Ich bin gerade an der Universität Graz, um dort zu erklären, wie man Wissenschaftsblogs verfasst. Der erste Tag ist vorbei und die Studierenden haben ihre ersten Blogartikel verfasst. Morgen werden wir darüber diskutieren und schauen, was gut daran ist und was man verbessern könnte. Dafür ist echtes Feedback natürlich am besten, weswegen ich einige der Texte hier als Gastbeitrag veröffentlichen werden. Dieser Artikel kommt von Natascha Berger und ich würde mich über konstruktive Kritik und Kommentare freuen (aber bleibt bitte nett!)
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Das Gen Tp53 und sein Produkt das Protein p53 sind seit ihrer Entdeckung in den späten 70ern in Bezug auf Krebs und ihrer Rolle als Tumorsuppressor intensiv erforscht worden. Bei näherer Betrachtung des komplexen Netzwerkes, an die Stimulation und Repression verschiedenster zellulärer Komponenten, geht p53 über die Funktion eines Tumor oder Krebs assozierten Moleküls hinaus.

Wichtig ist dabei zu fragen Wie und Wieso sich p53, als sogenannter “Wächter des Genoms”,evolutionär etabliert und sich in unserer DNA manifestiert hat. Da die meisten Krebserkrankungen erst im hohen Lebensalter auftreten und p53 eine sehr starke entwicklungsgeschichtliche Position in unserem Erbgut trägt, liegt es nahe, dass es wesentlich mehr als nur ein Tumorsuppressor ist. Die grundsätzlichen Mechanismen von p53 als Antwort auf genotoxischen Stress sind sehr wohl gut evaluiert, aber immer mehr Nachforschungen deuten auf eine Schlüsselrolle in der Aufrechterhaltung eines inneren physiologischen Gleichgewichts hin.

Dabei werden Prozesse wie das Altern oder die Entwicklung eines Organismus, sowie sein Metabolismus mit einbezogen. D.h. p53 induziert durch Zell-Stress-Signalen eine Reihe von zellulären Programmen. Diese führen zum Überleben oder zum Selbstmord der geschädigten Einheit. Ein Stress Signal, welches sich auf den Leberstoffwechsel bezieht, ist z.B. das Fasten. Nachweislich führt eine Entbehrung von Nahrung zur Stabilisierung von p53 in der Leber von Mäusen. Dadurch kommt es zur Aktivierung einer Signalkaskade in den Leberzellen, die zu einem Wechsel der Energiegewinnung von Glucose zu Fett führt. Wobei die Funktion von p53 von der zellulären Konzentration und Lokalisation abhängt.

Allgemein ist Tp53 das meist mutierte Gen in Tumorerkrankungen. Hinsichtlich der riesigen Bandbreite an Wirkungsstellen, die direkt oder indirekt miteinander in Verbindung stehen, ist die Inaktivierung der ursprünglichen Funktion oder eine funktionelle Veränderung von p53 durch Erkrankungen sehr schwerwiegend. In jedem Fall ist es von großer Bedeutung in diesem Gebiet weiterzuforschen, um auch präventiv,in Bezug auf Erkrankungen bzw.unterstützend zu konventionell bestehenden Behandlungen zu arbeiten.

Kommentare (5)

  1. #1 Till
    12. Dezember 2017

    Ich denke, das Thema ist zu speziell und zu komplex für einen so kurzen Artikel. Das führt dann zu folgenden Problemen:
    *Der Artikel steigt sehr plötzlich in das Thema ein.
    *Es werden relativ viele Fachbegriffe ohne Erklärung verwendet, d.h. nur ein Publikum mit Molekularbiologischem Hintergrund wird den Artikel verstehen.
    *Es fehlt eine Kernaussage “Take home message” Es werden viele Themen mit Bezug zu p53 angerissen aber keines der Themen wirklich erklärt. Jeder der Absätze im Artikel enthält schon eine (manchmal zwei) Take home messages, die für einen ganzen Artikel locker ausgereicht hätten (z.B. “Wie hilft uns p53 beim Abnehmen?”)

