck.

  9. #9 Rudolf Kipp
    März 15, 2012

    Wie sich die Abschaltung der 8 KKW auf die Import/Export-Bilanz hat Thiemo Nagel in seinem Blog anhand der Zahlen von entsoe.net betrachtet. Demnach hat Deutschland 2011 noch 6.000 GWh an elektrischer Energie exportiert (2010: ca. 15.000 GWh):
    Auswirkung der AKW-Abschaltungen von 2011 auf die Strom-Außenhandelsbilanz

    Er hat einen Weg gefunden, die nicht besonders gut zugänglichen Daten von entsoe.net automatisiert in einer interaktiven Grafik darzustellen. Die Darstellung wird laufend aktualisiert, eignet sich also gut, um den Verlauf auch in der Zukunft zu analysieren.
    Zeitliche Entwicklung des deutschen Netto-Stromexports

    Diese Zahlen an sich sagen natürlich noch nichts darüber aus, mit wem wann und wie der Strom gehandelt wurde. Für ein vollständigeres Bild müsste man das Ganze auf die Import/Export-Bilanzen mit den einzelnen Ländern herunterbrechen und außerdem vielleicht noch die Produktion von Wind- und Sonnenstrom in Deutschland berücksichtigen. Also eine Aufgabe, die einen durchaus über mehrere Wochen vollzeit beschäftigen könnte.

  10. #10 Dr. Webbaer
    März 15, 2012

    @Georg Hoffmann

    Es droht also ein Zerreiben zwischen der Scylla des Treibhausgassünders und der Charybdis einer geradezu unverschämten Heuchelei: Wir sind ausgestiegen und lassen die anderen einsteigen.

    Dr. W würde bei den Deutschen, wenn man mal das Dummheitsargument außen vor lassen will (es gilt natürlich immer: ‘Die Dummheit der Menschen (vs. Bären) ist unendlich.’), doch eher auf Selbstbetrug tippen wollen. (Der typische Deutsche denkt halt mittlerweile, den Bildungssystemen sei Dank!, dass der Strom aus der Steckdose kommt und Fragen nach der Erbringungsweise dieser Versorgungsleistung wie der Lastverteilung nachrangig sind. Man muss das “Gute” nur wollen, dann kommt es auch; bspw. in Form des Islam.)

    Ansonsten, klar, es sind einige Heuchler & Angsthasen dabei; diese sind aber nicht unter den Ökologisten zu finden, sondern unter den Bürgerlichen, die sich nach dem Tōhoku-Erdbeben (auf ökologistendeutsch: ‘Fukushima-GAU’) nicht mehr trauten ihre energiepolitischen Überzeugungen beizubehalten (besser vielleicht: ‘zu vertreten’, beim Beibehalten weiß man nicht so genau). Und nun wird eben Strom im Ausland eingekauft – was dort übrigens gar nicht so schlecht konveniert, eigentlich sogar begrüßt wird.

    MFG
    Dr. Webbaer

  11. #11 Rudolf Kipp
    März 15, 2012

    …wer mag darf in meinen obigen Kommentar noch nach Belieben das Wort “auswirkt” einfügen…

  12. #12 energietechniker
    März 15, 2012

    @GH

    frank hat recht: strom ist nicht gleich strom. der wert des stroms hängt entscheidend davon ab ob er zur zeit der nachfrage auch produziert werden kann oder ob es zufallstrom ist. man müsste die strom-aussenhandelsbilanz in euro und nicht in GWh angeben um den effekt der AKW abschaltung zu messen. wird aber wohl schwierig dazu vernünftige daten zu bekommen. könnte mir aber vorstellen das der ausstieg ein lohnendes geschäft für unsere nachbarn ist.

    die tägliche jubelmeldung dass EE soviel strom wie soundsoviel AKW produzieren, wird uns sicher erhalten bleiben

  13. #13 Aladin
    März 15, 2012

    die tägliche jubelmeldung dass EE soviel strom wie soundsoviel AKW produzieren, wird uns sicher erhalten bleiben

    In der DDR und in Bayern gab es auch immer Wahlergebnisse, die weit über die 50% Marke / 98% Marke geklettert sind.
    Da muß man ich nichts “böses” bei denken.

  14. #14 axel
    März 15, 2012

    zwischen Skylla und Charybdis

    Wow, wir werden noch ein richtiger Kulturblog. Und Georg ist Kirke.

  15. #15 Georg Hoffmann
    März 15, 2012

    @axel Einmal die Zeit gelesen, schon faengt man an herumzusuelzen wie ein Oberstudienrat.

  16. #16 Gunnar Innerhofer
    März 15, 2012

    lasst doch einfach das CO2 weg!

    Es ist so was von Wurscht, ob D Null CO2 emittiert oder eben nicht und egal was die Piefkes diesbezüglich anstellen, es wird sich nichts am globalen Klima und nicht mal am regionalen ändern. Zumindest das sollte mal jeder geschnallt haben. Aber für irgendwas zahlen, was nix bringt, da seid ihr globale Vorreiter, bravo!
    Wieso einen Euro investieren, wenn ein einziges anderes Land mehr als das x fache sofort wieder nichtig macht?

  17. #17 gast
    März 16, 2012

    Mir kommt das vor, wie ein Spiel mit der Dummheit.
    Um die Frage im Titel zu den Folgen zu beantworten:
    Muti hat wieder normalen Stuhlgang.

  18. #18 Alexandra
    März 16, 2012

    GH schreibt an einer Fortsetzung dieses Artikels ?:

    “* Vor einer “weltweiten Klimakatastrophe” warnte Anfang
    dieses Jahres
    der “Arbeitskreis Energie der Deutschen Physikalischen Gesellschaft”
    in einer Stellungnahme, die den aktuellen Forschungsstand zusammenfaßt. Wenn
    die Emission der “wärmeisolierenden Spurengase” nicht
    “ab sofort” drastisch verringert werde, so die
    Physiker, komme es “vermutlich schon in ein bis zwei
    Jahrzehnten” zu gravierenden Klimaveränderungen mit
    gefährlichen Folgen für die Erdbevölkerung.

    * Es gebe “nunmehr zwingende Hinweise, daß sich die
    Zusammensetzung der Atmosphäre in globalem Maßstab
    ändere”, heißt es in einer unlängst erschienenen
    2000-Seiten-Studie der Nasa. Bedrohlich, notieren die
    Verfasser, sei die Erkenntnis, daß der durch CO2
    erzeugte klimatische Heizeffekt durch andere, bislang
    weniger beachtete Spurengase noch erheblich verstärkt
    werde. “Wir sind”, so die Nasa-Forscher, “tief besorgt
    über einen Umweltwandel in dieser Größenordnung.””

    Quelle:
    https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13519133.html

    Da wird es einem warm um’s Herz.
    Aber Kohle ist mir immer noch lieber als KKW.
    Nicht nur bezüglich der Evakuierungszonen, sondern auch im Hinblick auf die Abfälle.

    Kohlekraftwerke lassen sich doch mit einem Faktor – nun ja – besser versichern als KKW.
    Diese bösen Versicherungsgesellschaften aber auch. So was tolles wie Kernenergie nicht zu versichern.

    Nun ja
    Vielleicht ist man ja bei den Versicherungsgesellschaften der Meinung, dass die KKW-SpieleMaxen noch nicht genug Erfahrung mit absturzsicheren Flugzeugen haben.

    Aber was nicht ist kann ja noch werden. Hauptsache diesbezügliche Forschungen würden nicht subventioniert.
    Vielleicht kann man ja mal mit sicheren TransRapids, sicheren Eisenbahnen, sicheren Schiffen, sicheren Bohrinseln anfangen.

    Wenn’s mit dem Klima schon nichts wird …

    Ach ja – in den Alpen ist die Albedo gesunken. Ein sicheres Zeichen irgendeines Klimawandels irgendwann.

    Amen

  19. #19 Dr. Webbaer
    März 16, 2012

    https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13519133.html

    Die Archive sind in der Tat köstlich und geeignet Vorhaben wie die Prognose hoch komplexer Systeme kritisch zu begleiten.

    MFG
    Dr. Webbaer (der an dieser Stelle gerne darauf hinweist, dass die Eiszeitprognostik, die bis ca. 1990 geübt wwurde, längst in Vergessenheit geraten ist, archivisch aber noch sehr gut belegt werden kann – GH erhob sich sogar einmal die historische Eiszeitprognostik zu leugnen, zum Glück gab es aber eben die Archive…)

  20. #20 Georg Hoffmann
    März 16, 2012

    @Webbaer

    1) EIn Minimum an Respekt vor der Arbeit des bloggenden Personals. Nur ein Minimum. Hier gehts um Kernkraft, Folgen des Abschaltens, Stromproduktion. Um Kaelteprognosen in den 70ern geht es eher weniger und man kann das erkennen!

    2)”GH erhob sich sogar einmal die historische Eiszeitprognostik zu leugnen, zum Glück gab es aber eben die Archive” Der GH hat nicht nur geleugnet, sondern sogar ein Paper gepostet, dass beweist, dass wissenschaftliche Paper, die so etwas behaupteten immer in der Minderheit waren und voellig verschwanden, als die Wissenschaft schliesslich den Strahlungstransport in den 70ern besser verstand und numerisch beschreiben konnte. Ob und wieviele Pressemitteilungen in den 70ern mal das eine und mal das andere berichteten, weiss ich nicht und selbst wenn es also die Archive gibt, gibt es dazu auch keine Arbeit, die dies mal systematisch angeschaut haette. Wass bleibt ist der Snark.
    Diese Diskussion jetzt mal hierhin verlagern.
    https://www.scienceblogs.de/primaklima/

  21. #21 Dr. Webbaer
    März 16, 2012

    EIn Minimum an Respekt vor der Arbeit des bloggenden Personals.

    Siehe “LC” – übrigens ist das hiesige Kommentieren bereits eine Respektbekundung. In der Sache, also die Sachnähe die Kommentare betreffend haben Sie natürlich recht, hier hat sich Dr. Webbaer gelegentlich mitreißen lassen…

    MFG
    Dr. Webbaer (der kurz noch auf diese kleine Bemühung verweist: https://kulturblogs.de/webbaer/2010/10/23/kommt-die-eiszeit-klimaprognostik-vor-1989/ – also auf die mediale Lage zum Thema “Eiszeit”, natürlich gab es lange keine ernstzunehmende Weltklimatologie und nur wenige dbzgl. Arbeiten, das Thema “Eiszeit” bestimmte aber durchaus den medialen LC-Bereich)

  22. #22 kai
    März 16, 2012

    @alexandra, hochinteressant, um wieviel und in welchem zeitraum ist in den alpen die albedo gesunken?

