Ich hatte ja eigentlich vor, in nächster Zeit mal nicht über Homöopathie zu schreiben. Das ist immer so deprimierend und die Diskussionen darüber ähneln sich auch immer wieder.

Aber dann schaue ich in den Online-Standard und sehe diesen Artikel. Das manche Standard-Redakteure Homöopathie für etwas ganz Tolles halten, ist ja bekannt. Aber bei diesem Artikel fehlen mir echt die Worte. Wie kann so etwas den Weg in eine “Qualitätszeitung” finden?

Das die Studie, im Auftrag einer gewissen “Dr. Peithner KG, einem Vertreterunternehmen für Ganzheitsmedizin“, zu dem Schluß kommt, das die Hälfte aller Österreicher homöopathische Mittel benutzt, überrascht mich schon gar nicht mehr (ich bin fast froh, dass es “nur” 50% sind).

Aber der Rest des Artikels ist so frei von jedem vernünftigen Denken, dass ich mich nur noch wundern kann.

Ein paar Zitate:

“Homöopathie wird vor allem gegen Grippe, Husten oder Schnupfen genutzt”

Ja klar, ne Erkältung verschwindet auch ohne Medikamente wieder. Das hier die wirkungslosen Homöopathika “wirken” glaube ich gerne.

“Bei bei Gelenks- und Kreuzschmerzen, häufig durch Sport verursacht, sind Globuli und Co wenig gefragt”

Wen überrascht das? Genauso wenig wird Homöopathie vermutlich bei Blinddarmentzündungen und Knochenbrüchen helfen…

Während Homoöpathie im Breitensport wenig genutzt wird, ist sie im Spitzensport sehr etabliert. Der Grund: Viele Medikamente aus der Schulmedizin stehen auf der Anti-Doping-Liste und kommen daher für die Behandlung der Profis nicht mehr infrage.”

… und es macht sich niemand Gedanken, warum das so ist? Vielleicht kann man sich mit Homöopathie deshalb nicht dopen, weil die Globuli keine Wirkung haben? Aber die Wirkungslosigkeit wird hier anscheinend als positive Eigenschaft verkauft.

“Wichtig sei vor der Medikamentenverordnung eine ausführliche Anamnese. Denn für die homöopathische Arzneimittelfindung sei es besonders wichtig, genau die Beschwerden des Patienten zu kennen.”

Ach – und die echten Ärzte müssen die Beschwerden ihrer Patienten nicht kenne, oder wie?

“Damit die homöopathischen Mittel auch richtig wirken, gilt: Niemals in nächster Nähe von elektromagnetischen Feldern lagern. “Stellt man die Globuli zum Beispiel auf die Mikrowelle oder tut sie zum Handy in die Handtasche sind sie nach einer Stunde unwirksam”, wies Peithner hin”

Zu diesem Satz würden mir so viele Fragen einfallen, dass ich mich kaum entscheiden kann, welche ich zuerst stellen soll. Ich lasse es lieber und frage:

Wie kommt so ein Artikel in die Zeitung? Auch wenn hier wieder mal nur eine Pressemitteilung der APA kopiert wurde – irgendjemanden muss das doch zumindest gelesen haben? Und sich dabei irgendwas gedacht haben?

Ich spare es mir aber, diese Frage an die Standard-Redaktion zu richten. Die haben ja schon beim letzten Mal darauf verzichtet, mir zu antworten.


Ähnliche Artikel: Medikamente aus Hundekot, Homöopathie für Babys, Zwei Drittel der deutschen Kinder bekommen homöopathische Medikamente, 13 Fragen an die Homöopathen, Homöopathie-Propaganda für Kinder, Homöopathie aus der Apotheke, Anthroposophische Streukügelchen gegen Erkältung, Abstimmen über Homöopathie, Gastbeitrag: Homöopathie auf Ö1 und der Kinderuni Wien, Homöopathie an der Kinderuni: Antwort der Verantwortlichen, Homöopathie, Placebos und Quantenunsinn, Homöopathie am LKH Klagenfurt, Homöopathie auf dem Prüfstand, Homöopathie-Propaganda in der Qualitätszeitung, Erste deutsche Homöopathie-Professur ins Leben gerufen

Kommentare (90)

  1. #1 Dom
    31. März 2009

    Du kennst als Wissenschaftler keinen Placebo? Schuster.. bleib am besten bei deinen Leisten..

  2. #2 Florian Freistetter
    31. März 2009

    @Dom: Natürlich weiß ich, was ein Placebo ist. Aber was hat das mit meinem Artikel zu tun. Wenn ich schreibe, das Homöopathie nicht wirkt, dann meine ich mit “Wirkung”, dass es besser als ein Placebo wirkt – so wie in der echten Medizin eben bestimmt wird, ob ein bestimmtes Medikament tatsächlich Wirkstoffe beinhaltet oder nicht.

    Das Homöopathie in bestimmten Fällen wegen des Placebo-Effekts “heilt” bestreitet ja niemand. Naja, fast niemand – die Homöopathen bestreiten das natürlich 😉

  3. #3 fatmike182
    1. April 2009

    die Dr. Peithner KG dürfte aus einer lustigen Gemeinschaft bestehen, die es geschafft hat viel Bullshit in möglichst kompakter Form komprimiert wiederzugeben.

    ad Doping:
    Leider ist es so, dass vom Arzt verschriebene Medikamente wenn diese wirklich notwendig sind auch durchaus vor der Anti Doping Behörde erlaubt sind. Sind auch Alternativen (man beachte, ich rede nicht von Alternativmedizin sondern von alternativen Medikamenten) möglich, werden diese selbstverständlich zu präferieren sein.
    Häufig bei Nasensprays zb — da wird es kaum rechtfertigbar sein, dass genau dieses eine genommen wid, obwohl es auch genügend andere gibt, dessen inhaltsstoffe nicht auf der A-D-Liste stehen. (der Nasensprayfall ist deshalb so häufig, da viele andere Medikamente einer Krankheit bedürfen, die keine Wettkampf/Trainingstauglichkeit zur Folge hat)

    ad Standard generell:
    mir ist es jedesmal schleierhaft, wie sich so ein Medium leisten kann, eine online Redaktion zu haben, welche dem Niveau des Printmediums um so viel nachsteht!
    Soweit ich weiß sind die meisten Printmedien in .at redaktionell nicht getrennt (kann aber auch eine urbane Legände sein)

    (am Rande: mind your dass/das-grammar)

  4. #4 isnochys
    1. April 2009

    Das mit den elektromagnetischen Feldern finde ich jetzt wahrlich amüsant
    :))

  5. #5 Birgit
    1. April 2009

    Globuli gemeinsam mit dem Handy in der Handtasche macht diese unwirksam? OH OH OH…was mach ich denn da jetzt nur? Darf dann auch niemand mit Handy neben meiner Handtasche sitzen oder darf ich mich nach Einnahme von den Teilchen auch nicht vor die Mikrowelle stellen?
    Fragen über Fragen, ob mir die jemand beantwortet *GGGG* ?

  6. #6 Herr Lebek
    1. April 2009

    @ fatmike182

    mir ist es jedesmal schleierhaft, wie sich so ein Medium leisten kann, eine online Redaktion zu haben, welche dem Niveau des Printmediums um so viel nachsteht!

    Zeitungs- oder allgemein News-Endkundengeschäft ist ein wirklich unangenehmes Geschäft. Redakteure und Mitarbeiter werden zu Hungerlöhnen beschäftigt und der Onlineteil oft von den oberen Etagen der Zeitungen nicht verstanden und für voll genommen. Wer Journalistisch wirklich was drauf hat, schreibt heutzutage Bücher, statt sich von politischen und Wirtschaftsinteressen gefärbten Erbsenzählern vorschreiben zu lassen, was öffentlichkeitsfähig ist und was nicht. Wo soll da die Qualität herkommen? Man betrachte nur Spiegel.de, da mangelt es nicht mal an Geld und trotzdem…

  7. #7 AlteWeser
    1. April 2009

    Glaubuli nicht in der Nähe von Mikrowelle oder Handy’?
    Mich würde interessieren, wie kommt es zu dieser Bemerkung. Wie wurde nachgewiesen, dass das Mittel unwirksam wird oder sich verändert?

