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Von einem, der auszog, das Fürchten zu lehren: Professor Richard A. Muller (siehe Abbildung), Physiker an der University of California at Berkeley, zählt zu den wissenschaftlich “härtesten” Zweiflern am Klimawandel. Dank großzügiger Finanzierung u.a. durch die (auch hinter der Tea Party stehende) Charles G. Koch Foundation sollte sein Berkeley Earth Surface Temperature Project beweisen, dass der globale Klimawandel ein Mythos ist. Dank seiner wissenschaftlichen Statur war er zudem der “Kronzeuge” einer Kongressanhörung, mit der das nun von Republikanern dominierte Abgeordnetenhaus “beweisen” wollte, dass das Gerede von globaler Erwärmung nur ein (pseudo-)wissenschaftlicher Schwindel sei. Doch der erhoffte Aha-Effekt wurde zum “Haha”-Effekt. Wenn’s nicht so ernst wäre, gäbe es eine prima Lachnummer ab.


“Witnesses Highlight Flawed Processes Used to Generate Climate Change Science, Inform Policy” steht denn auch als große Überschrift über der offiziellen Zusammenfassung der Sitzung am 31. März 2011. Doch ausgerechnet der Kronzeuge Muller (der in dieser Mitteilung dann nur noch am Rande erwähnt wird) sagte genau das Gegenteil aus: Seine Auswertung von unabhängig auswählten Messdaten – denn die Daten des Goddard Institute for Space Studies (GISS), des britischen Hadley Centre und der Climate Research Unit (HadCRU) sowie der National Oceanographic and Atmospheric Administration seien ja alle durch gezielte Auswahl der Messstationen manipuliert, so der Vorwurf der “Klimaskeptiker” – ergab genau das gleiche Bild wie die angeblich manipulierten Daten:

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(Diese Grafik wurde dem oben verlinkten Report für den Kongressausschuss entnommen.) Nun muss man zur Ehrenrettung aber Mullers feststellen, dass er – wie ein wahrer Wissenschaftler – aus diesen Daten auch die korrekten Konsequenzen gezogen hat: Wenn seine Meinung mit den Fakten nicht übereinstimmt, dann muss man seine Meinung ändern. In seinen Worten heißt das:

Based on our initial work at Berkeley Earth, I believe that some of the most worrisome biases are less of a problem than I had previously thought.
Auf der Basis unserer ersten Arbeit am Berkeley Earth glaube ich, dass einige der bedenklichsten Verzerrungen ein geringeres Problem sind, als ich bisher dachte.

Womit er zwar (noch) nicht endgültig das Lager der Klimaskeptiker verlassen hat, aber zumindest zum “Hauptbelastungszeugen” gegen die Klimaverschwörung eignet er sich nicht mehr. Schon gar nicht, weil er in seinem Bericht die angeblich zu verteufelnde Arbeit seiner Kollegen als “exzellent” bezeichnet hat:

Prior groups at NOAA, NASA, and in the UK (HadCRU) estimate about a 1.2 degree C land temperature rise from the early 1900s to the present. This 1.2 degree rise is what we call global warming. Their work is excellent, and the Berkeley Earth project strives to build on it.

Und wie reagieren die Klimaskeptiker nun darauf? Ich zitiere hier mal der Einfachheit aus der heutigen Kolumne von Paul Krugman in der New York Times (ich könnte das alles ja auch nachrecherchieren, aber hier verlasse ich mich auf die Akkuratesse des Nobelpreisträgers):

Just a few weeks ago Anthony Watts, who runs a prominent climate denialist Web site, praised the Berkeley project and piously declared himself “prepared to accept whatever result they produce, even if it proves my premise wrong.” But never mind: once he knew that Professor Muller was going to present those preliminary results, Mr. Watts dismissed the hearing as “post normal science political theater.” And one of the regular contributors on his site dismissed Professor Muller as “a man driven by a very serious agenda.”

Oder, um Krugman zu paraphrasieren: Was die Klima-Skeptiker” hier abziehen, ist ein Witz – allerdings einer, der auf Kosten der Allgemeinheit geht.

Foto: Richard Muller

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Kommentare (27)

  1. #1 redeye
    4. April 2011

    Danke für diesen Artikel! Hat mir den Tag versüßt! 🙂

  2. #2 Enssen
    4. April 2011

    Na, wollen wir wetten, wie lange es dauert, bis die Crackpots behaupten, Muller wurde eingekauft ?