  23. #23 Treverer
    März 16, 2012

    @GH

    vielen dank für die aufbereitung der daten.

    ich habe bisher nicht davon gehört, dass die zahlen der AG energiebilanzen nicht in ordnung wären. auf diese zahlen beruhen zum teil auch die veröffentlichungen des BDEW zum jahreswechsel, auf die ich schon vor wochen hier mal verlinkte. sie wurden marginal upgedatet und bieten viele zusätzliche informationen:

    https://www.bdew.de/internet.nsf/id/3564E959A01B9E66C125796B003CFCCE/$file/BDEW%20Energie-Info_EE%20und%20das%20EEG%20%282011%29_23012012.pdf

    nebenbei, da hier nach die strombedingten geldflüsse angesprochen wurden (auf europäischer ebene), in dem PDF des BDEW finden sich immerhin die EEG induzierten geldflüsse zwischen den deutschen bundesländern. bayern lieft da zum beuspiel sehr gut auf milliardengewinner seite wegen der PV – warum wohl der seehofer dem röslers PV-tod nicht so einfach zustimmen kann? 😉

    zurück zu dem problem der daten: eurostat ist eine superquelle, gerade auch, wenn man über den bundesdeutschen tellerrand hinaus blicken will. dummerweise sind die tabellen in der datenbank nicht so einfach zu finden, auf der anderen seite haben die aber eine registriermöglichkeit, so dass man danach kostenlose hilfe in anspruch nehmen kann.

    hier meine lieblingstabelle, die ich immer wieder neu suchen muss:

    https://tiny.cc/whp9aw

    wenn mann dann noch “daten auswählen” eröffnet sich ein paradies für statistiker zum thema energie auf europäischer ebene. und ich sah eben gerade erst, dass sogar schon die zahlen für 2010 nachgetragen wurden. supi.

    und damit komme ich auch zu einem schwachpunkt der obigen grafiken und daten, wobei dies natürlich an der datengrundlage der AG liegt: es sind die bruttoangaben der stromerzeugung. spielt dies eine große rolle? nun, wenn in einem atomkraftwerk 5% und bei braunkohle (steinkohle liegt dazwischen) schon eher über 6% des erzeugten stromes allein draufgeht an eigenbedarf, dann wohl schon, oder? waren also in deutschland dann ja pi mal daumen 30TWh jedes jahr, mehr als photovoltaik zur zeit überhaupt bringt!

    einen anderen effekt kann man ebenfalls in der verlinkten tabelle finden. die von mit verlinkten daten (auch nicht so einfach: man muss den link erst generieren auf eurostat!) geben konkret die netzverluste im stromnetz wieder. und wenn man dort zum beispiel die daten von 2001 bis 2010 von frankreich und deutschland vergleicht, lacht das herz eines EE-dezentralismus-fanatikers (wie ich ja einer bin – damit’s nicht ein anderer troll hier schreiben muss 😉 ): deutschland senkte den wert von 33TWh auf 24TWh, in frankreich stieg er von 31TWh auf 35TWh

    für beide dinge – verminderte verluste bei der erzeugung als auch verminderte verluste beim transport – gilt: eine nicht erzeugte kWh ist sicher CO2 frei.

  24. #24 Rudolf Kipp
    März 16, 2012

    Die AG Energiebilanzen hat vor kurzem ihren Abschlussbericht für das Jahr 2011 vorgelegt: “Milde Witterung drückt Primärenergieverbrauch im Jahr 2011 nach unten“:

    Auf Seite 37:

    Nach Schätzung des Bundesverbandes der deutschen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) betrugen im Jahr 2011 die spezifischen CO2-Emissionen der Stromerzeugunganlagen der allgemeinen Versorgung (d. h. ohne Stromerzeugungsanlagen der Industrie) 0,51 kg CO2/kWh netto: sie sind damit gegenüber dem Vorjahr (0,49 kg CO2/kWh netto) um etwa 4 % gestiegen. Ein derartiger Anstieg der spezifischen Emissionen war seit der Wiedervereinigung in vergleichbarer Höhe nur im Jahr 2007 zu beobachten, in dem ebenfalls aufgrund der Abschaltung einiger Kernkraftwerke ein allerdings nicht ganz so ausgeprägter Rückgang der Erzeugung aus Kernenergie zu verzeichnen war. Die vergleichsweise CO2-intensive Stromerzeugung aus Braunkohle übertraf das Vorjahresniveau und auch der relative Erzeugungsanteil der Braunkohlenkraftwerke an der insgesamt gesunkenen Stromproduktion
    nahm auf 25 % zu. Der erhebliche Anstieg der Erzeugung aus erneuerbaren Energien und die Änderungen im Stromexportsaldo trugen aber dazu bei, den Rückgang der CO2-freien Stromproduktion aus den Kernkraftwerken aufzufangen.

    Gefunden im Blog des Liberalen Instituts

  25. #25 SHader
    März 16, 2012

    @Gunnar Innerhofer: “Es ist so was von Wurscht, ob D Null CO2 emittiert oder eben nicht und egal was die Piefkes diesbezüglich anstellen, es wird sich nichts am globalen Klima und nicht mal am regionalen ändern. Zumindest das sollte mal jeder geschnallt haben.”

    Das ist die bequemste Weltsicht.

    “Wieso einen Euro investieren, wenn ein einziges anderes Land mehr als das x fache sofort wieder nichtig macht?

    Es wird immer gerne auf China geschimpft, aber völlig vergessen, dass wir bei den pro Kopf-Emissionen über dem Mehrfachen von dem liegen, was China in die Luft pustet, und das ein Teil davon eigentlich unsere Emissionen sind, indem wir immer mehr chinesische Produkte einkaufen.

  26. #26 Aladin
    März 16, 2012

    @SHader
    Danke für eine erneute Null-Aussage.
    Langsam blicke ich durch, warum die Sie bei ScSk nicht mehr haben wollten : maximal pupswarme Luft mit null Gehalt, nicht mal gestänkert hat’s.

  27. #27 Aladin
    März 16, 2012

    @SHader
    wer schimpft denn warum auf China ?
    Wenn “wir” denen die Solarmodule / Produktion der selben aufdrängen, ihnen auch noch mit viel Lob die Fabriken hinstellen, dann sollte nicht auf die Chinesen sondern auf die grenzenlos blöden Deutschen geschimpft werden und auf die, die das auch noch für eine gute, “klimatologisch” notwendige Idee hielten.
    Willkommen in der Realität.

  28. #28 SHader
    März 16, 2012

    @Aladin, vor Leuten, die keine Aussagen treffen, muss man keine Angst haben. Wer bei ScSk gesperrt wird, muss das fast schon als Rebellen-Zertifikat auffassen. ;o)

  29. #29 Aladin
    März 16, 2012

    @SHader

    muss das fast schon als Rebellen-Zertifikat auffassen

    Übernehmen Sie sich nicht, Da bilden Sie sich aber schwer was ein und liegen um Kilometer daneben.
    Vor Ihnen hat auch keiner Angst, im Gegenteil, außer daß Sie mit viel lauer Luft und null Aussagen einen Thread zumüllen, worauf wohl dort niemand Wert zu legen scheint.
    Auf gehaltvolle Kommentare scheinen Sie hingegen keinen gesteigerten Wert zu legen.

  30. #30 SHader
    März 16, 2012

    Wenn Sie schon selbst sagen, lieber Aladin, dass man vor mir keine Angst haben muss, dann attestieren Sie den Machern von ScSk gerade Angsthasen-Schissertum erster Güte. Aber wenn Sie sich weiterhin über das ScSk auslassen wollen, empfehle ich “Dies und das – Teil I” oder das Forum vorort.

  31. #31 Aladin
    März 16, 2012

    @SHader
    In der Ihnen üblichen überheblichen Art und Weise haben Sie wissentlich mal wieder total mißverstanden:

    daß Sie mit viel lauer Luft und null Aussagen einen Thread zumüllen

    Denen sind einfach nur Ihre Luftmaschen zu blöd. Sie sind aussagemäßig eine null, daß braucht da wie anderswo niemand. Sie überschätzen sich mehr als maßlos.

  32. #32 kai
    März 16, 2012

    shaderer, du bist sowas von langeweilig, schreib mal was aufregendes, sprenge dein kapsel und lass dein wahres ich heraus. bei dir hat man immer das gefühl, dass du gerne etwas moechtest, aber nicht so recht kannst, da kommt nix rechtes raus, immer ein bischen schwammig, unverbindlich, kein fleisch am knochen, auch die echte ueberzeugung fehlt.

    gib dir doch mal selbst eine chance und trau dich was, auch wenn es peinlich wird, macht nix, im leben muss man gelegentlich auch mal riskieren und ausprobieren. du bist sowieso schon bis auf die knochen blamiert, kann gar nicht mehr schlimmer kommen

  33. #33 Klaus
    März 17, 2012

    Den Chinesen ist es scheißegal, den Amerikanern ist es eh scheißegal, den Russen ist es scheißegal, den Franzosen ebenfalls. Und überhaupt dem Rest der Welt ist es scheißegal ob und wieviel C02 “Produziert” wird.
    Die einzigen die immer rumlölen und sich besabbern, sind die Fuck Old Germans.
    Wir haben wichtigeres zu lösen als diese typisch deutschen Pubser.
    Lölt mal schön weiter!

  34. #34 SHader
    März 17, 2012

    Ja, wie auch jeder weiss, sitzen im Weltklimarat IPCC und bei den Klimakonferenzen über 50% nur Deutsche, sonst wären Sie ja nie auf dieses Ergebnis gekommen.

  35. #35 E-O
    März 17, 2012

    @Schwafel-Hader
    Zitat:
    “””” dass man vor mir keine Angst haben muss, dann attestieren Sie den Machern von ScSk gerade Angsthasen-Schissertum erster Güte.”””””