    Ich gehe mal davon aus, dass Mikrowelle und Handy ganz “intuitiv” als schädlich betrachtet werden.

  8. #8 Stefan
    1. April 2009

    Also ich musste mich erst gestern wieder mit Händen und Füßen wehren, dass unsere online-Redaktion nicht wieder eine (sogar positive) Rezension eines Homöopathie-Buch bringt. Auf meine vehemente Ablehnung hin, wurde mir gesagt, ich könne nicht alles als esoterisch ablehnen, was mit Kräutertees zu tun hat. Da musste ich erstmal einen Vortrag halten, was Homöopathie überhaupt ist (oder zu sein behauptet). Darauf wurde mir gesagt: “Bei mir hat es aber geholfen”. Dabei nennen sich meine Kollegen sogar Wissenschafts(!)journalisten. Nein nein, da hilft allmählich kein drumherum reden mehr: Der Journalismus ist (hirn)tot, zumindest online.

  9. #9 Happy
    1. April 2009

    “Wie wurde nachgewiesen, dass das Mittel unwirksam wird oder sich verändert?”
    Keine der vielen Behauptungen der Homöopathie wurde je nachgewiesen – warum sollten die Leute jetzt plötzlich damit anfangen?

  10. #10 Wolfgang
    1. April 2009

    Peinther hat natürlich vergessen, dass man Glaubuli nicht über die Scanner Kasse ziehen darf- händisch abrechnen so wie bei Hahnemann.

    Peinther macht Werbung für sein Sport Homöopathikum Traumeel ein Komplexmittel – ein Trauma für den klassischen Homöopathen sowieso.

    Traumeel gibts als Globuli, als Tropfen und als Salbe- alles natürlich unterschiedliche Zusammensetzung.

    https://www.traumeel.at/goto/de/content/infomaterial

    Die Tropfen machen lustig, 29% Alkohol, gibts in 30 ml und 100 ml- so ein Schnapserl vor dem Start?

    Im übrigen auch drinnen lösliches Quecksilber nach Hahnemann.
    Zwar in D8 Verdünnung aber davon 10 g pro 100 ml (Im Gel weniger). Dürfte immer noch über der erlaubten Höchstgrenze des Trinkwasserquecksilbergehaltes liegen.

    Wobei die Salbe ja noch wirken könnte- da sind ne Menge unverdünnte oder nur wenig geschüttelte Substanzen drinnen. Nur wäre die Wirksamkeit, Verträglichkeit und Unbedenklichkeit nachzuweisen. Allein schon wegen des Quecksilbergehaltes ist die Unbedenklichkeit nicht gegeben.

    Bitte als Sondermüll entsorgen.

  11. #11 Ulrich Berger
    1. April 2009

    @ AlteWeser, @ Wolfgang:
    Mikrowelle schlecht, Scanner und Röntgen o.k., siehe https://www.nhl.no/documents/Homeopathy2008973-9.pdf

  12. #12 Jürgen S.
    1. April 2009

    Hab auch gerade gestern wieder eine mehrstündige Diskussion über Homöopathie geführt. Es ist so frustrierend, wenn man Stunden dafür aufwendet alles genau zu erklären, die vielen Gründe, warum Homöopathie nicht wirklich wirkt, die vielen negativen Studien aufzeigt, die vielen missinterpretierten Studien erklärt, usw usw.., und dann kommt das obligatorische: “Bei mir hats aber bis jetzt immer funktioniert.” Ein paar persönliche Erfahrungen zählen bei vielen Menschen leider deutlich mehr, als alle wissenschaftlichen Erkenntnisse…

    Obwohl ich bei solchen Diskussionen meist der einzige bin, der sich mit der Materie wirklich längere Zeit beschäftigt hat, zieh ich trotzdem am Ende scheinbar den Kürzeren. Denn egal wie oft mir im Laufe der Diskussion zugestimmt wurde, am Ende kommt fast immer “Ja, aber es wirkt ja trotzdem!” oder “Aber irgendwas muss ja drann sein” oder “Ja schon, aber wer heilt hat recht!”. *InnerlichAufschrei*

  13. #13 ChrisW
    1. April 2009

    Ich war zufällig gerade in der Apotheke um Antibiotika zu holen. Da fiel mir auf, dass man erst an einem Berg voller homöopathischer, ähm, “Arzneimittel” vorbei muss, ehe man die Bankomatkasse nutzen kann. Schlau, sehr schlau. Und böse. So wie die Süssigkeiten an der Kasse im Supermarkt. Nicht, dass ich diese Globuli als Zuckerln bezeichnen würde, nie 😉
    Den riesigen Tisch voll Mittelchen zur Enschlackung und Entgiftung neben dem Eingang will ich gar nicht erst erwähnen. Ohje, zu spät.
    Kann ich eigentlich auch mit homöopathischem Geld bezahlen?

  14. #14 Ronny
    1. April 2009

    Der Beitrag ist übringens gerade auf ORF.AT zu bewundern 🙁
    Das ist nur noch peinlich.

  15. #15 Christian Reinboth
    1. April 2009

    “Damit die homöopathischen Mittel auch richtig wirken, gilt: Niemals in nächster Nähe von elektromagnetischen Feldern lagern. “Stellt man die Globuli zum Beispiel auf die Mikrowelle oder tut sie zum Handy in die Handtasche sind sie nach einer Stunde unwirksam”, wies Peithner hin”

    LOL – also das ist echt gut, dass muss man Peithner lassen 🙂 Vielleicht lässt sich mit einem elektromagnetischen Feld ja das “Gedächnis” des Wassers löschen – etwa so, wie man mit einem Magneten auch das “Gedächnis” einer Diskette löschen kann 🙂 Da stellt sich allerdings die Frage, warum die Mittel von viel stärkeren EM-Feldern nicht beeinflusst werden – und ob man sie eigentlich mit ins Flugzeug nehmen darf?

  16. #16 fatmike182
    1. April 2009

    bitte die Sektion “Veranstaltungen” beachten. Ok, es gibt auch Pharmavertreter allerdings keine, die im End-Konsumenten werben — falls überhaupt ~ dürfen!
    Auch die Statistik mit mittlerweile 1Mrd € als Umsatz in Europa ist nett (Presse sektion). Zu dem Thema (hoher Umsatz in Homöobranche) hat mir erst unlängst der nette Herr der Pharmig, der irgendwie für Alternativmedizin zuständig ist (wusste auch nicht, dass es sojemanden gibt) widersprochen.

    Ich schlage einen Gegenversuch vor, an dem sich auch Dr. Peithner KG nunmehr GmbH & Co beteiligen kann: In willkürlichen Apotheken die Homöopathika EM Stahlung aussetzen und dann die Kunden dazu befragen obs besser/schlechter gewirkt hat

  17. #17 fatmike182
    1. April 2009

    @ Herr Lebek
    keine Frage, dennoch unterscheiden soweit mir bekannt ist viele Zeitungen nicht zwischen Online-Redaktion & Printredaktion – da sitzen teilweise die gleichen Leute drinnen!
    derstandard.at gefällt mir zwar von Layout her und die Wissenschaftssektion ist nicht uninteressant, aber nachdem ich mich desöfteren darüber ärgern muss schau ich mittlerweile dort nichtmehr nach. Da ist mir “sogar” science.orf.at (um jetzt bei vergleichbaren österr Ablegern zu bleiben) deutlich lieber!

