Für das Wochenende, das schon fast begonnen hat, zwei Fundstücke aus dem Internet.

Wer hat’s erfunden?

Zuerst ein humoristischer Video-Clip zur Minarettsverbotsinitiative.

Homöopathie-Mathematik

Dann hätten wir noch einen Artikel den ich gestern schon gezwitschert habe. Matt Parker stellt ein paar Rechnungen an, was homöopathische Verdünnung tatsächlich bedeutet. ‘Verdünnung’ taugt eigentlich nicht einmal als Euphemismus bei solchen Zahlen.

Eine Kostprobe (meine Übersetzung) soll hier zitiert sein. Parker rechnet vor, wieviel von einem von ihm gekauften homöopathischen 30C Arnika (homöopathisch gesehen “starkes” Zeugs also) konsumiert werden müsste, um ein einziges Molekül (jawohl, ein einziges Molekül!) einzunehmen:

Versucht euch ein mit Menschen gefülltes Wembley Stadium vorzustellen und alle Menschen darin trinken zwei mit dem Medikament gefüllte Pints [568 ml] die Stunde. Damit nur einer von ihnen ein einziges Molekül erwischt, braucht es eine Million Wembley Stadien bis zur vollen Kapazität mit Menshen gefüllt, die konstant Pints mit dem Medikament trinken und dies seit der Entstehung der Erde vor 4.5 Milliarden Jahren. Oh, und man braucht 737 Millionen solcher Erden!

Solches und warum die Masse des Universums einfach nicht reicht um auf das Niveau einer simplen Paracetamol Dosis zu kommen mit Homöopathie, erfährt man im Artikel.

Kommentare (24)

  1. #1 Florian Freistetter
    Januar 22, 2010

    Ja, diese Verdünnungen sind wirklich absurd. Wenn man das ganze bekannte Universum mit Wasser füllt und dann ein Molekül Wirkstoff reinschmeisst, bekommt man gerade mal eine Verdünnung von C55. Verkauft werden aber bis zu C2000…

  2. #2 rolak
    Januar 22, 2010

    Ich liebe derartige Vergleiche mit derbem Nach{tief}schlag 🙂

  3. #3 wolfgang
    Januar 22, 2010

    Florian

    Verkauft werden aber bis zu C2000…

    Man kanns immer noch weiter vedünnen. Die verkaufen Plutonium im “Fluxionspotenzen” bis 100 M und schreiben radioaktiv drauf.

    https://www.remedia.at/homoeopathie/Plutonium-nitricum/a2954.html

  4. #4 Tina
    Januar 22, 2010

    Leute, die Homöopathiker werden nicht verdünnt, sondern potenziert. Ihr mit eurem mechanistischen Weltbild und eurem eingeschränkten Horizont könnt die energetischen Errungenschaften dieser Wissenschaft einfach nicht begreifen!

    Die feinstoffliche Information wird vervielfacht und heilt dann. Jawollja. Das ist völlig unabhängig von den engen Grenzen der Physik und so viel besser als gefährliche Chemie. Und deshalb braucht die Homöopathie auch keine wissenschaftlichen Nachweise, denn Homöoparthie ist komplexer und weiter und ganzheitlicher als Naturwissenschaften es sind.

    Und nun zünden wir eine violette Flamme an und lassen das Universum auf uns wirken. OMMMMM.

  5. #5 schlappohr
    Januar 22, 2010

    @Tina:

    “die Homöopathiker werden nicht verdünnt, sondern potenziert”

    Ja, mit negativem Exponenten 🙂

    Aber mal im Ernst: Wenn in so einem höchstverdü… äh, potenziertem Zeug kein einziges Wirkstoffmolekül vorkommt, dann sind die meisten Wassermoleküle auch niemals damit in Berührung gekommen. Wie können sie sich also dann daran erinnern? Ist da etwa wieder Bio-Quantenphysik im Spiel? *kopfschüttel*

  6. #6 Hans Brandl
    Januar 22, 2010

    Es gibt das grosse gemeinsame galaktische, unerschöpfliche Bewußtsein allen Wassers und die H2O Moleküle tauschen eben ihre Informationen fortwährend aus! Oder wo meint Ihr kommt das Meeresrauschen her ? Einfach einmal gespannt zuhören, dann erschliessen sich alle Geheimnisse der Meere: SPLASH und OMMMM !

