Bei Gordon Watts habe ich heute dieses Bild gefunden, das wohl aus dem neuen Physics Today stammt:

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Das Bild zeigt John Archibald Wheeler bei einer Vorlesung 1971. Man bemerke, wie aufwändig die Tafel vorbereitet ist, das muss eine tolle Vorlesung gewesen sein.
Heute hätte man dazu ja einfach ein paar Powerpoint-Folien, aber in meinem Studium haben wenigstens in den Physik- und Mathe-Vorlesungen aller Profs grundsätzlich nur an die Tafel geschrieben.
Aber solche kleinen Kunstwerke hat keiner gezeichnet!

Kommentare (10)

  1. #1 Florian Freistetter
    04/28/2009

    Hu! Das ist ja cool… Da stink ich mit meinen Tafelbildern ja gewaltig ab 😉 Obwohl – hier hab ich mir Mühe gegeben, und sogar bunte Kreide benutzt 😉

    Ich hab übrigens mal ne Defensio mitangesehen, die komplett an der Tafel stattgefunden hat; kein Powerpoint. War ziemlich gut…

  2. #2 Jakob
    04/29/2009

    Wirklich empfehlenswert ist das “Topological Picturebook” von Francis. Beeindruckende Zeichnungen und Anleitungen!

  3. #3 Jörg
    04/29/2009

    @Florian: Dein Tafelanschrieb sieht aber auch gut aus! Bereitest du das alles vor oder fotografierst du während der Vorlesung? Die Handschrift ist jedenfalls vorbildlich 🙂
    An manchen Unis, z.B. TU München, darf man auch in der Doktorprüfung nur Kreide und Tafel verwenden (neuerdings aber auch bunte…). Da hätte ich graue Haare bekommen, das ist schon etwas albern.

  4. #4 Florian Freistetter
    04/29/2009

    @Jörg: Ne, vorbereitet ist das nicht. Das wurde während der Vorlesung fotografiert 😉

  5. #5 Christian W
    04/29/2009

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    An der Universität Magdeburg gibt es auch solch neumodischen Kram wie Whiteboards oder Notebooks mit interaktivem Display. Aber alle meine Dozenten haben das Gedöns schon nach kurzer Testzeit angesichts der stark begrenzten Verwendbarkeit wieder eingemottet und verwenden neben den unvermeidlichen PPPs wieder Tafel, Kreide, Stift, Folie und OH-Projektor. Manche Tafelbilder sind vielleicht nicht ganz so hoch entwickelt wie die Wheelers, aber immer noch stets äußerst verständlich und einprägsam.
    Ist man also von den didaktischen Vorteilen von schreitweise entwickeltem Tafelschrieb gegenüber HiFi-Spielzeug überzeugt, sollte man sich unbedingt für ein Studium an der Otto-von-Guericke-Universität* einschreiben.
    [/Reklame]

    😉

    *Eine der wenigen Hochschulen in Fernost, die noch nie rückläufige Studentenzahlen zu verzeichnen hatte und so eine dumme Kampagne eigentlich gar nicht braucht.

    Grüße
    Christian W

  6. #6 Wolfgang
    04/29/2009

    Ich hatte einen Chemie Professor (Organik), der die kompliziertesten Reaktionsmechanismen und Strukturformeln seiner Vorlesung vorgezeichnet hat, um sie dann mit einem trockenen Schwamm auszuwischen (!), so daß man die Konturen nur noch unmittelbar vor der Tafel sehen konnte. Außerdem hat er Teile, die farbig werden sollten, mit einem kleinen farbigen Kreidepunkt markiert. Während der Vorlesung konnte er dann völlig “frei” und auf sehr beeindruckende Weise die genialsen Tafelbilder anschreiben. Gut strukturiert und farbig. Das war sehr cool (wenn auch irre aufwendig für den Prof.)…

  7. #7 selene
    04/29/2009

    Ich hatte einen Anorganik-Prof, der hatte seine bunten Kreiden in einem Setzkasten. Und einen Assistenten nur zum Tafelwischen. In 90 min Vorlesung hat er es bis auf 13 voll geschriebene Hörsaaltafeln gebracht, diese von 10 m Breite oder so.
    Und zwar in 10 verschiedenen Farben. Er hat dann immer, wenn eine Tafel voll war, dem Assi gesagt, was der wegwischen durfte.

    Als erste Aktion im ersten Semester hat sich jeder eine Packung Buntstifte gekauft 🙂

  8. #8 rolak
    04/29/2009

    Weniger künstlerisch aufwendig, dafür aber themennah: mein Prof für Logik&Berechenbarkeit in ER zelebrierte auf dem vorhandenen Material die rekursiv absteigende Tafelnutzung. Es wurde im Zustand ‘voll’ nur soviel freigewischt (typischerweise an der Stelle, an der er sich auch gerade befand, also rechts unten im frisch Geschriebenen), wie nach seiner Schätzung noch im Rahmen der Vorlesung gebraucht werden würde. So bei dem 3.-6. Schritt passte dann die Restfläche 😉
    Das waren gemessen am eher drögen Thema übrigens erstaunlich unterhaltsame Vorträge – allerdings nur dann, wenn man hinreichend vorgearbeitet hatte, dann konnte man sich entspannt zurücklehnen und genießen.

  9. #9 Nico
    04/29/2009

    Unser mathematisches Institut hat seit Neuestem in jedem Seminarraum unglaublich schicke Beamer. Benutzt aber immer noch niemand.

  10. #10 Simon
    05/02/2009

    Also bei mir in den Mathe und Physikvorlesungen schreiben die Prof’s immer noch alles an die Tafel, wenn auch manchmal in einem Affenzahn und kaum leserlich.

    Jetzt in Pädagogik machen die Prof’s immer nur noch Powerpointpräsentationen.

    Ich persönlich finde den Tafelaufschrieb aber viel besser, da hat man wenigstesn die Chance mitzuschreiben.

    Doch so schöne Bilder zeichnet niemand mehr an die Tafel. Da waren die Vorlesungen früher doch wohl noch besser.