    Die Deutschen sind in der Hinsicht ohnehin verwöhnt; sowohl im Fernsehn als auch in Schriftmedien wird kritischer gefiltert

  18. #18 Pianoman
    1. April 2009

    >>>>>Glaubuli nicht in der Nähe von Mikrowelle oder Handy’?
    Mich würde interessieren, wie kommt es zu dieser Bemerkung. Wie wurde nachgewiesen, dass das Mittel unwirksam wird oder sich verändert?

    Ähem… Weil´s nicht wirkte ?

    Steht da eigentlich ein Warnhinweis auf der Packung ?
    Und warum ausgerechnet die Frequenzen der Handy- oder der Mikrowellen ?

    Und wie schafft Remedia das dann:

    https://www.remedia.at/homoeopathie/Handy/a5275.html

    und das:

    https://www.remedia.at/homoeopathie/Microwave/a5123.html

    Fragen an die Homöopathie ?
    Antworten gibt`s ab D24

  19. #19 Pianoman
    1. April 2009

    Ach ja, ich vergass: Wird Placebowirkung eigentlich auch gelöscht ?

  20. #21 adenosine
    1. April 2009

    Es gibt viele Probleme (z.B. Schnupfen, Dummheit, grottenschlechter Journalismus, Bankenkrise, das jüngste Gericht, Klimakatastrophe usw.) gegen die nichts hilft; da sind Placebos wie Homöopathie genau das richtige, die kosten zu mindest keine Steuergelder.

  21. #22 GeMa
    1. April 2009

    “Blähungsabgänge im Trompetenton” geträumt – na alle Achtung, was da für brisante Themen hochkommen.
    Man wird permanent ermahnt, sie ernst zu nehmen. Fällt schon irgendwie schwer.

  22. #23 Florian Freistetter
    1. April 2009

    @GeMa: na dazu passt doch auch der “flüssige, breiige Stuhl im Bett” wunderbar 😉

  23. #24 Jane
    1. April 2009

    Das mit den Glaubuli und den elektromagnetischen Feldern ist ja köstlich! Danke für den Lacher.

  24. #25 AlteWeser
    1. April 2009

    Zitat aus der Prüfung:
    Drei Tage bevor das Mittel angekommen ist, war ich Zeuge eines schweren Unfalls, mit einem Motorradfahrer und Todesfolge

    OK, kann ja sein, aber es wird auch in der Auswertung erwähnt. Soll da ein Zusammenhang konstruiert werden?

  25. #26 Schlotti
    1. April 2009

    Was seid ihr heute wieder alle kritisch!

    Die Vermutung des Dr. Peithner ist doch vollkommen schlüssig.

    Die “Blähungsabgänge im Trompetenton” passen doch ganz hervorragend zu Mikrowellenstrahlung!
    So erzeugen beispielsweise UKW-Wellen eher Tubatöne und Strahlung höherer Frequenz klingt im Flatulenzbereich eher wie Flöten.

    Das kann jeder Verstrahlte bestätigen!

    Lediglich die ganz tiefen Schwingungen sind ein bisschen schwierig/schmierig.
    So ist der “flüssige, breiige Stuhl im Bett” vermutlich auf einen versehentlich eingeschalteten Vibrationsalarm des Handys zurückzuführen.

    Gleichwohl lässt sich eine Korrelation der Frequenz der Strahlung mit den durch den Magendarmtrakt geäußerten Verlautbarungen nicht leugnen.

    Ihr solltet alle mal ein wenig ernsthafter sein! Besonders am 1. April, dem Tag der Homöpathie.

  26. #27 Florian Freistetter
    1. April 2009

    @Schlotti… Ja, Tag der Homöopathie ist ja heute auch… Den feier ich dann nächstes Jahr – mir hat diesmal schon das Theater mit dem Tag der Astrologie gereicht 😉

    Aber nett, dass sich die Homöopathen gerade den 1. April ausgesucht haben 😉

  27. #28 fatmike182
    1. April 2009

    der Tag der Homöopathie is leider am 10. erst – aber mich würde auch interessieren, was auf der VetMed los war!

    Der “flüssige, breiige Stuhl im Bett” tritt wohl eher im Bereich der Brown Note auf

  28. #29 Sim
    2. April 2009

    Sorry wenn ich nichts direkt zum Thema schreibe aber im groben geht es hier ja um Unvernunft und ich weiß nicht wo ich sonst mein Herz bezüglich dieses Themas ausschütten soll. Aber ich hab noch Niemanden hier gesehen der darüber geblogt hat, dass Youtube den Account der James Randi Foundation gesperrt hat. Diese Aktion ist, wie ich finde, ein riesen Skandal und ich bin fix und fertig und weiß gar nicht was das soll. Immerhin stand das schon auf Pharyngula. https://scienceblogs.com/pharyngula/2009/03/youtube_has_banned_the_james_r.php

    ~Sim
    =(

  29. #30 fatmike182
    2. April 2009

    Solange mans da https://www.randi.org/site/index.php/jref-news/496-problem-with-youtube.html noch gelassen sieht würde ich mich nicht voreilig in die Situation hineinsteigern…
    JREF wird bemüht sein den Grund herauszufinden – ein ban wäre in dem Fall Schwachsinnig

  30. #31 Sim
    2. April 2009

    Ja du hast warscheinlich recht. Ich hätte nicht voreilig das Treiben verrückt machen sollen.

  31. #32 Constantin
    2. April 2009

    Gestern an der Uni in der Mensa hab ich einen ganzen Stapel von Postkarten mit Werbung für ein neues homöopathisches “Medikament” gefunden, dass offensichtlich gezielt um Studenten wirbt: http://www.katerex.at

    “Zur Behandlung von Beschwerden nach übermäßigem Essen und Trinken und/oder Rauchen.”

    Und welcher Name springt mir heute auf der Homepage http://www.katerex.at gleich ins Auge: Dr. Peithner.

    Und was soll man jetzt davon halten:
    “In der Homöopathie ist bekannt, dass die Wirkung eines
    homöopathischen Arzneimittels durch allgemein schädigende
    Faktoren in der Lebensweise und durch Reiz- und Genussmittel
    wie z. B. Kaffee, Zigaretten, Alkohol ungünstig beeinflusst
    werden kann.”

  32. #33 Herr Lebek
    2. April 2009

    @ Constantin

    “In der Homöopathie ist bekannt, dass die Wirkung eines
    homöopathischen Arzneimittels durch allgemein schädigende
    Faktoren in der Lebensweise und durch Reiz- und Genussmittel
    wie z. B. Kaffee, Zigaretten, Alkohol ungünstig beeinflusst
    werden kann.”

    Das hat wirklich was… Wo das “Wirkprinzip” doch nicht stofflich ist, sollte man erwarten können, daß z.B. nur ausreichend hoch potenziertes Nikotin “Wechselwirkung” entfalten kann…
    Ich schlage die Entwicklung neuer Zigarettenmarken vor: “Lucky Strike CM” oder “Marlboro D30”

  33. #34 Ronny
    2. April 2009

    Wie bitte ? Alkohol beeinflusst die Wirksamkeit negativ ? Wieso werden dann Glaubulis auch in Alkohol gelöst angeboten ????
    Mal ehrlich, haben die nicht schon entzündete Fingerspitzen vom dauernden Saugen ?

    Ich mache jetzt mal einen Versuch. Ich werde behaupten, dass Homöopathika Blasenkrebs erzeugen, dass dies in mehreren Studie nachgewiesen wurde und ich jemanden kenne der Blasenkrebs bekam nachdem er Glaubulis eingeworfen hat. Bin schon gespannt auf die Reaktionen meiner Homöobekannten.