    Deswegen sollte man auch kein Wasser trinken sondern Bier, man trinkt sonst der Weltintelligenz das Bewusstsein weg!

  7. #7 rolak
    Januar 22, 2010

    Hi Schlappohr, wo ist denn da die Unstimmigkeit? Das ist wie bei Stille Post (SP), der eine informiert den anderen und immer so weiter, ein ewig andauernder Prozeß schon wegen der Kurzlebigkeit der H2O-Cluster, denen dieses Verhalten u.a. zugeschrieben wird. Bei SP muß man sich konzentrieren, damit es klappt, bei HP halt potenzieren. Bei SP stören Hintergrundgeräusche wie Kindergeburtstagsmusik, bei HP die negativen Einflüsse der pöhsen Wissenschaftler.
    Und damit Du das auch von einem erleuchteten Level aus begutachten und gutheißen kannst, nicht einfach *kopfschüttel*, sondern eben *=»kopfpotenzier*

  8. #8 klauszwingenberger
    Januar 22, 2010

    Jaaaa, aber

    das geht doch alles quantenphysikalisch, denn bei den Quanten, nicht wahr, da ist doch alles nicht-lokal. Also, wenn hier ein Wassermolekül einmal an meinem Kamillentee schnuppert, dann weiß das das Wasser im letzten Mauseloch des Universums auch sofort, und so entstehen dann eben die Potenzen mit den ganz vielen Nullen.

  9. #9 rolak
    Januar 22, 2010

    Aha! Das erklärt, warum der Kaffee heute morgen so merkwürdig schmeckte…

  10. #10 H.M.Voynich
    Januar 22, 2010

    Wie ist das eigentlich, wenn Homöopathen das Vakuum potenzieren (und das tun die wirklich): ist dann auch von Potenz zu Potenz immer weniger Vakuum vorhanden?

  11. #11 radicchio
    Januar 22, 2010

    ihr seid ja sooooo ignorant!!!! das ding mit der information hab ihr einfach nicht begriffen. wenn euch die mutti aufm handy anruft, dann ist KEIN EINZIGES molekül von der mutti im handy. aber die information hört ihr trotzdem. das begreifen doch schon 5-jährige!!!

  12. #12 Schmogel
    Januar 22, 2010

    Die Moleküle haben Handys? oO

    “Also, wenn hier ein Wassermolekül einmal an meinem Kamillentee schnuppert, dann weiß das das Wasser im letzten Mauseloch des Universums auch sofort, und so entstehen dann eben die Potenzen mit den ganz vielen Nullen.”
    Also einfach ein Glas Wasser trinken, das heilt dann eh gegen alles 🙂

  13. #13 klauszwingenberger
    Januar 22, 2010

    Wussten Sie das nicht?

  14. #14 Patrick
    Januar 22, 2010

    Okay, vielleicht kann mir das jemand erklären. Ich bin Skeptiker durch und durch (ehrlich, halte auf der GWUP-Konferenz 2010 sogar einen Vortrag und mache evtl. Homöopathie-Selbstversuch), aber ich bin kein Physiker. Also:

    Zu Beginn der Verdünnung war ja noch ein Molekül des Wirkstoffes vorhanden. Jetzt wird das so oft verdünnt, dass sogar die Masse des Universums nicht ausreicht, um ein Molekül zu finden (oder die Wasser der Weltmeere oder was gerade passt). Aber wo sind die Moleküle denn hin? Irgendwo in dem Wasser müssen sie doch sein, und man benutzt doch nicht die Wasser der Weltmeere, um das zu verdünnen. Oder lösen die sich auf?