    Ich bin jetzt selbst kein Blogspezialist, aber wenn ich einen Vortrag halte oder wenn ich einen Artikel schreibe stelle ich mir zu Anfang folgende Fragen:
    *Publikum: Wer wird meinen Artikel Lesen? Was für Vorwissen kann ich voraussetzen? Welche Aspekte des Themas sind am interessantesten?
    *Take home message: Was ist die Kernaussage, die ich mit meinem Artikel erklären möchte. Z.B. Wie hilft uns p53 beim Abnehmen?
    *Dann versuche ich mir vorzustellen, dass ich das Thema einer konkreten Person aus dem Publikum erklären möchte. Wenn sich die Gelegenheit bietet, kann es sehr viel helfen, eine echte Person als Versuchskaninchen zu finden. Beim erklären merke ich dann zum einen, an welchen Stellen ich hängenbleibe und zum anderen, welche Fragen auftauchen.

    Nur nicht entmutigen lassen, ich bin sicher, der nächste Artikel wird super!

  2. #2 Leser
    13. Dezember 2017

    Ich schließe mich Tills Kritik an.
    Gerade hier hätte ich mir beinahe schon ein Bild gewünscht, das den Text etwas auflockert. So sitzt man vor den vier Absätzen, die einen, voll gepackt mit interessante Informationen, ein wenig erschlagen. Es macht stellenweise auch den Eindruck, als sei das nicht als Blogartikel für Interessierte gedacht, sondern wäre die Zusammenfassung aus einem Lehrbuch, die man für sich selbst schrieb.

    Falls Du das liest, Natascha, dann schließe ich mich auch hierbei Till an: Nicht entmutigen lassen. Schüttle den Text auf, wie ein Daunenkissen, damit er etwas lockerer wird – schon wird er bequemer und man lässt sich gerne hinein fallen. Das Thema fand ich nämlich durchaus sehr interessant. Allerdings hätte man wohl eine ganze Reihe an etwas längeren Einträgen daraus machen können und hieraus, sozusagen, einen Appetitanreger. Das könnte ich mir sehr gut vorstellen und würde die Reihe auch verschlingen. (;

  3. #3 Alisier
    13. Dezember 2017

    Zu referatmäßig für einen Blogpost.
    Es zieht mich nicht rein, obwohl mich das Thema interessiert.
    Wird aber ganz bestimmt mit der Zeit und viel Übung besser.

  4. #4 Alderamin
    13. Dezember 2017

    So würde man in etwa die Zusammenfassung eines wissenschaftlichen Artikels formulieren, der sich an Fachleute des entsprechenden Bereichs wendet (und dann folgen die Details). Kann den beiden Vorpostern nur zustimmen, zu technisch, zu knapp, nimmt den Laien-Leser nicht mit.

  5. #5 Alexander
    14. Dezember 2017

    Hatte vorher noch nie von p53 gehört und fand den Inhalt sehr interesant. Der Einstieg gibt mir aber das Gefühl es geht hier um ein Thema das „eh’ jeder kennt“ (aber das passiert mir gefühlt ständig, dass ich’s wieder als letzter erfahre also vielleicht ist’s ja so ).
    Den Inhalt fand ich OK für einen Überblicksartikel ala „was man zu p53 wissen sollte“ – natürlich könnte man da auch Detailartikel zu schreiben, aber das war wohl nicht das Ziel hier (was ich auch, anders als Till, überhaupt nicht schlimm finde).
    Doff finde ich hingegen das „Ende“: Es fühlt sich an als ob da der Text einfach abgebrochen ist. Ich hätte mir dann noch ein paar Sätze zum Thema p53 und Tumor erwartet (da Du das Thema ja angerissen hast) und dann einen Schuss.

    TL;DR: Guter Artikel, aber Einleitung und Schluss fehlen mir.