  34. #35 Elke
    2. April 2009

    @Sim

    Randi ist wieder online. Michael Kunkel hat darüber berichtet:

    https://wahrsagercheck.wordpress.com/2009/03/31/youtube-frust-und-youtube-lust/

    “OK, alles simple Copyrightprobleme und der “FriendlySceptic” ist offensichtlich wieder auf YouTube-Sendung.”

    @Constantin

    Hahnemann haz zu Lebzeiten behauptet, dass Kaffee, Tabak rauchen, Alkohol und Kampher, bei Einnahme von Homöopathika, diese “rausschmeißen”, ergo unwirksam machen. “Rausschmeißen” verdeutlicht, dass das Mittel immer wirkt, nur eben nicht mehr bei dem, der diese Regeln nicht beachtet 🙂

    Aufgeklärte Homöopathen sind jedoch dazu übergegangen, dass diese Anordnung heute nicht mehr stimmt, da Hahnemann von Genußmitteln ausging, die zu seiner Zeit selten zur Verfügung standen und deswegen der menschliche Organismus nicht daran gewohnt war. Ergo, wer heute regelmäßig Kaffee und Alkohol trinkt und Raucher ist, darf das bei Einnahme von Homöopathika ruhig weiter tun, weil sein Organismus schließlich daran gewöhnt ist 🙂

    Woher die Legende mit dem Kampher kommt, weiß ich auch nicht, diese wird jedoch weiterhin Aufrecht erhalten.

  35. #36 klaus
    2. April 2009

    @Elke
    Kampfer wurde früher selten als Rauschmittel benutzt, mit Wirkungen ähnlich dem LSD, vielleicht kommt daher die Aufzählung neben anderen Alltagsdrogen. An Mottenkugeln lutscht aber keiner mehr rum.

  36. #37 Elke
    2. April 2009

    @Klaus

    Wow, da muss ich aber in Zukunkt aufpassen, wenn ich mal wieder meinen Erkältungsbalsam benutze, der zum Großteil Kampfer enthält 🙂

  37. #38 sil
    10. April 2009

    Das Original mit den “Genussmitteln” lautet so:
    Kaffee, feiner chinesischer und anderer Kräuterthee; Biere mit arzneilichen, für den Zustand des Kranken unangemessenen Gewächssubstanzen angemacht, sogenannte feine, mit arzneilichen Gewürzen bereitete Liqueure, alle Arten Punsch, gewürzte Schokolade, Riechwasser und Parfümerieen mancher Art, stark duftende Blumen im Zimmer, aus Arzneien zusammengesetzte Zahnpulver und Zahnspiritus. Riechkißchen, hochgewürzte Speisen und Saucen, gewürztes Backwerk und Gefrornes mit arzneilichen Stoffen, z. B. Kaffee, Vanille u.s.w. bereitet, rohe, arzneiliche Kräuter auf Suppen, Gemüße von Kräutern, Wurzeln und Keim-Stengeln (wie Spargel mit langen, grünen Spitzen), Hopfenkeime und alle Vegetabilien, welche Arzneikraft besitzen, Selerie, Petersilie, Sauerampfer, Dragun, alle Zwiebel-Arten, u.s.w.; alter Käse und Thierspeisen, welche faulicht sind, (Fleisch und Fett von Schweinen, Enten und Gänsen, oder allzu junges Kalbfleisch und saure Speisen; Salate aller Art), welche arzneiliche Nebenwirkungen haben, sind eben so sehr von Kranken dieser Art zu entfernen als jedes Uebermaß, selbst das des Zuckers und Kochsalzes, so wie geistige, nicht mit viel Wasser verdünnte Getränke; Stubenhitze, schafwollene Haut-Bekleidung, sitzende Lebensart in eingesperrter Stuben-Luft, oder öftere, bloß negative Bewegung (durch Reiten, Fahren, Schaukeln), übermäßiges Kind-Säugen, langer Mittagsschlaf im Liegen (in Betten), Lesen in wagerechter Lage, Nachtleben, Unreinlichkeit, unnatürliche Wohllust, Entnervung durch Lesen schlüpfriger Schriften, Onanism oder, sei es aus Aberglauben, sei es um Kinder-Erzeugung in der Ehe zu verhüten, unvollkommner, oder ganz unterdrückter Beischlaf; Gegenstände des Zornes, des Grames, des Aergernisses, leidenschaftliches Spiel, übertriebene Anstrengung des Geistes und Körpers, vorzüglich gleich nach der Mahlzeit; sumpfige Wohngegend und dumpfige Zimmer; karges Darben~ u.s.w. Alle diese Dinge müssen möglichst vermieden oder entfernt werden, wenn die Heilung nicht gehindert oder gar unmöglich gemacht werden soll. Einige meiner Nachahmer scheinen durch Verbieten noch weit mehrer, ziemlich gleichgültiger Dinge die Diät des Kranken unnöthig zu erschweren, was nicht zu billigen ist.

    Bei dieser Verbotsliste ist immer der Patient schuld, wenn es nicht wirkt.

  38. #39 GeMa
    10. April 2009

    Da braucht man schon eine extreme Menge Einbildungskraft für die Ansicht “mir hat es geholfen” – selbst Salat und Lesen im Bett hebt die Wirkung auf. (ich vermute mal, Bücher lesen für Frauen und Negerbilder ansehen für Schwangere ist generell noch genauso gefährlich 😉
    Gemeinerweise vermute ich auch, die Erfahrung der erlebten Wirkmächtigkeit informierter Zuckerpillen ist darin begründet, dass der reflexartige Vorwurf “Kritiker haben keine Ahnung von Homöopathie” vordergründig eher auf die begeisterte Anhängerschaft zutrifft. Ist ja auch ein dämliches Gefühl, Geld für nichts + verständnisvolles Murmeln und Hokuspokus bezahlt zu haben, weil man selbst kleine Befindlichkeitsstörungen allein und ohne Händchenhalten nicht in die Reihe bekommt. Im Grunde nur armselig.

  39. #40 S.S.T.
    11. April 2009

    @ sil

    Die Liste ist Absurdistan hoch Drei. Aber jedenfalls Dank für dieses Dokument menschlicher Dummheit, kaum zu topen.

  40. #41 sil
    11. April 2009

    Das Thema hatte ich schon mal satirisch weitergedacht, sst:
    Ein ostdeutscher Apotheker hat herausgefunden, daß die homöopathischen Streukügelchen (pharmazeutischer Fachausdruck: Glaubuli) sich wunderbar zum Süßen von Kaffee oder Tee eignen. Der Trägerstoff ist Rohrzucker und ein Wirkstoff ist praktisch nicht vorhanden. Zu einer Ausprägung von mitteltypischen Wirkungen kann es selbst nach Hahneman nicht kommen, da mit Kaffee oder Tee jeweils ein potentes Antidot gleichzeitig genommen wird. Wer Angst vor trotzdem auftretenden Wirkungen hat, kann zur Sicherheit ein eingeschaltetes Handy danebenlegen oder sich einfach die Zähne putzen. Auch regelmäßiges Onanieren schützt zuverlässig vor Homöopathie. Wie Sie sehen, ist es ganz einfach, sich etwas Besonderes zu gönnen. Der leicht höhere Preis (0,01 kg Rohrzucker als Glaubuli kosten etwa 7 €) dürfte für prestigebewußte Verbraucher kein Problem darstellen. Wenn man die Sache geschickt kommuniziert kann man damit im Bekanntenkreis ordentlich auf die Excr. hauen. Auch im Kollegenkreis läßt sich sicher mit solch einer anscheinend heroischen Tat ordentlich punkten. Probieren Sie´s aus, heruntergeklappte Kinnladen sind Ihnen sicher!
    Ganzheitlich,
    Sildenafil

  41. #42 S.S.T.
    11. April 2009

    @ sil (denafil)

    Es passt tatsächlich immer noch ein weiterer Stein darauf.