    Danke für den Artikel

  3. #3 Torsten Werner
    5. April 2011

    Das klassische ‘noch’-Wort schlechten Journalismus konnte leider nicht vermieden werden. Anscheinend hat Muller aber weiterhin gute Gründe, kritisch zu bleiben. Warum werden diese Gründe hier nicht dargestellt? Damit der Leser sich selbst keine eigene Meinung bildet?

  4. #4 Steffen Hentrich
    5. April 2011

    @Torsten Werner: Richtig, weshalb wir das hier auch nachholen wollen und die umfassende Reaktion von Watt zu Mullers Präsentation verlinken: https://wattsupwiththat.files.wordpress.com/2011/03/response_to_muller_testimony.pdf

  5. #5 ares
    5. April 2011

    was mag das Motiv der Kritiker sein den Klimawandel hartnäckig und wider besseren Wissen zu leugnen?

  6. #6 engeltr
    5. April 2011

    Gekauft? HAARP !!!1!11!! 😉

  7. #7 Jeeves
    5. April 2011

    Der Mann heißt Watts mit ‘nem s hinten. Steht jedenfalls so über der verlinkten PDF.
    (Und jetzt schau’ ich mal, wer das eigentlich ist. Bitte um Entschuldigung, aber ich bin kein Fachmann).

  8. #8 Christian 2
    5. April 2011

    Die Frage die ich mir immer noch stelle ist die, ob der Mensch wirklich für den Klimawandel mit seinen Abgasen verantwortlich ist. 800 Gigatonnen CO2 stößt die Erde jährlich aus. 5 Gigatonnen CO2 kommen vom Menschen dazu.

    Da frage ich mich ernsthaft, ob die kurzfristige Erwärmung der letzten Jahrzehnte eine Folge unseres zusätzlichen CO2´s sein kann, oder ob nicht andere Faktoren eine größere Gewichtung spielen könnten, die aber in der Klimadebatte leider auf taube Ohren stoßen.

    Der Einfluss unseres CO2 ist immer noch nicht geklärt. Da finde ich es unmöglich zu behaupten, es gäbe keine anderen möglichen Gründe. Z.B. die großflächige Abholzung der Regenwälder, die kaum gestoppt wird.

    Meint ihr wirklich, wir halten den Klimawandel auch nur geringfügig durch die Einsparung von 5 Gigatonnen CO2 auf? Für mich ist das ein höchst zweifelhaftes, höchstwahrscheinlich aussichtsloses Unterfangen.

    Ich glaube nicht, das wir ihn aufhalten können. Und falls es noch wärmer wird, gehen unsere Küstenstädte eben unter. Ich habe von Ideen gelesen, künstlich die Sonnenenergie abzuschirmen.
    Das halte ich für gefährlich, die Folge könnte eine neue globale Kaltperiode der Eiszeit sein. Und die wäre viel gefährlicher für unsere Wohlstandsgesellschaft (Es sollte eigentlich jedem klar sein, das sich unter einem hunderte Meter dicken Eispanzer schlecht wirtschaften lässt).
    Gleiches gilt für die CCS- Abscheidung, da bei einer Freisetzung tausende Menschen und Tiere verenden würden.

    Einen Wandel zu leugnen macht keinen Sinn. Den momentanen wissenschaftlichen Standpunkt zu hinterfragen schon.

  9. #9 Bullet
    5. April 2011

    @Christian2:

    Die Frage die ich mir immer noch stelle ist die, ob der Mensch wirklich für den Klimawandel mit seinen Abgasen verantwortlich ist. 800 Gigatonnen CO2 stößt die Erde jährlich aus. 5 Gigatonnen CO2 kommen vom Menschen dazu.

    Mit ein wenig Nachdenken würdest du sofort merken, was für ein Müll du da behauptest.
    Ich rechne (wieder einmal):
    800 Gigatonnen = 8*10^14 kg.
    Wikipedia sagt folgendes:
    Die Erdatmosphäre weist eine Masse von etwa 5,15 · 10^18 kg auf.
    das bedeutet, daß die Erde in nur knapp 6430 Jahren die komplette Masse der Atmosphäre in CO2 “ausstößt”.

    Jetzt du.