    Einspruch.
    Wer hat versucht den kleinen Privatblog ScSk mit Klagen zu drohen damit die dortigen Admins ein paar Links entfernen, die ihre Person betrafen?
    Sorry, wer wie Sie so naiv ist mit Realnamen durchs Netz zu latschen und bei EIKE auch noch mit seinem akademischen Grad zu protzen, muss sich nicht wundern wenn abgenervte User mal die Suchmaschine anwerfen.

    Und sorry, drüben hat keiner Angst vor Ihnen, drüben werden Sie schlicht und einfach nur ignoriert, wie jede andere Labertasche auch, die nur verbalen Müll verbreitet oder provozieren will.
    Am besten gehen Sie wieder zu ihren Politblogs zurück, vllt können die ja dort was anfangen mit Ihrem Geschwafel ohne Aussagen und Inhalt.
    E-O….H.E.

  36. #36 Alexandra
    März 17, 2012

    kai· 16.03.12 · 12:04 Uhr

    @alexandra, hochinteressant, um wieviel und in welchem zeitraum ist in den alpen die albedo gesunken?”
    .
    .
    Das kann ich Ihnen leider nicht quantifizieren.

    Gletscher und Schnee reflektieren Sonnenstrahlen sehr stark. Der Boden, von dem die Gletscher verschwunden sind, tut dies deutlich weniger. Die Folge ist eine leichte Erwärmung in den betreffenden Gebieten.
    .
    Und das ist in unserem Polarklima, in dem es von Ende September bis Ende März zu kalt zum Radfahren ist (Gesundheit !), in dem von September bis Juni geheizt werden muss, (in kühlen Sommern mitunter noch in den verbleibenden Monaten) auch nur positiv zu sehen.
    .
    .
    Frag doch mal Georg Hoffmann, wieviel KKWs man abschalten könnte, wenn es draußen nur um durchschnittlich ein Grad wärmer würde während der Heizperiode.

    Tip:
    Was sagen die Verbraucherorganisationen, wieviel % Heizenergie man sparen kann, pro Grad weniger Zimmertemperatur ?

    Das ganze kann man natürlich auch als eine CO2-Gegenkopplung analysieren.
    Also wieviel weniger CO2 wird bei einer Erwärmung der Außenluft um 1°C in die Luft geblasen ?
    Welcher Waldfläche bei Verwendung von Holz als Brennstoff entspräche dies ?

  37. #37 SHader
    März 18, 2012

    “Und sorry, drüben hat keiner Angst vor Ihnen, drüben werden Sie schlicht und einfach nur ignoriert, wie jede andere Labertasche auch, die nur verbalen Müll verbreitet oder provozieren will.”

    @E-O aka Heinz Eng aka halbes Meter Toastbrot aka wir sind alle am Arsch aka hast Du nicht gesehen, finden Sie es nicht langsam selbst albern, ständig zu behaupten, ich werde ignoriert, wenn Sie in EIKE und Primaklima weiterhin Kommentare über mich abgeben, obwohl Sie sich selbst schon mehrfach auferlegt haben, dass zu lassen? Haben Sie eine akute insuffiziente Sensorik für Realsatire, die Sie selbst produzieren? Oder hat es sich schon chronifiziert?

  38. #38 BK
    März 18, 2012

    @Treverer
    Zum Thema Verluste. Sie schrieben:
    “deutschland senkte den wert von 33TWh auf 24TWh, in frankreich stieg er von 31TWh auf 35TWh”
    Da empfiehlt es sich, einmal das Gehirn einzuschalten. Sind in Frankreich die Kernkraftwerke 13% weiter von den Verbrauchern weggewandert? Haben in Deutschland 27% aller Haushalte und Fabriken Solarzellen auf dem Dach, und zwar genug um sich (Tag und Nacht) selbst zu versorgen (Solar macht 3,2% der Gesamtproduktion aus, alle EEs zusammen 18%)? Offensichtlich passiert hier etwas ganz anderes, und nun dürfen Sie raten, was.

    Sie reiten auf den 5-6% Eigenverbrauch der Großkraftwerke herum. Das haben Sie vermutlich so bei Greenpeace gelesen. Dazu einige Anmerkungen.
    1. Der Eigenverbrauch ist kein Alleinstellungsmerkmal von konventionellen Kraftwerken. Ein Biogaskraftwerk benötigt prozentual sogar mehr Strom für Pumpen und Steuerelektronik. Selbst eine PV-Anlage hat Eigenverluste in der Verkabelung und beim Wechselrichter plus Stand-By Verbrauch.
    2. Relevant ist bei EE insbesondere der Energieaufwand zur Herstellung der Anlagen. Wenn bei PV mit 50-100g/kWh CO2 gerechnet wird, dann entspricht das 5-10% eines Kohlekraftwerkes. Kürzlich wurde hier etwas von IIRC 228g CO2 für 1 kWh(el) + 2 kWh(th) aus ein Biogas BHKW gesagt. Das sind >25% dessen eines GuD-Kraftwerkes plus Wärmepumpe. Dies kommt durch den fossilen Einsatz bei Anbau, Dünger und Transport der Biomasse, sowie dem Material für die Anlage selbst zustande.
    3. Durch geplante und ungeplante Schwankungen bei der Einspeisung entstehen weitere Verluste bei den fossilen Kraftwerken. “Estonian case study shows that the integration of considerable capacity of wind turbines would increase the fuel consumption and emissions of thermal stations about 8-10%, which will reduce the environmental effect of windmills substantially. There can be situations where probably no environmental gain can be achieved at all.”
    https://www.iiasa.ac.at/Research/ECS/IEW2003/Papers/2003P_liik.pdf
    Als Nebeneffekt arbeiten auch die Staubfilter der Kraftwerke bei Lastschwankungen weniger effizient.
    4. Und das ist der augenfälligste Punkt: Ganz Deutschland redet vom Netzausbau, 4400 Kilometer sind bis 2020 notwendig, Solarstrom muss von Süddeutschland zu den Ballungszentren, Windstrom von der Nordsee nach Bayern, danach soll das “Supergrid” kommen um Strom durch quer durch Europa zu transportieren. Da gewinnt der Ausdruck “dezentral” eine ganz neue Bedeutung. Logischerweise steigen die Transportverluste dadurch.
    Werden diese 4 Punkte auch bei Greenpeace diskutiert, oder setzt man erfolgreich auf die Naivität der Zielgruppe?

  39. #39 BK
    März 18, 2012

    @SHader:
    “Die Emissionen pro Kopf klettern in China erstmals auf das Niveau von industrialisierten Ländern. Nach einer neuen Studie der niederländischen Umweltbehörde, die von der EU-Kommission vorgelegt wurde, liegt der CO2-Ausstoß in China pro Kopf bereits auf dem Stand von Italien und höher als in Frankreich – wenngleich unter dem der Deutschen. Bei den gegenwärtigen Trends könnte China in sieben Jahren sogar die Amerikaner als die größten Klimasünder gemessen an der Bevölkerungsgröße überholen, warnte die Studie.”
    https://www.verivox.de/nachrichten/china-fuehrend-bei-oeko-energien-trotzdem-sehr-hoher-co2-ausstoss-79763.aspx
    (Und nichts für ungut, aber dass Ihre Kommentare eher auf Wunschdenken als auf Fakten basieren fällt nun einmal auf.)

  40. #40 SHader
    März 18, 2012

    @BK, dann gibt es eine Diskrepanz zu den Zahlen, die man beispielsweise unter Wikipedia findet (die wiederum nicht die einzige Datenquelle ist). Selbst wenn die Aussage stimmen sollte, dass China von 2003 bis heute seine Emissionen pro Kopf verdoppelt hat, wäre man bei 6,8 Tonnen angelangt. Leider werden in dem Artikel keine konkreten Zahlen genannt. Damit wäre man auf dem Niveau von Frankreich (2008: 6,1 t), aber unter Italien (2008: 7,7 t). Dieser Vergleich ist jedoch irreführend, denn es berücksichtigt nicht, welche Emissionen durch den eigenen Konsum verursacht werden. China ist die verlängerte Werkbank für die westlichen Ländern geworden. Rund ein Viertel der Emissionen kommt auf Produkte, die gar nicht in China genutzt werden. Hingegen ändert sich die CO2-Bilanz von Frankreich in Richtung 8,6 t und Italien bis zu 10,2 t. Und das ist leider kein Wunschdenken.

  41. #41 kai
    März 18, 2012

    @shadererer, 6.8 tonnen co2 oder kohlenstoff? bitte immer die einheiten angeben, sonst weiss man nicht, was du meinst

  42. #42 E-O
    März 18, 2012

    @Schwafel-Hader

    Realsatire, sind ihre sinnfreien Kommentare.
    Wenn Sie Stöckchen werfen, nehm ich die natürlich fein artig auf……mein Hund freut sich anschließend drüber.

    Zitat
    “””China ist die verlängerte Werkbank für die westlichen Ländern geworden. Rund ein Viertel der Emissionen kommt auf Produkte, die gar nicht in China genutzt werden.”””

    Schön erkannt, während Deutschland sich rühmt den CO2 Ausstoß zu senken, ham wa den einfach auch exportiert, während die EU den Schwachsinn glaubt, den sie unters Volk jubeln bezüglich CO2-Einsparungen, macht die Welt weiter wie bisher.

    Tja Herr Hader, die deutsche Energiewende ist ein Akt der Selbstverarschung und wird in naher Zeit zu einer Katastrophe führen, denn ähnlich wie die Kleinstaaterei beim Bildungswesen, pfuschen die 16 Bundesländer auch bei der Energiezukunft rum, als ob es kein Morgen gibt.
    Nun ja, solange Ihnen die theoretischen Grundlagen fehlen, solange Sie lieber labern als mal die Augen auf zu machen, solange wird Sie auch nirgendwo jemand ernst nehmen.
    Machte nixe……hier gibt es genug Leutchens die Ihren verbalen Auswurf richtig zu werten wissen, da muss sich Onkel Heinz nicht die Mühe machen gegen die verhaderte Wand zu quatschen.
    Schönes Wahn-Leben noch.
    E-O

  43. #43 Klaus
    März 19, 2012

    es wird nicht nur weiter gemacht wie bisher, sondern es werden mehr Ressourcen verbraucht. Wenn dies nicht nicht so wäre, würde das ganze System in sich zusammen brechen! Und das hätte durchaus viel viel schlimmere Konsequenzen bei der ständig wachsenden Weltbevölkerung.
    Von daher ist schon der Gedanke NACHHALTIGKEIT völliger Quatsch.

