Es war einmal ein Staat der mehr Geld ausgab als er einnahm.

Ganze gut organisierte Berufsgruppen wurden aus der Staatskasse finanziert und ihre Löhne waren daher im politischen System ein ein Tabu. Rund 6 Milliarden werden für das grosszügige Penionensystem für Staatsangestellte aufgewendet.

Das Budgetdefizit ist trotz Sparmassnahmen rund 18 Milliarden. Dieses betrug vorher über 24 Milliarden. Man geht davon aus, dass der Staat 2010-2011 über 6% seines Budgets für Schuldzinsen ausgibt. Der Regierungschef meinte resigniert: “Unsere Brieftasche ist leer, unsere Bank geschlossen und unsere Kredite sind ausgetrocknet”.

Banker warnen vor dem Kollaps und dem hohen Ansteckungsrisiko, dass andere Staaten mitreissen könnte. Ratingagenturen setzen die Vertrauenswürdigkeit des Staates herab und geben Warnungen heraus. Die Agentur Moody‘s hat den Staat auf Baa1 herunter gesetzt, Fitch Ratings gibt ihm ein BBB und Standard and Poor’s ein A-. Sich auf dem freien Markt gegen das Risiko einer nicht Bezahlung der Staatsschulden abzusichern ist für diesen Staat teurer als für Schwellenländer wie Kasachstan, Libanon und Uruguay.

Der Staatsbankrott wird offen diskutiert scheint aber das noch schlimmere übel und irgendwie unvorstellbar. Da sich der Staat in einer Währungsunion befindet, hat er keine Möglichkeit durch kompetitive Abwertung seiner Währung sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen sondern fährt mit Vollgas gegen die Wand. Es ist eben kein optimaler Währungsraum gemäss Theorie. Man hat schon Hilfe von Aussen beantragt und es wurde zuerst nur zögerlich und wenig gesprochen. Nun haben die Verantwortlichen ihr Bitten intensiviert. Politiker anderer Staaten wehren sich dagegen, dass dem Staat finanziell unter die Arme gegriffen werden soll. Man hat Angst, dass dies andere dazu bewegen könnte, ebenfalls über ihre Verhältnisse zu leben. Greift man dem Staat aber nicht unter die Arme warnen andere, dann könnte das die fragile Erholung in allen Staaten gefährden. Man zögert noch, doch viele rechnen über kurz oder lang mit der Hilfe.

Griechenland? Nein, Kalifornien.

Kommentare (3)

  1. #1 Wb
    Mai 21, 2010

    Kalifornien kann rausgekauft werden, so etwas geschah schon mit dem einen oder anderen amer. Staat zuvor, die EU ist heterogener.

    Es wird knallen in der EU.

    MFG
    Wb

  2. #2 Martin
    Mai 21, 2010

    Es war einmal ein Staat der mehr Geld ausgab als er einnahm.

    Ein Staat???

  3. #3 Michael
    Mai 21, 2010

    Ist nicht Bayern Partnerland von Kalifornien? Dann muss Bayern die Hälfte der Schulden zahlen, die andere Hälfte muss Östereich zahlen, da Österreich ja den Governeur stellt.