  10. #10 Christian 2
    5. April 2011

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffdioxid
    Man findet überall unterschiedliche Angaben über die CO2- Mengen. Da diese teilweise widersprüchlich sind weiß man nicht, welchen man Glauben schenken soll. Es scheint aber so zu sein, das unsere CO2- Mengen verschwindend gering sind. Egal ob es nun 5, 7 oder 36 zusätzliche GT sind.

  11. #11 ares
    5. April 2011

    Christian 2:
    Ich habe von Ideen gelesen, künstlich die Sonnenenergie abzuschirmen. …..
    Es scheint aber so zu sein, das unsere CO2- Mengen verschwindend gering sind.

    ….habe gelesen….Es scheint…. = HAARP !!!1!11!!

    Christian 2:
    Da diese teilweise widersprüchlich sind weiß man nicht, welchen man Glauben schenken soll.

    Glauben tut man bspw in der Kirche.
    Und selbst auf den Veracht hin das die Mengenangaben falsch sind, was ich nicht beurteilen kann, sollten wir die Atmopsphäre mit CO2 nicht zusätzlich verpesten.

    Sag Du mir, was mag das Motiv der Kritiker sein den Klimawandel hartnäckig und wider besseren Wissen zu leugnen?

  12. #12 Christian 2
    5. April 2011

    Keine Ahnung. Woher soll ich das wissen? Ich vertrete nicht die Ansichten der Klimaleugner. Das sich das Klima wandelt, steht außer Frage.
    Meiner Meinung nach ist es einfach die Forschung nach der Wahrheit, die wir auf diesem Gebiet dringendst brauchen. Das man sich dabei irren kann, ist ganz normal. Irren ist menschlich.

    Ich kritisiere die Fokussierung auf CO2 als Klimakiller vor allem aus wirtschaftlichem Interesse. Aber auch in der Klimaforschung ist mehr Kritikfähigkeit gefordert.

    Denn es ist längst nicht sicher, ob unser CO2 das eigentliche Kern- oder nur ein unwichtiges Randproblem darstellt. Anhand der bislang veröffentlichten Daten und daraus gewonnenen Erkenntnisse halte ich die Klimaforschung für unzureichend.

    Man zieht logische Schlüsse, entwickelt Theorien und Vermutungen. Aber irren ist menschlich- Vielleicht auch hier.

    Natürlich sollte man auf viel CO2 verzichten. Dafür kann man dann wieder mehr Atomkraftwerke bauen. Ein Freischein für die Atomlobby, die den CO2- Klimawandel z.B. medial unterstützt.

    Das möglicherweise andere Faktoren wie Landwirtschaft und Abholzung zum Klimawandel am deutlichsten beitragen, wird leider aufgrund von wirtschaftlichen Interessen völlig ignoriert.
    Im Gegenteil. Es wird weitergemacht wie bisher, damit jeder seinen Burger kriegt. Rindfleisch ist wohl doch wichtiger, als den Klimawandel aufzuhalten.

    Genau das geht mir gegen den Strich. Denn es reicht nicht, CO2 zu reduzieren.
    Wir müssen an mehr als einer Front gegen menschengemachte Zerstörung und Veränderung ankämpfen, um etwas möglicherweise von uns ausgelöstes aufzuhalten.

    Wenn das nicht in ausreichendem Maße passiert, wovon auszugehen ist, bedeutet dies vielleicht das Ende unserer ach so fortschrittlichen Welt.

  13. #13 perk
    5. April 2011

    öhm bullet du machst den fehler die zahl die christian eingeworfen hat als eine nettozahl zu verstehen
    das witzige was klimawandelsskeptiker gern abziehen ist wild brutto und nettozahlen durcheinander zu werfen um falsche eindrücke zu schüren

    in unserer atmosphäre und der erdoberfläche werden gigantische mengen co2 umgewälzt, und der eintrag und ausstoß sind ungefähr gleich

    die zahl von christian kommt von der größenordnung zwar hin
    aber 800 Gt ist die menge des co2s in der atmosphäre 500-550 Gt oder so sind die jährlichen ausstöße und die jährlichen einträge sind auch so in der region von 500-550 Gt das heißt netto bleibt fast nix übrig.. wenn jetzt der co2 ausstoß steigt (weil zb n riesiger vulkan ausbricht, ganz sibirien abbrennt oder der mensch einfach 100 neue kohlekraftwerke baut) kommt die umwelt mit der co2 aufnahme nicht ganz hinterher.. zzt ist es so dass das meer saurer wird weil es einen teil des zusätzlichen co2 aufnimmt der nicht schon anderweitig aufgenommen wird, aber es bleibt halt ein nettoanstieg übrig und der ist menschengemacht weil wir keine anderen ausreichend großen naturveränderungen beobachten die auch nur annährend so gut als erklärung passen wie die menschlichen emissionen