  44. #44 Uli
    März 19, 2012

    Nachhaltigkeit, das bedeutet, daß man nicht mehr verbraucht, als “von alleine” nachwächst.

    Daß wir z.B. nicht mehr Fische aus den Meeren holen als nachwachsen, nicht mehr Bäume fällen als nachwachsen und so weiter.

    Fossile Energieträger sind darum per Definition NICHT nachhaltig, weil sie nicht nachwachsen, bzw. wir nicht warten können, bis sie fertig werden. Sie werden früher oder später verbraucht sein oder so selten und damit teuer, daß wir sie nicht mehr zum Verbrennen benutzen können. Weil sie einfach zu wertvoll sind.

    Wir *müssen* die Energiewende schaffen. Wir haben gar keine andere Wahl.

    Kernkraft scheidet aus, weil wir sie offenbar technisch nicht im Griff haben und es weltweit KEIN EINZIGES echtes Endlager gibt. Nach 60 Jahren Suche.

  45. #45 kai
    März 19, 2012

    @shadererer, also nochmals, was meinst du mit “6.8 tonnen” ????????????????????????????????????

    1. solltest du dir angewöhnen zu schreiben, ob es sich um kohlendioxid oder kohlenstoff handelt (du hast es wohl nicht so chemie, dass dir das offensichtlich wurscht ist)

    2. wenn du von china sprichst oder gar der ganzen welt, dann hast du doch wohl gigatonnen gemeint und nicht nur tonnen (merke: eine gigatonne, ist eine million tonnen)

    wenn du also hier mitreden willst, dann strenge dich gefälligst mehr an, und mach nicht nur einfach larifari. du musst dein niveau ordentlich anheben, wenm du hier ernst genommen werden willst

    weisst du übrigens, wie man gigatonnen co2 in gigatonnen kohlenstoff umrechnet?? versuchs mal: wieviel gigatonnen co2 entsprechen 6 gigatonnen kohlenstoff?? (aber ja nicht in wikipedia nachschauen, gell, das musst du schon so aus dem stand einfach schaffen. wäre also auch eine gute prüfungsfrage für vennedackel, der zwar immer sein maul so weit aufreisst, wie der grösste fisch seine kiemen, aber noch nie gezeigt hat, dass er zu eigenständigem denken und rechnen fähig ist. der kerl schreibt immer nur ab, was ihm andere aufgeschrieben haben)

  46. #46 Klaus
    März 19, 2012

    hader, Breitbacke, Uli und alle anderen die an den Weihnachtsmann glauben.
    Unser gesamtes wirtschaftliches System funktioniert nur als Geplante Obsoleszenz. Das heißt, wenn ihr was anderes wollt, müsste ein anderes Wirtschaftssystem her.
    Oder halt ein groß angelegtes Euthanasieprogramm. Aber wer will das schon!

  47. #47 Aladin
    März 19, 2012

    @Klaus
    Die andere Alternative wäre das, was dieser von Dir genannte Haufen als Verschwörungstheorie beschimpfen würde:
    Effective World Government Will Be Needed to Stave Off Climate Catastrophe, aber das ist ja alles ein ausgemachter Schwindel und so ein von den “Skepties” ausgedachter Blödsinn.
    Schon klar, oder ?

  48. #48 SHader
    März 20, 2012

    “es wird nicht nur weiter gemacht wie bisher, sondern es werden mehr Ressourcen verbraucht. Wenn dies nicht nicht so wäre, würde das ganze System in sich zusammen brechen! Und das hätte durchaus viel viel schlimmere Konsequenzen bei der ständig wachsenden Weltbevölkerung.”

    Lieber Klaus, in die Situation würde man automatisch gelangen, wenn man weiterhin weltweit auf fossile Brennstoffe setzen will oder andere endliche Rohstoffe und man immer weniger den eigentlichen Bedarf abdecken kann. Das ist schon heute ein Problem, denn nur ein Teil der Weltbevölkerung hat einen Zugang zum elektrischen Stromnetz und zu Mobilität. Wie will man dann in der Zukunft den wachsenden Energiehunger sättigen?

  49. #49 kai
    März 20, 2012

    @shadererer, schon wieder einmal unter jeder kanone: hast du noch nie gelernt, dass die energieeffizienz der kernkraftwerke um den faktor viele tausende male höher ist als bei jedem anderen energieträger. ja lernst du denn nie etwas?? zuerst verwechselst du tonnen mit gigatonnen, kennst den unterschied zwischen co2 und kohlenstoff nicht, und nun das. ist dir denn gar nichts peinlich, was du so von dir gibst?? streng dich doch gefälligst einmal ordentlich an, statt immer so weiches zeugs hier abzusondern.

  50. #50 Klaus
    März 20, 2012

    Shader
    geh einfach mal davon aus, das weder die Chinesen, Inder , Indonesier, Brasilianer oder wer auch immer, dich oder mich oder die Bundesregierung, Herrn Röttgern irgendwelche deutschen Wissenschaftler , oder sonst wen fragen werden, wie sie ihre benötigte Energie gewinnen können. In ein paar Jahren wird sich er Bevölkerungsteil der Europäer auf gerade mal 4% zur Gesamtbevölkerung belaufen. Ja glaubst du und deinesgleichen denn allen Ernstes, die überwiegende Mehrheit fragt eine völlig bis dahin überalterte dekadente Minderheit, was sie dürfen oder nicht? Hä?
    Welche eine Selbstüberschätzung und Arroganz!

    Von daher ist die Diskussion so überflüssig wie ein Kropf!

  51. #51 kai
    März 20, 2012

    klaus, ja der denker shaderererer glaubt das allen ernstes, aber als fanatischer anhänger der grünen ideologie hat er jedes mass verloren

  52. #52 SHader
    März 20, 2012

    @Klaus, ich weiss jetzt nicht, wie Sie zu diesen Schlussfolgerungen kommen, ich würde derartiges annehmen. Sie waren derjenige, der sagt, dass die Welt mehr Rohstoffe braucht. Dann sagen Sie doch auch gleich dazu, woher nehmen, wenn nicht stehlen.

  53. #53 Treverer
    März 21, 2012

    @BK

    geht es vielleicht auch in einem anderen ton?

    und, nein, ich habe nichts davon bei greenpeace gelesen. ich habe die quelle doch verlinkt: eurostat.
    und wenn man nun die die brutto und nettoerzeugung in der datenbank hat, wieso soll ich mir dann nicht selbst ausrechnen, wie hoch die differenz ist? raus kommen dabei eben die genannten 5-7% prozent, je nach brennstoff. halten sie die zahlen für falsch? und: halten sie die absoluten werte für beachtenswert? und natürlich: wenn EE (sie erwähnen ja biosgas) ebenfalls so einen hohen eigenbedarf hat, dann ist auch dass beachtenswert. also frage ich mich, worüber sie sich so aufregen…

    zu den netzverlusten: ich finde keine andere erklärung in ihrem text (“Offensichtlich passiert hier etwas ganz anderes, und nun dürfen Sie raten, was.”) und wieso nun der deutliche anstieg der dezentralen versorgung nicht für die verringerung in der höhe verantwortlich sein soll, wird mir auch nicht klar. dass es eine rolle spielt wird ja schon daran deutlich, dass jedes jahr die vermiedenen netzverluste berechnet (und bezahlt) werden. wenn ich mich recht erinnere, werden sie sogar von der EEG-umlage abgezogen. da weiß w. flamme vielleicht aus dem stehgreif mehr. vielleicht finde ich ja in den vielen gespeicherten pdfs auch die kalkulation für 2012, da müsste ja stehen, wie hoch die vermiedenen netzverluste angesetzt werden.

    das frankreich nicht größer wurde, nehme ich mal genauso an, wie sie. aber da der stromverbrauch in den letzten zehn jahren stieg, stiegen eben auch die netzverluste. in deutschland stieg der verbrauch ebenfalls – dennoch gab es das deutliche absinken in den verlusten. finde ich eben bemerkenswert.

    wäre ja fein, konstruktiv antworten zu erarbeiten. natürlich mit eingeschalteten gehirn.

  54. #54 Treverer
    März 21, 2012

    @frank

    zu ihren bemerkungen hinsichtlich der stromimporte von kohle- und atomkraftwerken.
    folgender link zeigt die importe aus der tschechischen republik der letzten jahre:

    https://tiny.cc/cabibw

    unter der rubrik “partner” läßt sich auch leicht ein anderes land auswählen, zum beispiel frankreich. oder auch deutschland selbst, um zu sehen, wie die entwicklung richtung schweiz und österreich war in den letzten jahren.

    ich denke, es ist deutlich zu erkennen, dass in den letzten jahren der import aus frankreich und der techischen republik tendenziell zurück ging. wenn man sich noch die zahlen ab 1990 anschaut, sieht man auch, das der anstieg erst in den 90ern begann. in deutschland wurde halt wenig in neue kraftwerke investiert, denke ich. (und nach 2000 begann eben der schnelle aufbau der ‘erneuerbaren’, was deutschland zu einem nettoexporteur machte.) die jährlichen schwankungen sind aber zuweilen höher, als der jetzige anstieg 2011.

    ich hoffe ich finde dann noch heute zwei dinge zum verlinken, die ich in den letzten wochen las: einen bericht, inwiefern der durchschnittliche börsenpreis in leipzig gesenkt wurde/wird. und einen bericht in einer schweizerischen oder österreichischen zeitung, demnach die gewinne der pumpspeicherkraftwerke wegbrechen, weil wegen der PV in deutschland die mittagsspitzen in deutschland nicht mehr genutzt werden können.

  55. #55 Klaus
    März 21, 2012

    wie gesagt es interessiert international keine Sau, was die deutschen Grünen und sonstigen Spinner hier und anderswo absondern.
    Onkel Röttgen kriegt demnächst nicht nur in NRW Auftrittsverbot!
    In Frankreich liegen die Grünen bei rd. 2 % . So wie bei uns die FDP.
    Übrigens Porsche macht tut wieder jede Menge fürs Klima. Die machen nämlich Überstunden wie die Verrückten um der weltweiten Nachfrage nach diesen doch schicken und klimafreundlichen Autos ( hauptsächlich der 911er ) , überhaupt annähernd nur nachkommen zu können.
    Übrigens, die Japaner sind drauf und dran einen biologisch ( nicht aus Lebensmittel) erzeugten fossilen Brennstoff ähnlich dem Öl, in beliebiger Menge zu produzieren.
    Die müssen nur solange warten bis der der letzte Tropfen Öl alle ist. Sonst gibts böse, böse Schimpfe aus dem Bretterbuden und schiefe Strommastenland!