    Oder wie hier schon mal Jemand bemerkte: Excrementum caninum = das Gold liegt auf der Straße. Auch zu köstlich, aber nicht im wahren Sinne des Wortes.

    Aber den ‘Apotheker’ muss ich mir auch merken, die Kontraindikationen habe ich mir schon ausgedruckt. (Wer tut sich eigentlich Hahnemann freiwillig an, hilft da Hahnemann D 30 ?)

  42. #43 sil
    11. April 2009

    Ach, das Organon gibt es online und Homöopathen konfrontiert man manchmal einfach am besten mit Original-Hahnemann.
    Bei den Anthroposophen nimmt man üblicherweise Steinerzitate.
    Ist eigentlich ganz einfach.

    Geld würde ich für die Bücher nicht ausgeben.

  43. #44 S.S.T.
    11. April 2009

    @ sil

    Sehr gut!

    Hahnemann + Steiner = Unsinn hoch xy (Wie verzweifelt muss man eigentlich sein, um sich Steinr anzutun?).

  44. #45 Herr Lebeks Geist
    12. April 2009

    @ S.S.T.

    Hahnemann + Steiner = Unsinn hoch xy (Wie verzweifelt muss man eigentlich sein, um sich Steinr anzutun?).

    Ich persönliche habe Steiners Ergüsse auch stets im Fach “Geschwafel” meiner Bibliothek abgelegt, aber man führt keinen Dialog, indem man den Andersdenkenden grundsätzlich als “Verzweifelt” abstempelt. Und selbst wenn: bedürfen Verzweifelte nicht eher unserer Hilfe, denn unserer Häme?

    Wenn sich jemand im Dialog, oder von mir aus auch im Monolog, in einer Weise äußert, die diffamierend/polemisch ist oder gezielt am Thema vorbei geht, dann kann man schon mal vor den Bug schießen, doch wenn das Anliegen darin bestehen sollte, Informationen zu vermitteln, dann ist die Erzeugung zusätzlichen Widerstandes durch Pauschalurteile vollkommen kontraproduktiv.

    Was Hahnemann betrifft, kann ich aus meiner Sicht nur sagen: Theorie gut, Praxis schlecht. Die Idee hinter der Homöopathie ist weit weniger dumm, als man in Akademikerkreisen annimmt.

  45. #46 S.S.T.
    12. April 2009

    @ Herr Lebeks Geist

    Nicht ganz unwichtige Teile von Steiners und Hahnemanns Machwerken sind hier und anderswo zitiert worden. Ich muss mir nicht die Mühe machen, mich durch diesen Griesberg auch noch durch zu arbeiten, da gibt es wirklich wichtigeres. Ich war auch schon auf der Seite der Flachweltler, aber auch da habe ich mir keineswegs alles durchgelesen. Sollte es jemals ernsthafte Hinweise dafür geben, dass das alles kein Unsinn ist, werde ich mich selbstverständlich um 180 Grad drehen und zur Lektüre schreiten.

    “Was Hahnemann betrifft”, warum unternimmt eigentlich niemand den Selbstversuch 1g Zyankali plus Kaliumzyanid C xy als Antidot? Eben, weil es nicht funktioniert und nicht funktionieren kann. Nicht nur die Praxis ist schlecht, sondern auch die Theorie entbehrt jeglicher Grundlage, die man vielleicht gerade noch so mit zahllosen Verrenkungen als ‘Wissenschaft’ bezeichnen könnte.

    Ich verspreche, an dem Tag, an dem die ausgelobten 1 Mio. $ abgeholt werden, werde ich ein gutes Stück Excrementum caninum D 0 als Buße einnehmen.

  46. #47 sil
    12. April 2009

    Herr Lebeks Geist· 12.04.09 · 05:32 Uhr
    “Was Hahnemann betrifft, kann ich aus meiner Sicht nur sagen: Theorie gut, Praxis schlecht. ”

    Alles klar.
    Dann bau mal so etwas in Deine Sicht ein:
    “Man wird diese Behauptung nicht unwahrscheinlich finden, wenn man erwägt, daß bei dieser Dynamisations-Weise, (deren Präparate ich nach vielen mühsamen Versuchen und Gegen-Versuchen als die kräftigsten und zugleich mildest wirkenden, d. i. als die vollkommensten befunden habe) das Materielle der Arznei sich bei jedem Dynamisations-Grade um 50,000 mal verringert und dennoch Unglaublich an Kräftigkeit zunimmt, so daß die fernere Dynamisation der in 125,000,000,000,000,000,000 erst zur dritten Potenz, zum Kubik- Inhalt erhobnen Cardinale, (50,000), wenn man letztere mit sich selbst multiplicirt und so in stetiger Progression bis zum dreißigsten Grade der Dynamisation fortschreitet, einen Bruchtheil giebt, der sich kaum mehr in Zahlen aussprechen lassen würde. Ungemein wahrscheinlich wird es hiedurch, daß die Materie mittels solcher Dynamisationen (Entwickelungen ihres wahren, innern, arzneilichen Wesens) sich zuletzt gänzlich in ihr individuelles geistartiges Wesen auflöse und daher in ihrem rohen Zustande, eigentlich nur als aus diesem unentwickelten geistartigen Wesen bestehend betrachtet werden könne.”
    (Fußnote zu § 279 im “Organon der Heilkunst” 6. Auflage)

    Das ist ganz einfach lupenreiner Blödsinn.
    Aber die Homöopathieanhänger kennen den Hahnemann meist schlechter, als die Kritiker.

  47. #48 Elke
    12. April 2009

    Da kommt Freude auf 🙂

    «Homöopathie ist eine widerlegte Methode»

    Edzard Ernst, der weltweit erste Professor für Komplementärmedizin, geht mit seiner Disziplin hart ins Gericht. Er zahlt jedem 100’000 Dollar, der ihm die Wirksamkeit von Homöopathie nachweist.[…]

    https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/schweiz/standard/Homoeopathie-ist-eine-widerlegte-Methode/story/16361064

    Gesund ohne Pillen – was kann die Alternativmedizin?
    Von Simon Singh, Edzard Ernst

    https://astore.amazon.de/gwupdieskept-21/detail/3446233016

  48. #49 GeMa
    13. April 2009

    @sil
    “Das ist ganz einfach lupenreiner Blödsinn.
    Aber die Homöopathieanhänger kennen den Hahnemann meist schlechter, als die Kritiker.”
    Ist doch immer das gleiche Liedchen. Nur wer es schluckt hat Ahnung, wer es anzweifelt hat keine, wer es gar kritisiert ist dumm.

    “… aber man führt keinen Dialog, indem man den Andersdenkenden grundsätzlich als “Verzweifelt” abstempelt. Und selbst wenn: bedürfen Verzweifelte nicht eher unserer Hilfe, denn unserer Häme?” etc. etc.

    Na ich leg mir erst mal einen rostigen Blumendraht in meine Cola. M. paed. in solchen Dosen ist meiner Konstitution irgendwie abträglich. Da hilft was homöopatisches garantiert.

  49. #50 Herr Lebeks Geist
    13. April 2009

    @ Sil + S.S.T.
    Ich bin kein “Homöopathieanhänger”. Gelesen (Hahnemann), getestet (alle möglichen Potenzen und Stoffe), durchgefallen (funktioniert nicht).

    @ GeMa
    Humor ist, wenn man trotzdem lacht. 😉

  50. #51 Patrick
    13. April 2009

    So, Selbstversuch Pt. 2

    Wie angekündigt nehme ich ab heute wieder ein homöopathisches Mittel gegen Heuschnupfen.
    Mal gucken, was draus wird.