  14. #14 Redfox
    5. April 2011

    @Christian2:

    Hier ist der IPCC-Report:
    https://www.ipcc.ch/publications_and_data/publications_ipcc_fourth_assessment_report_wg1_report_the_physical_science_basis.htm

    Tu dir doch mal den gefallen und Tipp all die Dinge die deiner Meinung nach nicht von den Klimaforschern erforscht werden in die Suchmaske deines PDF Viewers ein. Du wirst dein blaues Wunder erleben.

    Siehe auch:
    bjoern.brembs.net/news.php?item.592.3

    Und eine Frage: Wie funktioniert das eigentlch mit der “Fokussierung auf CO2 als Klimakiller vor allem aus wirtschaftlichem Interesse.”?

  15. #15 CCS
    5. April 2011

    Es weckt ja ein wenig Hoffnung in mir, wenn Leute dann dazu stehen, dass die Daten eben etwas anderes sagen als die Erwartung. Bei den nichtwissenschaftlichen Klimaleugnern scheint aber die Hoffnung nicht mehr angebracht zu sein.

  16. #16 Christian 2
    5. April 2011

    @ Redfox: Willst du mir erzählen das man in der Lage wäre, das Klima zur Gänze zu verstehen? Das man wirklich alle Einflüsse mit in die Klimaberechnungen einbezieht und dann zu dem Schluss kommt, das 1-5% weltweite CO2- Erhöhung von einem Gas, welches nichtmals nachweislich einen nachteiligen Effekt hat (CO2 folgt der Erwärmung, es geht ihr nicht vorweg) das Klima weitreichend verändert?

    Leider ist genau das nicht der Fall. Es werden immer nur Teilbereiche des Klimas erforscht, da die Komplexität sehr hoch ist und vermutlich die Möglichkeiten heutiger Rechensimulationsprogramme bzw. die Vorstellungskraft einiger Wissenschaftler überfordert.

    Und: Mir kommt es immer so vor, als ob man hier von gewaltigen CO2- Mengen spricht, die der Mensch produziert. In Anbetracht der möglichen Erwärmung durch CO2 ist die Menge desjenigen welches die Menschheit produziert aber winzigklein.

    Demnach müsste CO2 einen gewaltigen Klimaeffekt haben. So gewaltig, das jeder große Vulkanausbruch zu einer entsprechenden Klimaveränderung führen würde.
    Ich bleibe daher höchst skeptisch bei der Beurteilung dieser Einflüsse.

    Meiner Meinung nach wird der Einfluss von CO2 alleine auf das Klima gesehen gnadenlos überschätzt. Methan ist da deutlich klimaschädigender. Und davon haben wir auch mehr als genug. Auch Wasser und Wasserdampf haben stark erwärmende oder abkühlende Effekte, die denen von CO2 um Größenordnungen übersteigt.

    Die enorme Erwärmung der letzten Jahrzehnte ist doch ein Indiz dafür, das es andere Einflussfaktoren geben könnte. Oder ist das total aus der Luft gegriffen?
    Solange man stur an dieser These festhält ohne sie weiter wissenschaftlich in Frage zu stellen, habe ich für diese Einstellung nur ein Kopfschütteln übrig.

    Das wirtschaftliche Interesse liegt auf der Hand. Kernkraftwerke werden als klimafreundlich umworben. Man wird diese unsichere Technik besser los, als noch vor der CO2- Hysterie.
    Trotz der Gefahr und der möglichen Katastrophen befinden sich weitere AKW´s im Bau. Das Geschäft mit der Atomkraft läuft dank der CO2- Massenpanik immer noch gut.

    Würde man es ernst mit dem Klima meinen, dann würde man doch die Urwaldrodungen stoppen und wiederaufforsten. Für frische, saubere Luft und gutes Klima sorgen doch immer die Bäume.