  56. #56 Bernhard
    März 21, 2012

    Die Grafiken geben nur einen insgesamten Gesamtüberblick. Was in diesem Zusammenhang auch wichtig ist, ist die Netzstabilität im Kurzzeitbereich (< als eine Sekunde). Ich habe gelesen, dass nach der AKW-Abschaltung die kurzfristigen Schwankungen zugenommen haben und das Stromnetz nicht mehr so stabil ist wie früher. Dies zeigt sich u.a. bei der PC-Nutzung in großen Firmen. Hier gibt es häufig noch Reservesysteme (z.B. Batterien), die sehr kurzfristige Stromschwankungen abfangen. Und genau diese Stromschwankungen sollen nun deutlich häufiger auftreten, d.h. die Reservesysteme springen häufiger an.

  57. #57 Phi Sagittarii
    März 25, 2012

    hallo

    was hälst du von dieser Energieauskopplung mittels EBM-Technologie der Firma Transaltec AG?

    Die haben viele interessante Projekte, klingt doch vielversprechend, oder?

  58. #58 BK
    März 25, 2012

    @Treverer:

    Mein Kommentar war deshalb etwa gereizt, weil der Inhalt des ihren inhaltlich 1:1 der Statements von Greenpeace entspricht. Für jeden, der ein Minimum an Ahnung vom Thema Energietechnik besitzt, sind die 6% Eigenverluste von Großkraftwerken eine absolut triviale Tatsache. Wie auch die, dass man Kraftwerke deshalb groß baut um eben jede Eigenverluste zu minimieren. Man kann die Eigenverluste – so wie Sie oder Greenpeace – auch dramatisieren, indem man sagt, das sei ja mehr als die gesamte PV überhaupt liefert. Richtig, da PV eben nur ca. 3% zur Deckung des Strombedarfs beiträgt. Ebenfalls irritierend ist, dass Sie die Verluste von Regenerativen unter den Tisch fallen liesen, die, wie ich darstellte, i.allg. deutlich höher sind, auch wenn sie ggf. an anderer Stelle auftreten. Was Georgs Artikel anbelangt, ist ihr Einwurf belanglos, denn wenn die Verluste nun in Kraftwerk B statt A auftreten, ändert das an ihrer Gesamthöhe nichts, und auch die Betrachtung auf Verbraucherseite ändert sich höchstens um die Erwähnten 6%. Dies verleitet mich zu dem Schluss, dass Sie hier nur in das selbe Horn wie gewisse, nach eigener Darstellung “grüne”, Werbeagenturen blasen. Falls das nicht Ihre Absicht sein sollte, bitte ich um Entschuldigung.
    “wieso nun der deutliche anstieg der dezentralen versorgung nicht für die verringerung in der höhe verantwortlich sein soll, wird mir auch nicht klar”
    Reduktion der Netzverluste durch dezentrale Versorgung? Sicher. Sie schrieben allerdings von EE-Dezentralisierung. Und damit bekommt man eben keine 27% Einparung (plus dem, von Ihnen erwähneten, Anstieg des Verbrauchs) hin.
    Erstens sind bei EE die Verluste nicht Null. Wenn Windstrom von Norddeutschland nach Mitteldeutschland transportiert werden muss, sind sie sogar höher als im Durchschnitt (Hochspannunsleitung typisch 1% pro 100km). Selbst bei PV muss der Strom durch das Niederspannungsnetz in die Nachbarschaft. Als Faustwert: Im Moment betragen die Verluste im Hochspannungsnetz etwa 1%, im Mittelspannungsnetz 2% und im Niederspannungsnetz 5%. Wird das Supergrid realisiert, werden allerdings die meisten Verluste im Hochspannungsnetz auftreten.
    Zweitens produzieren EEs offensichtlich deutlich weniger als 27% unseres Stroms.

    1. Glauben Sie, dass die Netzverluste bei Realisierung der propagierten Energiewende sinken, ist der Netzausbau vielleicht sogar unnötig, da man sich ja “dezentral” versorgt?

    Was Ihren letzten Kommentar betrifft: Sie behaupten, EE Strom (der an der Börse per Definition zu Kosten von 0 zur Verfügung steht, oder einfach als reduzierter Verbrauch) würde die Strompreise an der Börse senken.
    2. Tut er das mehr als, sagen wir, der Strom eines Gasturbinenkraftwerkes, wenn es für diesen ebenfalls eine Einspeisevergütung und Abnahmegarantie gäbe?
    3. Führen Regenerative insgesamt zur Senkung des Strompreises?
    4. Werden für die Energiewende keine zusätzlichen Stromspeicher benötigt, wenn doch den Schweizern angeblich die Gewinne der PSK wegbrechen?
    Zum Thema Energiewende und Schweiz lese ich übrigens ganz andere Dinge.
    https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Duestere-Aussichten-fuer-PumpspeicherKraftwerke-/story/30050697?dossier_id=939
    “Ein Atomausstieg würde diese Pläne nicht tangieren, erklärt Pressesprecher Ernst Baumberger: Die Hauptmotivation für den Ausbau der Pumpspeicherkapazität liege in den neuen erneuerbaren Energien. «Ob Wind, Sonne oder Flusskraft – all diese Quellen sind von den Launen der Natur abhängig. Da brauchen wir mehr denn je Speicherkapazitäten.»”

    Falls Sie diese 4 Fragen mit “nein” beantworten, würde mich interessieren, welche Absicht Sie mit Ihren Statements verfolgen.

  59. #59 BK
    März 25, 2012

    @S.Hader
    “Dieser Vergleich ist jedoch irreführend, denn es berücksichtigt nicht, welche Emissionen durch den eigenen Konsum verursacht werden. China ist die verlängerte Werkbank […]”

    Wie die Chinesen ihren Strom produzieren, haben wir nicht in der Hand. Offensichtlich wollen die Chinesen ihre Wirtschaft stärken, und sie tun dies u.a. mithilfe des sehr billigen Kohlestromes. Und daraus folgen zwei Dinge: Erstens priorisieren die Chinesen offensichtlich andere Dinge als Maßnahmen gegen CO2-Emissionen. Das war der Punkt, der hier zur Debatte stand. Zweitens, wie schon erwähnt wurde, ist die Ignoranz der deutschen Energiepolitik in Sachen steigende Strompreise, welche stromintensive Betriebe dazu zwingen, ins Ausland abzuwandern, sehr fragwürdig und schneidet uns langfristig ins eigene Fleisch.

  60. #60 SHader
    März 25, 2012

    @BK: “Wie die Chinesen ihren Strom produzieren, haben wir nicht in der Hand.”

    Welche Produkte wir kaufen, haben wir in der Hand. Das dabei chinesische Produkte im Angebot stehen, entlässt uns nicht in der Eigenverantwortung, wenn selbige Produkte auch mit weniger CO2-Emissionen zu haben sind.

    “Und daraus folgen zwei Dinge: Erstens priorisieren die Chinesen offensichtlich andere Dinge als Maßnahmen gegen CO2-Emissionen. Das war der Punkt, der hier zur Debatte stand. Zweitens, wie schon erwähnt wurde, ist die Ignoranz der deutschen Energiepolitik in Sachen steigende Strompreise, welche stromintensive Betriebe dazu zwingen, ins Ausland abzuwandern, sehr fragwürdig und schneidet uns langfristig ins eigene Fleisch.”

    Zu 1.) China gibt den Vorrang in erster Linie dem Wachstum und nicht der Senkung der CO2-Emissionen. Zu 2.) fände ich es interessant zu hören, welche deutsche Energiepoltik Sie begrüßenswert finden.

    MfG
    S.Hader

  61. #61 Klaus
    März 26, 2012

    @Hadermist
    Sow as von naiv! Doo, Pfuif!

    Die Chinesen interessiert das einfach nicht ob in Deutschland ein Sack Kaffee umfällt, oder sich irgendwelche Klimaspinner über den AGW labern.
    Fahr mal hin, du Trottel!

  62. #62 Jan
    März 26, 2012

    Die Chinesen interessiert das einfach nicht ob in Deutschland ein Sack Kaffee umfällt, oder sich irgendwelche Klimaspinner über den AGW labern.
    Fahr mal hin, du Trottel!

    Ober der hier schon mal da war?

    https://www.wiwo.de/unternehmen/energiepolitik-china-ist-neuer-windenergie-weltmeister/5260202.html

    Ich persönlich habe kein Problem, das Paradox zu erkennen, das sich einerseits aus dem potenziell mit hohen politischen Kosten behafteten Risiko eines Wirtschaftseinbruch bzw. der Verlangsamung des Wachstums, und andererseits der nun gerade für China unangenehmen Folgen eines Klimawandels ergibt. Die chin. offenbar Regierung auch nicht.

    Ich schätze mal, da bist du der einzige.

    Sow as von naiv

    Nothing for ungood.

  63. #63 Klaus
    März 26, 2012

    China hat vor allem sämtliche australische Kohlevorkommen aufgekauft und errichtet zur Zeit jede Woche ein neues Kohlekraftwerk. Weil du Birne es dir absolut nicht vorstellen kannst wieviel Energie die brauchen. Und es interessiert die einen feuchten scheiß wie die herkommt. -hauptsache, sich können die benötigte Energie überhaupt produzierten!
    Das ist Fakt, du Vogelschrederrer.
    Übrigens , ich kaufe noch jede Menge Fckw dort. Legal!