  15. #15 schlappohr
    Januar 22, 2010

    @Schmogel:

    “Also einfach ein Glas Wasser trinken, das heilt dann eh gegen alles”

    Ja, aber wenn Du Pech hast, dann erinnert sich das Wasser an einen schottischen Whiskey, und dann bekommst Du einen dicken Kopp davon. Oder wenn Du noch mehr Pech hast, erinnert es sich an seine Zeit als Fruchtwasser und Du wirst schwanger, und wenn Du richtig Pech hast, bekommst Du dann ein Känguruh.

    Also Vorsicht Leute, nicht einfach Wasser trinken!

  16. #16 H.M.Voynich
    Januar 22, 2010

    @Patrick:
    “Aber wo sind die Moleküle denn hin?”
    Wenn man das Stöffchen immer wieder 1 zu 100 verdünnt, erreicht man ziemlich schnell den Punkt, wo man einen großen Teil wegwerfen muß, weil nicht mehr genug leere Gläschen zur Verfügung stehen.
    Da keine Sondermülldeponien für Homöopathischen Abfall existieren, wird wohl letztendlich im Grundwasser quadrilliarden mal mehr homöopathische Medizin vorhanden sein als in den Fläschchen. Ein Glas Leitungswasser enthält demnach jedes beliebige homöopathische Mittel in jeder beliebigen Potenz. Das nenn ich mal einen Informationsoverflow!

  17. #17 MoritzT
    Januar 22, 2010

    Ich hab da mal eine Frage: hier ist ein Mensch, der hat einfach nie Durst. Kann ich ihm Aqua dest D200 geben? Wie stelle ich das her? Ich bin verwirrt …

  18. #18 Sim
    Januar 23, 2010

    @ Patrick

    Es ist ja nur ein anschaulicher Vergleich wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist ein Molekül des Ausgangsstoffes bei einer bestimmten Anzahl von Potenzierungsschritten zu finden. Und diese Wahrscheinlichkeit ist eben manchmal äquivalent zu der Wahrscheinlichkeit in ner Wasserkugel mit einem Durchmesser, so groß wie das sichtbare Universum, mal eben mit nem Becherglas nen guten Schluck abzuschopfen und zu hoffen dass man die richtigen Moleküle erwischt hat, von denen es auch nur so viele gibt wie im Becherglas Platz haben.

  19. #19 Georg
    Januar 23, 2010

    Ja, wieso geht hier eigentlich niemand auf die Verseuchung homöopathischer Produkte mit Dihydrogenium-Monoxid (DHMO) ein? Sowohl bei der Erzeugung als auch im Endprodukt ist jede Menge von dem Zeugs vorhanden. DHMO ist ein starkes Lösungsmittel, kann je nach Aggregatzustand Verbrennungserscheinungen, Auslaugung der Haut und schwere äußerliche Verletzungen erzeugen. Das Einatmen von nur 500 ml DHMO kann tödlich sein. Nebenbei ist es auch noch Suchterzeugend. Menschen, die über längere Zeit DHMO mit der Nahrung zu sich genommen haben, sterben nach nur wenigen Tagen konsequentem Entzug!
    Und sowas wird dann als “Medikament” verkauft…

  20. #20 Ulrich
    Januar 24, 2010

    @Georg: Ha ha ha, soooo lustig.

  21. #21 Tina
    Januar 24, 2010

    Eckhard von Hirschhausen hatte den genialen Einfall, einen Homöopathen auch homöopathisch zu bezahlen: 2 Cent überweisen und den Empfänger daran erinnern, dass das alle Informationen sind, die sein Konto braucht!

  22. #22 paranoid android
    Januar 25, 2010

    @Georg:
    Es kommt noch schlimmer: DHMO führt nachweislich zu Korrosion von Metallen, außerdem wurde es in 100% aller Proben von Babynahrung gefunden und im Mittelalter zur Folter verwendet!

  23. #23 ali
    Januar 25, 2010

    @paranoid android

    Mittelalter ist gut. Selbst als ‘Experte’ für aktuelle Internationale Beziehungen ist mir dieser Stoff bekannt.

  24. #24 Der ungläubige Thomas
    Januar 29, 2010

    Ich hoffe, Wasser hat kein Gedächtnis: https://tinyurl.com/ykw9es9