    Will zufällig jemand versuchen mich placeborisch oder noceborisch zu beeinflussen, oder mich vielleicht einfach nur blöd von der Seite anquatschen? 😉

  51. #52 Rincewind
    13. April 2009

    @Patrick: Wenn Du schon so höflich bittest 🙂 Aber bevor ich das niedermache, müsstest Du schon sagen, was Du nimmst, nicht, dass da ev. wirksame Substanzen drin sind.

  52. #53 Patrick
    13. April 2009

    @Rincewind:

    Nix da. Ich liefere dir die Vorlage, aber nicht die Waffen.
    Und um dir schonmal den Wind aus den Segeln zu nehmen: Das einzig offiziell organisch- wirksame darin ist Wasser und Alkohol.

  53. #54 Florian Freistetter
    13. April 2009

    Apropos Heuschnupfen. Mich hats letzte Woche auch schlimm erwischt. In der Apotheke hab ich Cetirizin bekommen (war ne nette Apotheke, mir wurde nix homöopathisches angeboten 😉 ). Eine Tablette am Tag und keine Beschwerden mehr 😉

  54. #55 Patrick
    13. April 2009

    @Florian:

    Ja, Cetirizin nehme ich dann auch, sollte mein Projekt fehlschagen.
    Das wirkt schnell und ist so gut wie nebenwirkungsfrei.

    Kein Grund für mich, das Fläschchen Homöo vom letzten Jahr nicht leer zu machen.

  55. #56 Rincewind
    13. April 2009

    Cetirizin ist ein geiles Zeus und wirkt meistens.

    @Patrick: Sein ein Mann und schluck das Restfläschchen auf einmal, dann haste ev. noch was vom Alk.

  56. #57 Patrick
    13. April 2009

    @ Rince:

    Näh, Alk schmeckt mir gar nicht mehr.
    Hab mir gestern zwar einen 77,7%- Absinth aufschwatzen lassen, doch irgendwie ist das inzwischen unlustig.
    Aber ob meine anschließende Dominanz beim Scrabble auf der spekulativen Wirkung von Aniskraut und Alkohol basiert hat, lass ich jetzt mal außen vor.
    Ansonsten die Schlagzeile auf Esowatch: “Suffkopp behauptet durch esoterische Wirkung von hochprozentigem Kräuterlikör einen Scrabble- Vierkampf gewonnen zu haben!”
    Nicht mit mir, Freunde der Sonne! 😉

  57. #58 Rincewind
    13. April 2009

    ZIT: “Suffkopp behauptet durch esoterische Wirkung von hochprozentigem Kräuterlikör einen Scrabble- Vierkampf gewonnen zu haben!”
    Nicht mit mir, Freunde der Sonne! ;)”

    Patrick, echt, sowas würden wir doch nie tun! Aber soviel kann doch in dem Fläschchen nicht drin sein? Verdünne es doch einfach! Es gibt da ein super Prinzip. Du drückst Dich doch nur! Nur Mut. ich habe auch erst einen Selbstversuch mit ca. 400-600 Glaubulis auf einmal hinter mir.

    Übrigens, im Absinth ist Wermutkraut:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Wermutkraut

    nicht Anis. Anis ist Pastis, Ouzo, Raki etc.

  58. #59 Patrick
    13. April 2009

    @ Rince:

    Will ja nicht klug scheißen, aber der erste Satz auf Wiki lautet:
    Absinth, auch Absinthe oder Wermutspirituose genannt, ist ein alkoholisches Getränk, das traditionell aus Wermut, Anis, Fenchel sowie einer je nach Rezeptur unterschiedlichen Reihe weiterer Kräuter hergestellt wird.
    Und dass da u. A. penetranter Anis drinnen ist, riecht man bei Absinth ebenso gut, wie bei Pastis, Ouzo, Raki oder nordischem Anislikör.

    ich habe auch erst einen Selbstversuch mit ca. 400-600 Glaubulis auf einmal hinter mir.
    Das erklärt einiges. 😀

  59. #60 S.S.T.
    13. April 2009

    @ Patrick

    Viel Erfolg bei dem heroischen Selbstversuch!

    F e r n h e i l

    Im Ernst: Alles Gute

  60. #61 Patrick
    13. April 2009

    Danke S.S.T.

    Vielleicht lege ich ja das Ei des Columbus… äh, finde es. 😉

    Ich werde natürlich ernsthaft darüber berichten, und das Ergebnis nicht schönigen, oder so.
    Das waren also heute bislang drei mal je 8 Tropfen Klosterfrau Allergin (übrigens 70% Alkoholgehalt).
    Meine Augen jucken ein kleines bisschen, meine Nase ebenfalls. Aber noch nicht dramatisch. Kein Schnupfen und noch kein großartiges Augentränen. Die heftige Zeit kommt vermutlich erst so in zwei bis drei Wochen.

    Biologisch gibt es interessanterweise zu beobachten, dass dieses Jahr die Gräser schon relativ früh ihre Pollen verbreiten.
    In den vorherigen Jahren ging meine Allergiezeit erst Mitte Mai los.

  61. #62 Rincewind
    13. April 2009

    @Patrick: Die Leitsubstanz bei Absinth ist nun mal Wermut, gerade was auch noch den Thujongehalt (Heute fast nix) angeht, ne, komm, da hast Du verloren. Macht aber nichts, wenn Du jetzt endlich Deinen mannhaften Selbstversuch startest!

    Meinen Selbstversuch habe ich hier dokumentiert:

    https://blog.esowatch.com/index.php?itemid=180&catid=7

    Ich komme ja auch zum Schluss, dass Homöopathie wirkt!

  62. #63 Patrick
    13. April 2009

    @Rince:
    – An einer kleinen Wunde an meiner rechten Hand ging der Schorf ab.

    Schlägerei mit ner Wahrsagerin?

    Leitsubstanz

    Haha, bist Du Chemiker? Hey, die “Leitsubstanz” in meinem Mittagessen waren übrigens Kohlenhydrate… 😀
    Ja ehrlich, es gab Kohlenhydrate mit ein bisschen Öl und Mineralstoffen. Na, was hab ich gegessen?

    Macht aber nichts, wenn Du jetzt endlich Deinen mannhaften Selbstversuch startest!

    Hab es ausgerechnet. Der Stoff der da noch drinnen ist, reicht nicht mal, um mir ein leichtes Kichern herauszukitzeln.
    Und den “mannhaften” Selbstversuch habe ich schon hinter mir… Damals habe ich geheiratet. 😉

  63. #64 S.S.T.
    13. April 2009

    @ Rincewind

    “Meinen Selbstversuch habe ich hier dokumentiert:

    https://blog.esowatch.com/index.php?itemid=180&catid=7

    Köstlich, Cola-Alarm.

  64. #65 S.S.T.
    13. April 2009

    @ Patrick,

    Warum nicht mal ala Körbler, kostet nix und ist bestimmt genau so wirksam.

  65. #66 Patrick
    13. April 2009

    @ S.S.T.:

    Danke für den Tipp, aber da müsste ich mich ja erst mit beschäftigen.
    Außerdem hab ich ja mein Fläschchen schon. Und die vier Euro müssen auch ausgenutzt werden – ob ‘s wirkt, oder nicht.

  66. #67 S.S.T.
    13. April 2009

    @ Patrick

    ein Zettel und ein Glas Wasser reichen, allerdings sollte das Wasser Deutsch verstehen.

  67. #68 Patrick
    13. April 2009

    So ein Pech. Ist ‘n französisches Quellwasser. 😉

  68. #69 Dr. E. Berndt
    13. April 2009

    Homöopathie ist eine sehr „strenge“ Lehre und lässt keine Ausnahmen zu. Homöopathen können genauso wenig über die Erkenntnisse von Hahnemann diskutieren, wie Gläubige über die Offenbarung eines Religionsstifters. Und so wird eben getreu nach diesen Grundsätzen behandelt und, wenn es sein muss, auch geforscht. Bitte das sit kein Scherz, sondern das passiert laufend!