  64. #64 BK
    März 27, 2012

    @S.Hader
    “Welche Produkte wir kaufen, haben wir in der Hand. Das dabei chinesische Produkte im Angebot stehen, entlässt uns nicht in der Eigenverantwortung, wenn selbige Produkte auch mit weniger CO2-Emissionen zu haben sind.”
    Abgesehen davon, dass es schon für die Industrieländer komplett unrealistisch ist (Wettbewerbsnachteile, Handelkrieg mit China?): Entwicklungsländer können sich oft gar nichts anderes leisten als chinesische Billigprodukte. Es wäre also gar nicht wünschenswert.
    China ist auch nicht das einzige Land dass man da boykottieren müsste (Polen, Russland, USA).
    “Zu 1.) China gibt den Vorrang in erster Linie dem Wachstum und nicht der Senkung der CO2-Emissionen.”
    Dann sind wir uns ja alle mehr oder weniger einig 😉
    “Zu 2.) fände ich es interessant zu hören, welche deutsche Energiepoltik Sie begrüßenswert finden.”
    Wenn es darum geht, was ich, die politische Stimmung ignorierend, für sinnvoll erachten würde:
    Ich würde die sozialen Kosten (CO2, Gesundheit, Materialschäden, Flächenbedarf usw., ermittelt durch eine objektive, ideologiefreie Einrichtung, also so etwas wie die ExternE Studie, vielleicht etwas aktueller und umfassender) zum Strompreis addieren und im wesentlichen den Markt den Rest erledigen lassen. Bei Kohlestrom landet man dann etwa bei bei 9ct/kWh. Gewinner wären GuD, Kernkraft, aber auch Windkraftwerke und in einigen Fällen Biomasse. N.B.: Kernkraft dient nicht zum Selbstzweck, sondern wird einfach aufgrund des insgesamt günstigen Preises attraktiv. Die Genehmigungen für AKWs würde ich auf etwa 6GW bis 2020 beschränken, um zu vermeiden, dass man hier zu schnell zu viel auf eine Karte setzt. Die Abnahmegarantie für Wind würde ich streichen, um Wildwuchs wie negative Strompreise an der Börse oder Neubau an Stellen, an denen das Stromnetz nicht in der Lage ist, den Strom aufzunehmen, zu vermeiden.
    Dann zum Punkt Forschung: Für PV hat man ja 100 Mrd. Euro zum Fenster rausgeworfen, mit der Begründung, sie bräuchte das als Anschubfinanzierung. PV ist immer noch nicht wettbewerbsfähig, und Solarfirmen geben IIRC nur 4% ihrer Einnahmen für F&E aus – das hätte man auch billiger haben und direkt investieren können. Hier würde ich mich breit aufstellen: neue Reaktortypen, Energiespeicher, PV, Biomasse usw.
    Ein wichtiger Punkt wären auch Kernfusion. Es gibt ein Duzend kleiner Fusionskonzepte die, verglichen mit ITER einige Gemeinsamkeiten haben:
    – Kaum einer kennt sie
    – Ihre Entwicklung kostet nur einige Promille
    – Falls sie funktionieren würden sie in sehr kompakten und damit ressourceneffiziente, billige Reaktoren resultieren
    – Die Entwicklung, bis zu dem Punkt, and dem man weiß, ob sie funktionieren, ginge wesentlich schneller (10 Jahre, z.T. deutlich weniger)
    Das wären spekulative Ausgaben, die aber sehr klein sind (etwa das, was man in einem Monat für PV Subventionen ausgibt), und die im Erfolgsfall den Energiemarkt weltweit umkrempeln würden.
    Beispiele:
    https://alfin2100.blogspot.de/2011/08/gallery-of-small-fusion-startups.html

  65. #65 BK
    März 27, 2012

    @Jan

    Mit PV und Wind hat China die gleichen Probleme wie jedes andere Land auch.
    https://www.china.org.cn/2011-02/16/content_21933267.htm
    https://www.dailykos.com/story/2012/03/13/1074145/-China-s-Energy-Future-Less-Solar-and-Wind-More-Nuclear-and-Hydro

    Das sie das Thema CO2 nicht KOMPLETT ignorieren, ist auch richtig.
    https://www.cleanbiz.asia/story/china-industry-ordered-cut-co2-intensity-18-2015

    Im Vordergrund stehen bei der Förderung von Alternativen zu Kohlekraftwerken aber Dinge wie Energieautarkie, Luftverschmutzung und Wettbewerbsfähigkeit.

  66. #66 SHader
    März 27, 2012

    @BK: “Abgesehen davon, dass es schon für die Industrieländer komplett unrealistisch ist (Wettbewerbsnachteile, Handelkrieg mit China?): Entwicklungsländer können sich oft gar nichts anderes leisten als chinesische Billigprodukte. Es wäre also gar nicht wünschenswert.”

    Was wäre nicht wünschenswert?

    “China ist auch nicht das einzige Land dass man da boykottieren müsste (Polen, Russland, USA).”

    Ein Handelsboykott wäre schon die äußerste Form einer wirtschaftlichen Auseinandersetzung auf Länderebene. Das ist weder notwendig noch angebracht. Es ist ja auch nicht so, dass noch nie vorher gemeinsame globale Ziele zu einer politischen oder ökonomischen Frage herausgearbeitet werden musste. In anderen Bereichen gibt es Vereinheitlichungsbestrebungen, die genauso an den individuellen Interessen hätten scheitern konnten, aber der gemeinsame Nutzen war größer. In die Richtung müssen die Verhandlungen auch gehen. Emissionsvereinbarungen abzuschliessen, muss auch Anreize bieten können.

    “Ich würde die sozialen Kosten (CO2, Gesundheit, Materialschäden, Flächenbedarf usw., ermittelt durch eine objektive, ideologiefreie Einrichtung, also so etwas wie die ExternE Studie, vielleicht etwas aktueller und umfassender) zum Strompreis addieren und im wesentlichen den Markt den Rest erledigen lassen. Bei Kohlestrom landet man dann etwa bei bei 9ct/kWh. Gewinner wären GuD, Kernkraft, aber auch Windkraftwerke und in einigen Fällen Biomasse. N.B.: Kernkraft dient nicht zum Selbstzweck, sondern wird einfach aufgrund des insgesamt günstigen Preises attraktiv. Die Genehmigungen für AKWs würde ich auf etwa 6GW bis 2020 beschränken, um zu vermeiden, dass man hier zu schnell zu viel auf eine Karte setzt. Die Abnahmegarantie für Wind würde ich streichen, um Wildwuchs wie negative Strompreise an der Börse oder Neubau an Stellen, an denen das Stromnetz nicht in der Lage ist, den Strom aufzunehmen, zu vermeiden.”

    Ich würde es absolut begrüßen, wenn man die gesellschaftlichen Kosten, die zwangsläufig mit der Stromerzeugung verbunden sind, “eingepreist” werden, so dass man auch be- und entstehende Schäden refinanzieren kann. Dann könnte man auch die Marktwirtschaft Anreize bieten, diese gesellschaftlichen Kosten ebenso zu minimieren, wie man auch versucht den persönlichen Gewinn zu maximieren. Meine Unterstützung für diesen Vorschlag haben Sie dafür. :o)

    “Dann zum Punkt Forschung: Für PV hat man ja 100 Mrd. Euro zum Fenster rausgeworfen, mit der Begründung, sie bräuchte das als Anschubfinanzierung. PV ist immer noch nicht wettbewerbsfähig, und Solarfirmen geben IIRC nur 4% ihrer Einnahmen für F&E aus – das hätte man auch billiger haben und direkt investieren können. Hier würde ich mich breit aufstellen: neue Reaktortypen, Energiespeicher, PV, Biomasse usw.”

    Niemand hat behauptet, dass PV innerhalb weniger Jahre voll wettbewerbsfähig wird. Es findet dafür seit Jahren eine Kostenreduzierung statt, aber Wunder darf man nicht erwarten. Man hätte natürlich direkter in die deutschen Unternehmen investieren sollen, z.B. mit zinsfreien Kredite, da waren die Chinesen schlauer.

    “Ein wichtiger Punkt wären auch Kernfusion. Es gibt ein Duzend kleiner Fusionskonzepte die, verglichen mit ITER einige Gemeinsamkeiten haben:
    – Kaum einer kennt sie
    – Ihre Entwicklung kostet nur einige Promille
    – Falls sie funktionieren würden sie in sehr kompakten und damit ressourceneffiziente, billige Reaktoren resultieren
    – Die Entwicklung, bis zu dem Punkt, and dem man weiß, ob sie funktionieren, ginge wesentlich schneller (10 Jahre, z.T. deutlich weniger)”

    Bzgl. Kernfusion sind mir derartige Konzepte nicht bekannt. Aber das würde ja den ersten Punkt bestätigen. ;o) Könnten Sie da konkrete Quellen nennen, die auch etwas über den zeitlichen Horizent solcher Entwicklungen aussagen? In dem ersten Link habe ich dazu leider beim Durchblättern nichts gefunden. Vielleicht habe ich es auch übersehen.

  67. #67 SHader
    März 27, 2012

    “Das sie das Thema CO2 nicht KOMPLETT ignorieren, ist auch richtig.
    https://www.cleanbiz.asia/story/china-industry-ordered-cut-co2-intensity-18-2015

    Im Vordergrund stehen bei der Förderung von Alternativen zu Kohlekraftwerken aber Dinge wie Energieautarkie, Luftverschmutzung und Wettbewerbsfähigkeit.!”

    Es ist ja auch nicht gesagt, dass die Alternativen nur wegen den geringeren CO2-Emissionen zu fördern sind. In dem Punkt muss man selbst Prof. Vahrenholt Recht geben, der noch ganz andere Gründe sieht, diese Technologien voranzubringen, obwohl eine Vielzahl von Klimaskeptikern das abstreiten.

  68. #68 Treverer
    März 30, 2012

    @BK

    ich kam erst jetzt zum lesen ihrer langen antwort. erst einmal danke dafür. in anbetracht der späten zeit:

    1. ich finde erneut in ihrem text auch nur keine einzige idee, die minderung der netzverluste zu erklàren

    2. für sie und andere menschen, die sich damit beschäftigen, scheinen die netzverluste und der eigenverbrauch selbstverständlich zu sein. für jene, die nur werte und grafiken “brutto” bekommen (und erstellen) ist dies sicher nicht der fall. wenn pi mal daumen 10% differenz besteht, dann halte ich das schon für beachtenswert.

    3. wieso benötigt man einne 27%gen anteil der EE an der (netto)stromproduktion, um eine 27%ige minderung der netzverluste zu erreichen? wunderte mich schon beim ersten lesen. habe ich aber auch jetzt noch nicht verstanden. muss ich noch weiter darüber nachdenken…

    4. natürlich sind die verluste nicht null, wenn man windstrom von norddeutschland nach süden transportiert. eine banalität. auf der anderen seite: sehr unwahrscheinlich, dass man solarstrom aus dem süden zur mittagszeit nicht nahe der entstehung verbraucht. denke ich – aber beim zuwachs der PV wird das sicher auch noch kommen 😉

    5. wie kommen sie darauf, der eigenverbauch bei EE wie wind und sonne sei auch nur annährend so gross, wie bei konventionellen (und biomasse) kraftwerken? wäre er gross, hielte ich auch dies für beachtenswert. wenn ich anrege, die nettowerte zu nehmen, dann bezieht sich dies wohl offensichtlich auf alle stromproduzenten. ich will also gar nichts unterchlagen…

    6. das PV die stromkostenspitzen zur mittagszeit abfängt ist, m.e., doch bereits allgemeingut. sehen sie das anders?

