Aus der Diskussion um Passiv- oder gar Dritthand-Rauchenwill ich mich als Ex-Raucher zwar raushalten. Und dass der Zigarettenkonsum nicht gesund sein kann, wusste ich auch schon, als ich mir noch regelmäßig “eine ins Gesicht steckte”, wie wir zu sagen pflegten. Aber dass Rauchen einer der Hauptursachen für Krebs jeder Art sein könnte (also nicht nur für die so genannte “Raucherstraße“), fand ich dann doch überraschend.


Doch genau zu diesem Schluss kommt eine Studie, die im frei verfügbaren elektronischen Magazin BMC Cancer erschienen ist (Anmeldung erforderlich) publiziert wurde und für die Professor Bruce Leistikow von der University of California in Davis die Federführung hatte. Demnach wären mehr als 70 Prozent aller Krebsfälle – nicht nur Lungenkrebs – auf die Folgen des Rauchens zurückzuführen; bisher war man offenbar eher von einem Drittel ausgegangen.

Die epidemiologische Methodik dieser Studie scheint mir zwar nicht sehr berauschend – im Prinzip beruht sie auf Regressionsanalysen zwischen tödlichen Lungenkrebs-Fällen bei Männern in Massachusetts zwischen 1979 und 2003 einerseits und Krebstoten allgemein im gleichen Zeitraum. Der dabei entdeckte Zusammenhang mag zwar auffällig sein, aber er hat einen starken Beigeschmack von korrelationsgewürtzter Kausalität. Trotzdem ist Leistikow seiner Sache sicher genug, dass er erklärt: “Diese Studie unterstützt die wachsende Erkenntnis unter Forschern, dass Rauchen eine Ursache von weitaus mehr Krebstoten ist als nur Lungenkrebs.”

Und selbst wenn er sich dabei in der Tragweite seiner Studie geirrt haben sollte: Es kann, soweit ich weiß, nie schädlich sein, das Rauchen aufzugeben …

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