    Und so läßt sich das das Allheilmittel gegen unsere Zivilisationserkrankung Nr. 1 leicht herstellen. Nach Hahnemann lässt sich so das metabolische Syndrom, das ist unsere Zivilisationserkrankung Nr. 1 ganz einfach mit “Resegmen Viennale una cum insalata pomorum terrestrium” in der Potenz C 200 behandeln. Die Grundstoffe dieses Mittels sind zweifelsfrei Ursache für diese Zivilisationserkrankung und zählen zu den beliebtesten Speisen. Das Arzneibild dieser Ursubstanzen kann auf der Straße oft genug beobachtet werden, denn diese werden zu gerne und zu oft von viel zu vielen Mitmenschen in nie endenwollenden heroischen Selbstversuchen eingenommen. Einen Liter Urtinktur davon herzustellen sollte nicht schwierig sein, und billig ist es obendrein. Dieser eine und einzige Liter genügt zum Erschütteln von so viel homöopathische Lösung der Potenz C 200, dass der galaktische Wasserhaushalt nicht ausreicht, und das sollte genug sein für die Heilung der Menschheit bis zum Ende der Zivilisation.

    Frage: Um welche Sunbtanzen handelt es sich?

  69. #70 Patrick
    13. April 2009

    Frage: Um welche Sunbtanzen handelt es sich?

    Rincewinds Wermut- Mischung ohne Anis vielleicht?

  70. #71 Rincewind
    14. April 2009

    ZIT Patrick:

    “Leitsubstanz

    Haha, bist Du Chemiker? Hey, die “Leitsubstanz” in meinem Mittagessen waren übrigens Kohlenhydrate… 😀
    Ja ehrlich, es gab Kohlenhydrate mit ein bisschen Öl und Mineralstoffen. Na, was hab ich gegessen?”

    Also, vorneweg, ich bin kein Chemiker, sondern Pyroklastiker. Gegessen hast Du vermutlich Spaghetti Alio con Olio, was an sich schon mal eine reale Tat wäre, die in ihrer Annehmlichkeit weit über das hinaus ginge, was Hahnemann je geschaffen hat.

    Ich hoffe Du berichtest fleißig, bis Cetirizin zum Einsatz kommt?

  71. #72 Rincewind
    14. April 2009

    @ Dr. E. Berndt: Aus Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat lässt sich keine Ursubstanz bilden außer im Abgang. Gerade Ihnen hätte ich diese Differenzierung zugetraut. Sie haben das Wesen der Homöopathie nicht verstanden!

  72. #73 Patrick
    14. April 2009

    @ Rince:

    Nicht schlecht. Tatsächlich Spaghetti mit Öl und ner leichten Tomaten- Gewürznote. Den Knoblauchgeruch wollte ich heute meiner Frau mal ersparen (wo wir heute doch unseren sechsjährigen Zusammenkunftstag haben/hatten).

    Na klar. Sobald ich wieder zum Cetirizin greife, erfahrt ihr das als erste. Hab ich doch versprochen. Mir bricht da kein Zacken aus der Krone. Aber ich schätze, das sollte noch ein paar Wochen dauern, wenn es tatsächlich so weit kommt.

  73. #74 Ronny
    14. April 2009

    Ich zwing meine Pollenallergie zu 50% einfach mit ignorieren in die Knie. Wenn man nicht dran denkt, dann fällts auch nicht so auf. Man nießt zwar hie und da, aber was solls.

    Tabletten nehme ich nur wenns ganz hart kommt oder wenn ich einen wichtigen Termin habe. Es sieht einfach uncool aus so mit triefender Nase 🙂

    Und alternativ ? Nö, danke, da habe ich in meiner näheren Umgebung zu viele schlechte Beispiele. Einer musste mal ein Monat lang viele Zwiebeln essen um irgendwelche Energieströme umzuleiten ……

  74. #75 sil
    14. April 2009

    @Patrick:

    Die Klosterfrau-Homöopathie-Produkte sind getarnte Pflanzenpräparate.
    Im Klosterfrau-Allergin ist z.B. indisches Lungenkraut als D2-Potenz.
    Das ist auf jeden Fall noch eine Verdünnung, bei der man in der Lösung noch etwas finden kann.
    Zu der Pflanze habe ich nicht viel gefunden, aber sie enthält Alkaloide. Die sind ziemlich potent, so dass man durchaus von pharmakologischer und nicht von homöopathisch-magischer Wirkung ausgehen kann.

    Allzuviel ist aber über die Pflanze nicht bekannt:
    Adhatoda vasica: a critical review of ethnopharmacological and toxicological data.

    Sam Hahnemann meets Ayurveda. Prost!

  75. #76 Ronny
    14. April 2009

    @sil
    Im Klosterfrau-Allergin ist z.B. indisches Lungenkraut als D2-Potenz.

    Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Homöopathie etwas mit Pflanzen bzw. deren Wirkstoffen zu tun hat. Dieser Irrglaube trägt IMO auch zu der breiten Akzeptanz bei. Meine Nachbarin war ziemlich erstaunt, als ich ihr erklärte wie Homöopathie ‘funktioniert’. Sie dachte tatsächlich Arnika D9 wäre ein Pflanzenheilstoff.

  76. #77 sil
    14. April 2009

    Das weiß ich doch, Ronny.
    Abere gerade die homöopathischen Komplexmittel enthalten oft Niedrigpotenzen und haben eine Wirkung, nur, dass die eben nicht auf dem Prinzip der Homöopathie beruht.

    Das Klost. Homeo Dormin (mittlererweile außer Handel) enthielt Baldrian- und Passionsblumen-Urtinktur.
    Das war einfach ein Phytopräparat mit dem Etikett Homöopathie.

  77. #78 Albert Wilfert
    14. April 2009

    Ich weiss nicht warum sich die Gegner der Homöopathie nicht einmal wirklich die
    Fallgeschichten von Hahnemann,Bönninghausen, Burnett,Clarke, Kent und vielen Anderen durchlesen. Dann würden sie draufkommen, dass das nicht gelogen sein kann. Warum schauen sie nicht einfach einmal unbefangen nach, was dran ist.
    Dieses pseudowissenschaftliche Gequatsche ist doch unerträglich. Besonders die
    Sicht, dass die persönliche Erfahrung von Heilung weniger zählen sollte, als sogenannte Wissenschaftlichkeit ist einfach nur saudumm.
    Doch gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.

  78. #79 Florian Freistetter
    14. April 2009

    @Albert Wilfert: Warum 200 Jahre alte Anekdoten vertrauen, wenn es aktuelle Untersuchungen zum Thema gibt? Und die zeigen, dass es nicht funktioniert.

    “Besonders die Sicht, dass die persönliche Erfahrung von Heilung weniger zählen sollte, als sogenannte Wissenschaftlichkeit ist einfach nur saudumm.”<>

    Tja – leider ist die “persönliche Erfahrung” aber kein zuverläßiges Instrument. Wir alle unterliegen den Fallstricken, die mit unseren Sinnen einhergehen. Wir alle neigen dazu, Kausalität und Korrelation zu verwechseln. Um objektive Ergebnisse zu bekommen, braucht man nun mal wissenschaftliche Methoden.

  79. #80 S.S.T.
    14. April 2009

    @ Albert Wilfert

    Hier und woanders haben sich schon viele Tapfere Hahnemann et. al. angetan (s. z.B. ‘sil’ etwas weiter oben). Nach solchen Zitaten brauche ich es mir nun wirklich nicht auch noch rein zu ziehen. Nein, man muss nicht wirklich jeden Unsinn lesen, um ihn von Sinn zu trennen.