    Dieses wird wieder aus wirtschaftlichem Interesse fast völlig ignoriert. Ich brauche kein Fastfood, wenn es stattdessen möglich wäre, den Klimawandel zu stoppen. Scheinbar wissen alle längst, das die CO2- Geschichte nur eine Finte ist- Wollen es aber nicht zugeben. Sonst würde man doch radilaler handeln.

    Was ist denn bislang passiert? Viel zu wenig.

  17. #17 ares
    5. April 2011

    @Christian2:

    Christian2:
    Anhand der bislang veröffentlichten Daten und daraus gewonnenen Erkenntnisse halte ich die Klimaforschung für unzureichend.

    ist zwar legitim, aber letztlich ohne Relevanz was Du dafür hälst.

    Christian2:
    Ich kritisiere die Fokussierung auf CO2 als Klimakiller vor allem aus wirtschaftlichem Interesse.

    bitte, etwas präziser, wer verfolgt wirtschaftliche Interessen und weshalb.

    Christian2:
    Wir müssen an mehr als einer Front gegen menschengemachte Zerstörung und Veränderung ankämpfen…

    hier mag ich zustimmen wollen.

  18. #18 Bullet
    5. April 2011

    @perk:

    öhm bullet du machst den fehler die zahl die christian eingeworfen hat als eine nettozahl zu verstehen

    Nein. Christian macht den Fehler. Und ich zeige, was dabei rauskommt. Bullshit eben.
    Der Kohlenstoffkreislauf ist ein Gebilde, das, wenn es lange Zeit besteht, metastabil ist. Das heißt, es werden große Stoffmengen bewegt, die Gesamtveränderung ist aber Null.
    Es ist einfach wurscht, wieviele Fantastillarden irgendeines Stoffes von a nach b bewegt werden, wenn die über c komplett zurück nach a gehen.
    Wenn aber als Störgröße auch nur ein Bruchteil dieser Menge zusätzlich in den Kreislauf eingeworfen werden, dann kann viel passieren.
    Als Gleichnis für Christian nochmal:
    Eine (ideale, reibungsfreie) Balkenwaage hat an jedem Ende 100 Tonnen Last zu tragen und ist perfekt in Ruhe. Ein einziges Kilogramm auf einer Seite zusätzlich führt dazu, daß sie komplett ausbricht und alle Last verliert. Den Honk möchte ich sehen, der sich darüber wundert, weils ja “nur ein einziges Kilo ist”.

  19. #19 Jürgen Schönstein
    5. April 2011

    @Bullet

    Den Honk möchte ich sehen, der sich darüber wundert, weils ja “nur ein einziges Kilo ist”.

    Wetten, dass da bald einer dieser Art vorbeikommt? Davon haben wir doch schon einige hier in freier Wildbahn gesehen …

  20. #20 rolak
    5. April 2011

    /…möchte ich sehen/ Wird schon, denn es gibt halt unglaublich viele kontraintuitive Zusammenhänge, mein Lieblingsklassiker ist die Umfangsverlängerung.

  21. #21 Spaceman_Spiff
    5. April 2011

    @Christian2
    “…das 1-5% weltweite CO2- Erhöhung von einem Gas, welches nichtmals nachweislich einen nachteiligen Effekt hat (CO2 folgt der Erwärmung, es geht ihr nicht vorweg) das Klima weitreichend verändert?”
    Bei 1-5% meinst du wohl 25% vorindustrielle CO2 konzentrationen lagen um 290ppm jetzt sind es um 390ppm.
    Und dass dass CO2 ein Treibhausgas ist wurde experimentell bewiesen. Aber wen interessieren hier schon Fakten? Hauptsache ich muss meine Meinung nicht ändern!

  22. #22 Jürgen Schönstein
    5. April 2011

    @rolak

    mein Lieblingsklassiker ist die Umfangsverlängerung

    Ist auch mein Lieblingsklassiker, und immer für eine Bierwette in der Kneipe gut …

  23. #23 Christian 2
    5. April 2011

    @ Spaceman: Gase haben die Eigenschaft, das sie elektromagnetische Wellen ganz bestimmter Längen absorbieren. Jedes Gas absorbiert andere Wellenlängenbereiche.