    7. welche absicht ich mit meinen statements verfolge? ganz simpel erst einmal: der komplexität des themas gerechter werden und selber neue aspekte kennenlernen. polit

  69. #69 Treverer
    März 30, 2012

    oh da viel was weg…

    also, 7. politisch: eine energieversorgung vorantreiben, welche sowohl von atom als auch vom fossilen brennstroff weg kommt. und seitdem ich (und andere) das wollen, heisst es: geht nicht, ist doof, ist zu teuer. ich weiss aber noch, wo wir in den 80ern standen und wo jetzt. dass (und auch 1,7€ an der tanke) lässt mich darüber optimistsch denken, wo wir 2050 sind 🙂

  70. #70 Klaus
    März 30, 2012

    Gut dass hier kein Chinese, Russe, Inder oder sonst wer von außen mitliest.

  71. #71 kai
    März 30, 2012

    @sarerer: “In dem Punkt muss man selbst Prof. Vahrenholt Recht geben”

    man merkt, wie schwer es dir fällt, objektiv zu argumentieren, und wie unangenehm es dir ist, wenn vahrenholt einmal etwas gesagt hat, dem sogar du zustimmen kannst

    ist dir denn bewusst, welche psychologischen faktoren es sind, die einem fortschritt deiner mentalen fertigkeiten, ohne weltanschauliche scheuklappen sachverhalte diskutieren zu können, so im wege stehen?

    so wie du vahrenholt siehst, und das sieht man aus all deinen äusserungen, sagt er grundsätzlich einmal nur falsches, selbst wenn er an einem sonnigen tag sagen würde: “ich sehe die sonne”, würde haererer sagen “nein, ich sehe diese nicht, denn ich will sie nicht sehen, weil ich grundsätzlich das gegenteil von vahrenholt will”. wenn man dich nun fragt, was hast du denn eigentlich gegen vahrenholt? was antwortest du denn dann: er arbeitet für rwe, er ist konservativ, ich mag ihn nicht, was sonst noch?

    hast du auch irgend ein sachargument gegen vahrenholt, das nicht aus deiner aversion gegen den typ stammt?

  72. #72 BK
    März 31, 2012

    @Treverer
    1. Indem man das Netz an Schwachstellen ausbessert, ggf Kraftwerke neu baut und Verbraucher verlagert (da spielten z.T. noch die Altlasten aus dem Osten mit rein. Die Senkung der Netzverluste hat ja nicht mit dem EEG begonnen). In diesem Sinne haben Sie mit “Dezentralisierung” schon recht (schrieb ich auch). Nur, die Regenerativen haben damit eher am Rande zu tun. Die oft ins Spiel gebrachten vermiedenen Netzentgelte sind auch kein Maß – sie spiegeln nur wieder, dass eine/mehrere Netzebenen (z.B. Höchstspannungsnetz) von EE-Einspeisern nicht genutzt werden. Damit vermeidet man die Kosten dieser Netebene (das sind auch Stromverluste, aber v.a. Kosten für Instandhaltung, Neubau), diese werden dann ausgewiesen. Die zusätzlichen Verluste in Mittelspannung- und Niederspannungsnetz werden dagegen nicht berechnet. So werden für Offshore-WKAs vermiedene Netzentgelte von 0,4 ct/kWh angegeben, obwohl sogar neue Leitungen nur für diese gebaut werden und deren Verluste sicher nicht geringer sind als der Durchschnitt. Zur Problematik siehe auch
    http:\\www.sachsen-anhalt.de\fileadmin\Elementbibliothek\Bibliothek_Politik_und_Verwaltung\Bibliothek_Wirtschaftsministerium\Dokumente_MW\investieren\EEG_-_Netzentgeltauswirkungen_in_Sachsen-Anhalt.pdf
    Seite 81 ff

    5. PV Wechselrichter haben Spitzenwirkungsgrade zwischen 92 und 97%. Bei Schwachlast sind sie geringer, dazu kommen Stand-By Verbrauch und die Leitungsverluste im Haus. Und dann noch die anderen 3 Punkte, die ich ansprach: Energiebedarf bei der Herstellung, reduzierte Wirkungsgrade in fossilen Kraftwerken wegen Teillastbetrieb und Netzverluste insbesondere bei hohem EE-Anteil.

    6. Richtig. Für Solarstrom wird deshalb auch mit einem Stromwertfaktor von 1.2 (mit 1.0 für Grundlastkfraftwerke wie Laufwasser, Biogas und 0.83 für Wind) gerechnet. Wie Sie aber bei Punkt 4 schon andeuteten: bei weiterem Zubau wird sich das umkehren. Bei 6% Anteil geht die mittägliche Delle im verbleibenden Strombedarf in die andere Richtung, bei 12% ist die Peakleitung so groß wie der Spitzenverbrauch im Sommer, was für alle anderen Kraftwerke massive Probleme und für das Stromnetz, wie wir es heute kennen, den sicheren Blackout bedeutet.

    7. Dann muss ich mich entschuldigen. Ich reagiere inzwischen einfach etwas allergisch auf alles, das nach Greenpeace&Co aussieht.
    Meine persönliche Meinung ist, dass die Energiewende innerhalb der nächsten 10 Jahre scheitert, da die Leute das finanziell und bei der Konkretisierung (NIMBY) nicht mehr mittragen werden. Mich erinnert das ein bisschen an die Kernkrafteuphorie nach der Ölkriese, wo auch zunächst ein exponentielles Wachstum einsetzte, aber als die Leute skeptisch wurden, war der Spuk sehr schnell vorbei.
    Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das eine Technik, die (zumindest vorerst) derart teuer und ressourcenineffizient ist, bei gleichzeitig völlig ungelösten Problemen, sobald sie im Strommix dominant wird, sich nur aufgrund der guten Absichten eines (schwindenden) Teils der Bevölkerung durchsetzen kann.

  73. #73 BK
    März 31, 2012

    @S.Hader
    Im Blogartikel sind eine Menge Links eingebettet, über die man nach 1-2 Zwischenschritte zur Quelle gelangt. Zeitrahmen werden manchmal ebenfalls genannt, z.B.
    “Tri-alpha Energy has been very secretive about their work, but they have received about $50 million in funding. Tri-Alpha Energy had previously indicating that they believed that they could achieve the prototype for commercial nuclear fusion (net positive energy at the scale of a commercial plant) at about the 2015-2020 timeframe. ”
    https://nextbigfuture.com/ , das Blog, auf das er so fleissig verlinkt, ist bei Energiethemen aller Art immer recht aktuell.
    Ansonsten gibt es Einträge in der englischen Wikipedia, weitere Blogs, Diskussionsforen etc.
    https://en.wikipedia.org/wiki/General_Fusion
    https://en.wikipedia.org/wiki/Dense_plasma_focus
    https://thepolywellblog.blogspot.de/
    https://www.talk-polywell.org/bb/index.php
    https://www.lawrencevilleplasmaphysics.com/

  74. #74 Rudi
    März 31, 2012

    Besser Strom bei den Nachbarn einkaufen als weiterhin unsinnige Investitionen tätigen.
    Gruß an die deutsche Schwarmintelligenz

  75. #75 Jan
    März 31, 2012

    @BK

    Mit PV und Wind hat China die gleichen Probleme wie jedes andere Land auch.

    Das bestreitet auch niemand, dennoch sind die Ausbaupotenziale bis 2020 etwa doppelt bis dreifach so hoch wie etwa bei Atomkraft (alleine Wind), mir wesentlich größeren Zielen für die Zeit danach. Nun ist es gleichzeitig so, das Goldwind, Sinovel und Co. großzügig gepämpert werden, so sehr, das manche hier schon den PV-Effekt befürchten. Und das darüber hinaus ca. 30% der WEA noch gar nicht am Netz sind. Das sind im Prinzip die erwartbaren frictions, das wird sich geben. Hinzu kommen durchaus und gerade im Falle Chinas durchaus begründete ernsthafte Versuche, die Energieeffizienz zu steigern.

    Das sie das Thema CO2 nicht KOMPLETT ignorieren, ist auch richtig.

    Das geht, denke ich, doch darüber hinaus, man sollte die Chinesen aber durchaus ernstnehmen, wenn sie zunächst die voll entwickelten Länder in Haftung nehmen. Die derzeitigen Bemühungen an eigentlich allen Fronten (EE, Nuklear, CCS und staatl. Verordnungen zur Effizienz legen das mMn. nahe.

    Dabei gibt es natürlich Eigenarten, die mit der zentralen Regierung zu tun haben, aber einer der Vorteile (aus der Sicht von Energiewendebefürworten) liegt darin, das die Regierung einen Zeithorizont bedenkt, der über eine hiesige Wahlperiode drastisch hinausgeht.

    Meine persönliche Meinung ist, dass die Energiewende innerhalb der nächsten 10 Jahre scheitert, da die Leute das finanziell und bei der Konkretisierung (NIMBY) nicht mehr mittragen werden.

    Das glaube ich kaum, wobei die Energiewende dann sicherlich nicht einem Greenpeace-Flyer entsprechen wird. Vor 10 Jahren hat eigentlich politisch noch niemand vom Netzausbau als notwendige Grundlage gesprochen (die DENA fing überhaupt erst vor 9 Jahren an mit ihren Analysen zum Thema). Jetzt ist das in aller Munde, und bietet sich als Infrastrukturprojekt (Konjunkturprogramme gabs ja einige). Mein bet: In 10 Jahren haben sie das längst verlegt, der ganze Diskurs wird sich völlig verlagert haben. Wobei ich dem zum Trotz selbst davon ausgehe, dass das Thema internationale Zusammenarbeit noch riesige Probleme bereiten wird.