    Sollten jemals, aber garantiert nicht mehr in meinem Leben, andere Erkenntnisse irgendwie plausibel werden, werde ich selbstverständlich Asche auf mein Haupt streuen. Sorry, aber Homöopathie hat nun mal Null Basis und Null Evidenz. Sofern Sie mich Besseres belehren können, ich warte auf Ihre Quellen.

    Und wenn etwas ‘Pseudo’ ist, dann sind es Hahnemann und Co.

  80. #81 Rincewind
    14. April 2009

    @Albert Wilfert: “saudumm” würde ich eher eine Überzeugung bezeichnen, welche die Problematik von Kausalität und Korrelation nicht erkennt. Gerade in der Medizin, wo bei jeder Erkrankung x-Kofaktoren mit reinspielen, noch nicht mal der Krankheitsbegriff vernünftig geklärt ist, wo individuelle Verträglichkeiten völlig unterschiedlich sein können, wo oft keine Zeit bleibt, alles mögliche zu probieren — hier die Sinnhaftigkeit und einzige Lösung von möglichst doppelblinden Studien als möglichst reales Kriterium nicht zu erkennen: Das ist saudumm, um mal in ihrer Terminologie zu bleiben.

    Fallgeschichten dienen maximal zur Anregung für weitere Forschung, es sei den sie hätten falsifizierenden Charakter.

    Man muss natürlich in der Lage sein, von seinem eigenen Nabel etwas zu abstrahieren; sich selbst nicht mit der Welt verwechseln.

  81. #82 Schlotti
    14. April 2009

    @Albert Wilfert:

    Warum schauen sie nicht einfach einmal unbefangen nach, was dran ist.

    Das würde ich gerne machen. Ich nehme doch an, dass man das informierte Wasser nicht nur auf Zuckerkügelchen träufeln kann, sondern auch auf Filetsteaks und Tiramisu. Vielleicht ginge auch noch ein gut informiertes Spargelcremesüppchen vorweg?

    Sie können das Kochwasser auch so hoch potenzieren wie Sie wollen!
    Ich behaupte: Giftig wird es nicht wirken.

    Gleichwohl, ich stehe einem solchen Experiment jederzeit zur Verfügung.

  82. #83 Rincewind
    15. April 2009

    @Schlotti: Homöopathen haben zu Versuchen etwa die gleiche Affinität wie der Papst, die Jungfräulichkeit Marias nachzuweisen.

    Sie wissen genau, dass sie allesamt scheitern würden und propagieren daher das Hamlet-Argument und ziehen sich ansonsten auf blanken Solipsismus zurück. Was anderes bleibt den armen Homöos ja auch nicht übrig, gibt es doch soviel Interpretationen von Homöopathie, wie es Homöopathen gibt. Sich irgendwelche idiotischen Begründungen für allen möglichen Quatsch auszudenken, für den auch noch jemand Geld zu zahlen bereit ist, kann auch eine schwere Aufgabe sein.

    Man muss da Verständnis haben. Sie sind ja beschäftigt z.B. mit Fragen, ob ein dreimaliges Nießen eines Kindes am Tag ev. was mit dem Tapetenmuster der Urgroßmutter im Ferienhaus des damaligen Schwagers zu tun haben könnte. Da bleibt wenig Zeit für Forschung.

  83. #84 Schlotti
    15. April 2009

    @Rincewind:

    Das wird wohl stimmen.

    Obwohl ich den Gläubigen durchaus würde bestätigen wollen, dass Homöpathie (immer vorausgesetzt, die von mir vorgeschlagene Darreichungsform würde gewählt werden) mein Wohlbefinden gesteigert haben würde…

  84. #85 Patrick
    26. April 2009

    Also, ich nehme weiterhin mein Mittelchen (lt. Verpackung homöopathisch) gegen Heuschnupfenallergie. Bislang ist es ganz gut, auch wenn ich wohl noch nicht in meiner Hochphase bin (wie z. B. meine Mutter), und der Pollenflug dieses Jahr aus Nachrichten- Quellen nicht so stark sein soll.
    Ich beurteile es aber als wesentlich “bessere” Wirkung, denn letzten Jahres. Habe diese Saison auch noch überhaupt kein medikamentöses Antiallergikum genommen (im Gegensatz zu meiner niesenden Mutter).
    Zusätzlich meditiere ich, wenn auch nicht so regelmässig, wie ich sollte.

    Gestern musste ich ein paar Male niesen. Da bin ich aber auch gerade mitten in der Pampa gestanden, Gartenarbeit betreiben, während jemand anderes den Rasen (inkl. Sträucher) gemäht hat. 😉
    Aber ansonsten ist es gut, auch wenn ich mich länger im Freien aufhalte.
    Tägl. Niesrate durchschnittlich: 3 – 4 x

  85. #86 Florian Freistetter
    26. April 2009

    @Patrick: Es freut mich, dass es deiner Allergie gut geht. Aber aus deinem “Experiment” kann man leider keine irgendwie gearteten Schlüße über die Wirksamkeit oder Unwirksamkeit der Globuli ziehen…

    Um das beurteilen zu können, müsste man wissen, wie es dir ohne irgendeine Behandlung ergangen wäre, und das wissen wir nicht. Nimm mich als Beispiel:

    Eigentlich ist meine Allergie sehr schwach. Meistens brauche ich gar kein Medikamente; meine Beschwerden sind sehr gering. Aber immer wieder Mal kommt ein Jahr, da wirds schlimmer. Und dieses Jahr ist es ganz besonders seltsam: Wenn ich in Heidelberg bin, ist meine Allergie schlimmer als jemals; eine einzige Nieserei & Rotzerei (mit Medikamenten allerdings geht es). Bin ich in Jena, habe ich so gut wie keine Beschwerden (andere Flora? anderes Mikroklima? keine Ahnung warum…). Hätte ich also in Heidelberg ein paar Globuli eingeschmissen, und wäre dann nach Jena gefahren, wäre ich vermutlich der Meinung, sie hätten “gewirkt”. Dass die “Wirkung” auch ganz ohne irgendwas eingetreten wäre, hätte ich nicht gemerkt.

    Genau deswegen macht man ja groß angelegte Studien – weil man aus Einzelfällen nichts allgemeingültiges lernen kann. Und diese Studien fallen dann eben schlecht für die Homöopathie aus.

  86. #87 Patrick
    27. April 2009

    @ Florian:

    Sicher, könnte auch diese sogenannte “selektive Wahrnehmung” sein (wie so ziemlich alles in unserer Welt).
    Aber mein Projekt ist ja noch nicht beendet, auch wenn ich nicht “repräsentativ” für eine homöopathische Studie bin 😉

    Übrigens sind es Tropfen, keine Globuli.

  87. #88 radicchio
    31. Mai 2009

    extra für sie nochmal, herr wilfert 😉

    https://www.stupidedia.org/stupi/Homöopathie

  88. #89 hatlopicker
    2. November 2009

    Danke für den Artikel.

  89. #90 Suzie
    19. Dezember 2009

    Ich bin immer froh, wenn sich mal ein Arzt kritisch zur Homöopathie äußert. Ich habe nämlich das Gefühl, dass immer mehr Mediziner homöopathisch ähm…”therapieren”

    Je mehr ich über das Thema Homöopathie lese, um so häufiger fallen mir Widersprüche auf.

    Kleines Beispiel

    Remedia schreibt auf der HP zu “Häufige Fragen”:
    Frage: Was ist von Mittelmischungen oder Verabreichung mehrer Mittel gleichzeitig zu halten?
    Antwort: Je gezielter ein Impuls gegeben wird umso besser ist die Wirkung. Es können zwar Mittel hintereinander aber nicht zusammengemischt verabreicht werden.

    Seltsam…. da die Firma selbst Komplexmittel herstellt und verkauft.

    Aber vielleicht habe ich ja nur eine Blockade und sollte mal “Berliner-Mauer”-Globuli nehmen….