    CO2 (Auch Stickstoff, Wasserdampf, Methan usw.) kann so einen Teil der Wärmestrahlung der Erde vermindern. Wenn durch das in der Atmosphäre verteilte CO2 aus dem Abstrahlungsspektrum der Erde ein Teil zurückgehalten wird, so wird weniger Energie insgesamt wieder in den Weltraum abgestrahlt und es bleibt auf der Erdoberfläche wärmer.

    Hierbei ist immer noch ungeklärt, welche Rolle CO2 insgesamt für die Klimaentwicklung spielt. Man weiß aus Bohrkernen, das der CO2- Anteil in vergangenen Eiszeiten bis zu 3 mal höher war, ohne das dieser hier einen nennenswerten Effekt auf das Klima zu haben schien.

    Es ist somit recht spekulativ, aus der minimal gestiegenen CO2- Menge einen globalen, sehr schnellen Klimawandel abzuleiten. Der nachteilige Klimaeffekt, ausgelöst durch unser CO2 ist immer noch theoretischer Natur.
    Die Frage ist doch, wie groß der Effekt letztlich überhaupt in Erscheinung tritt.

    In Wirklichkeit scheinen die Veränderungen dramatischer zu sein, als es CO2 alleine in so kurzer Zeit bewerkstelligen könnte.
    Und selbst wenn es so ist, sollte man andere Faktoren mit hinein nehmen, die vielleicht aus Bequemlichkeit nicht berücksichtigt werden. Wenn man sich auf CO2 als Buhmann festlegt statt weiter zu forschen ist das keine Wissenschaft, sondern ein Dogma.

  24. #24 Christian 2
    5. April 2011

    @ Bullet: Das ist durchaus ein Argument für die CO2- These.
    Du musst aber sehen, das unser CO2- Ausstoß sicher nicht der einzigste große Faktor darstellt. Wie erwähnt gibt es die großen Probleme mit der Vernichtung der Regenwälder, und der weiter voranschreitenden Landwirtschaft.

    Warum wird das nicht als möglicher Faktor in die Klimadebatte gebracht?
    Politiker könnten diesen Vorgang stoppen. Aber es ist scheinbar niemand da, der radikale Gegenmaßnahmen fordert.
    Gründe?

  25. #25 Bullet
    6. April 2011

    @Chris2:

    Wie erwähnt gibt es die großen Probleme mit der Vernichtung der Regenwälder, und der weiter voranschreitenden Landwirtschaft.

    Dem kann und muß ich natürlich uneingeschränkt zustimmen. NICHT zustimmen kann ich bei deiner Aussage “Warum wird das nicht als möglicher Faktor in die Klimadebatte gebracht?”. Es wird von verschiedenen Umweltschutzorganisationen eben gerade dies seit mindestens 20 Jahren immer erneut wiederholt. Daß gerade der tropische Regenwald ein extrem gefährdetes Regelglied des globalen Klimas (inkl. CO2) ist, weiß ich noch aus der Schule – und das war um 1990, als man mal gerade auf dem FCKW-Hype war. Und daß durch Rodung der Regenwaldgebiete unermeßlicher nicht zu behebender Schaden angerichtet wird, ist auch allgemein bekannt… in Europa und vielleicht den USA (Jürgen?).
    Leider nicht in den Ländern, in denen der Regenwald wächst.

    Politiker könnten diesen Vorgang stoppen. Aber es ist scheinbar niemand da, der radikale Gegenmaßnahmen fordert.

    Vielleicht hast du es ja übersehen: die einzigen Politiker, die an solchen unbequemen Maßnahmen Interesse haben, sitzen allermeistens in grünen Parteien. In wievielen Staaten dieses Planeten waren nochmal grün denkende Organisationen Entscheidungsträger? Frag
    Jürgen: wieviele seiner Bekannten bei ihm umme Ecke kennen die Green Party?

  26. #26 Frank
    29. April 2011

    Doch es gibt Parteien, die mit der Klimalüge aufräumen

    z.B. Parteidervernunft

    Siehe hier: https://www.parteidervernunft.de/node/1120

  27. #27 JLT
    24. Oktober 2011

    @Christian 2
    “Man weiß aus Bohrkernen, das der CO2- Anteil in vergangenen Eiszeiten bis zu 3 mal höher war, ohne das dieser hier einen nennenswerten Effekt auf das Klima zu haben schien.”
    Außer dem unwesentlichen Effekt, dass die Eiszeiten endeten, meinst Du wohl.