    Es hängt natürlich letztlich alles davon ab, wie man den Elefant im Raum einschätzt. Ich persönlich denke, das der Klimawandel tatsächlich das dominierende Zukunftsthema sein wird. Es muss nicht erst 3-5° T-Anstieg geben, damit den Leuten klar wird, das 3-5° T-Anstieg eine wirklich beschissene Idee ist. vielleicht ist bei 0,7-0,9° T-Anstieg die kritische Schwelle noch nicht erreicht, aber in 10 Jahren wird sich nichtmals mehr ein GOPler noch ernsthaft mit den heutigen Ansichten vor die Tür wagen. Der Klimawandel an sich wird sich im Diskurs stärker institutionalisiert haben.

  76. #76 Jan
    März 31, 2012

    Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das eine Technik, die (zumindest vorerst) derart teuer und ressourcenineffizient ist, bei gleichzeitig völlig ungelösten Problemen, sobald sie im Strommix dominant wird, sich nur aufgrund der guten Absichten eines (schwindenden) Teils der Bevölkerung durchsetzen kann.

    Ich glaube, zu diesem Schluss kann man nur kommen, wenn man dem Herdenverhalten der bei Thema Klimawandel unvermeidlich auflaufenden Kläffergemeinde aufsitzt. Ich habe im RL auch gelegentlich Diskussionen zum Thema, und kann da einen umsichgreifenden Skeptizismus nur wesentlich schwächer wahrnehmen. Darüber hinaus zeigen Forsa und zahllose andere Untersuchungen, das EE eine hochgradig gute Reputation besitzen.

    Wenn sie obiges ernstmeinen würden, würden sie auch annehmen, das die Spritpreise den Bock auf Automobil nehmen würden, allein, die Lust ist ungebrochen.

    Wenn sie sagen, das die Energiewende vermutlich stümperhaft umgesetzt wird, jenu, da müsste ich ihnen recht geben, so wird es kommen. Aber wo eine Autobahn, da ein Stau. Und aufregen tut man sich darüber immer erst, wenn man ihn selber mitverursacht.

  77. #77 Wolfgang Flamme
    April 1, 2012

    @Treverer
    Entschuldigung für die späte Rückmeldung. Ich sehe die Entwicklungstendenz betr. der Netzverluste DE-FR anders als Sie – auch wenn ich Ihre Datenquelle (EUROSTAT) heranziehe:

    https://i171.photobucket.com/albums/u304/wflamme/NetzverlusteDE-FR.png

    Nun, das wird auch nicht der Weisheit allerletzter Schluß sein, besonders was die Entwicklung der deutschen Zeitreihe betrifft, wo einige Unstetigkeiten auffallen (91-93, 00-01, 09-10). Hier vermute ich eher Regulierungseinflüsse.

    Beginnend 2009 müssen zB Netzverluste in Transmissions- und größeren Verteilnnetzen generell ausgeschrieben werden. Für zB größere Stadtwerke war es anscheinend recht attraktiv gewesen, relativ verlustreiche Verteilnetze zu betreiben, zusammen mit Eigenerzeugungsanlagen, die diese Verluste dann mit deckten (und das Ganze ihren Kunden in Rechnung zu stellen). Ich vermute mal, daß es nicht zuletzt die Wirkung dieser Deregulierungsmaßnahme ist, die uns hier im südlichen Mainz seither Dauerbaustellen beschert …

  78. #78 Treverer
    April 1, 2012

    @wolfgang flamme

    spät? gar kein problem.

    also, anzunehmen, dass die netzverluste nicht nur technisch sondern auch ökonomisch bedingt sind, halte ich für sehr beachtenswert. ist bei export/import ja auch der fall.

    tatsächlich interessieren würde mich trotzdem die real “gesparten” kWh. gerade auch wegen der argumente von BK. “rumrennen” und propaganda-blödsinn erzählen will ich nämlich nicht – selbst wenn ich mir denn blödsinn selbst erfunden hätte LOL

    ich finde leider in den berechnungen zur EEG umlage immer nur die werte für vermiedene netzverluste in €; nicht ein einziges mal bisher, auf wieviele kWh es sich bezieht. und es indirekt umzurechnen indem man einen preis pro kWh annimmt (z.B. einen durchschnittlich zu zahlenden preis für netzdurchleitung) erscheint wenig seriös, da die preise anscheinend sehr variierren. würde mich echt mal interessieren, wie das wirklich konkret ermittelt wird für die EEG-umlage. nur durch die meldungen der stromanbieter? keine ahnung…

    noch einige fragen zu ihrer grafik: das sollen vermutlich prozentangaben sein an der y-achse? warum die relation zwischen endverbrauch und netzverlusten und nicht nettoproduktion und den netzverlusten? gibt es dafür sachliche, wissenschaftliche, technische, sinnvolle gründe (und: fällt nicht der export dann komplett weg)?

    ich hatte bisher mir nur die jahre ab 2000 angeschaut, muss ich wohl jetzt endlich auch mal mit star-calc spielen.

    grüsse

  79. #79 Wolfgang Flamme
    April 4, 2012

    Treverer,

    die Grafik zeigt Netzverlust/Endverbrauch lt. EUROSTAT.

    Warum ich den Endverbrauch als Referenzgröße heranziehe? Gute Frage. Bin davon ausgegangen, daß es bzgl. der Entwicklungstendenzkeinen großen Unterschied macht, ob man nun Nettoinlandsproduktion oder Inlandsverbrauch als Bezugsgröße wählt. Hat sich ja auch iw bestätigt.

    Zur VNE-Ermittlung:
    http://www.stadtwerke-flensburg.de/fileadmin/pdf/netze/stromnetz/Dezentrale_Einspeisung/VKU-Umsetzungshilfe_VNNE_18_08_05.pdf
    Prinzip: Das vorgelagerte Netz muß den nachgelagerten deren maximal nachgefragte Leistung bereitstellen können. Deshalb darf es von seinem Kostenblock einen entsprechenden Anteil auf das nachgelagerte Netz abwälzen. Dieses Netz ist wiederum vorgelagertes Netz für andere und darf den durch nachgelagerte Entnahmen anfallenden Teil seines Kostenblocks wieder auf seine Subnetzbetreiber weiterwälzen.
    Dieser worst case (Jahreshöchstlast) wird einmal mit dezentralen Einspeisern ermittelt und dann nochmal ohne diese simuliert. Die ermittelte Differenz in den gewälzten Netzkosten sind die durch die dezentrale Erzeugung vermiedenen Netzkosten. Diese werden dann nach dem beschriebenen, ziemlich komplizierten Verteilungs- und Beitragsschlüssel auf die einzelnen dezentralen Anlagen verteilt.

    Dies gilt aber nicht für die per EEG vergüteten dezentralen Beiträge. Was eigentlich logisch ist: Diese haben das Vorrecht, ohne Rücksicht auf die Netzsituation produzieren zu dürfen und dafür unabhängig von der Netzsituation pauschal (auskömmlich im Sinne des EEG) vergütet zu werden. Da sie bereits für ihren Beitrag auskömmlich entschädigt wurden, steht ihnen keine weitere, zusätzliche Zahlung von VNE mehr zu.
    Allerdings können Betreiber von EEG-Anlagen Teile ihrer Produktion zur Direktvermarktung auskoppeln – diese werden bzgl ihrer VNE dann sinngemäß ähnlich wie andere dezentrale Erzeuger behandelt:
    http://www.bdew.de/internet.nsf/id/7B073137F0F3186DC1257830004840AA/$file/2009-10-09_BDEW-VKU_Beiblatt%20zum%20Kalkulationsleitfaden-18-StromNEV.pdf

    Ein Moloch ist das – auch wenn man nur an der Oberfläche kratzt.

  80. #80 Wolfgang Flamme
    April 4, 2012

    Ups, da hab ich mir wohl einen tag um den ersten Link versaut, sorry:
    https://i171.photobucket.com/albums/u304/wflamme/NetzverlusterelativDE-FREUROSTAT.png

  81. #81 Bleyfuss
    April 4, 2012

    Hey Loide,
    es geht auch so gut:
    das umweltbundesamt (UBA) meint:
    “Presse-Information 016/2012

    Presse-Information PDF / 621 KB
    Emissionshandel: CO2-Emissionen 2011 sinken trotz starker Konjunktur
    Atomausstieg konnte offensichtlich kompensiert werden

    Mit 450 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) haben die rund 1.640 emissionshandels-pflichtigen Energie- und Industrieanlagen in Deutschland im Jahr 2011 rund ein Prozent weniger klimaschädliches CO2 ausgestoßen als 2010. Trotz sehr starker Konjunktur und Atomausstieg setzt sich die Minderung von CO2-Emissionen seit 2008 weiter fort. Nach ersten Berechnungen konnten gegenüber 2010 insbesondere im Energiesektor CO2-Emissionen eingespart werden. Hier liegen die Emissionsminderungen zwischen zwei Prozent bei Großfeuerungsanlagen und sechs Prozent bei kleineren Feuerungsanlagen…”

  82. #82 E-O
    April 5, 2012

    @bleyfuss
    Immer langsam mit den jungen Pferden, das ist eine vorzeitige Jubelmeldung des UBA, man sollte erstmal die temperaturbereinigten Daten sehen, die wohl erst im 15. Mai kommen werden.
    PS. Meine Anlage hat wegen den schwachen Winter 2011 auch ne Menge Brennstoff gespart, also nix was mich jetzt vom Hocker haut.
    E-O

  83. #83 Treverer
    April 11, 2012

    ich denke, auch dies muss man unter den folgen zählen:

    https://www.euwid-energie.de/news/neue-energien/einzelansicht/Artikel/195-twh-wind-und-solarstrom-im-ersten-quartal-2012.html

    4 TWh mehr strom aus wind uns sonne im 1.quartal 2012 als im jahr zuvor. in jenem quartal wurden netto 8 TWh exportiert, was dieses jahr vermutlich nicht der fall ist. dennoch dürfte die prognose, dass 2012 der export wieder steigen wird, nicht allzu gewagt sein.

    der autor folgenden artikels geht übrigens davon aus, dass 5 der sechsm abgeschalteten atomkraftwerke im inland kompensiert wurden:

    https://thiemonagel.de/2012/02/akw-abschaltung-strom-bilanz/

    und er hat auch an einer neuen import-export-darstellung gearbeitet (peile ich aber noch nicht 🙂 :

    https://thiemonagel.de/2012/03/zeitliche-entwicklung-netto-stromexports-deutschland/