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Hier kommt nun noch eine weitere Studie im Zwillingsstudien-Ping Pong zwischen Geograffitico und zoon politikon. Dieses mal geht es darum, wie gleich eineiige Zwillinge überhaupt sind.

Jürgen Schönstein hat angefangen. Ich habe weitergemacht und dann war der Ball wieder bei Geograffitico. Da kann ich nicht widerstehen und dopple nochmals nach.

Im der neusten Ausgabe des Journals Nature Genetics findet sich ein Artikel, der sich der Frage annimmt, wie identisch eineiige Zwillinge überhaupt sind. Ich versuche das mal zusammenzufassen, soweit ich es verstehe. Meine letzte Biostunde liegt aber eine ganze Weile zurück und ich möchte um Nachsicht (und Korrekturen) bitten sollte ich mich ungenau ausdrücken oder gar was falsches sagen.

Monozygote (d.h. einiige Zwillinge) sind genetisch identisch. Nun gibt es aber auch sogenannte ‘epigenetische’1 Phänomene. In anderen Worten heisst dies, nur weil solche Zwillinge das gleiche Erbgut haben, heisst das nicht zwangsläufig, dass sich dieses Erbgut bei ihnen auch gleich äussert. Es existieren Regulierungsmechanismen die Gene aktivieren respektive deaktivieren. Einer (der soweit ich das verstehe) am besten dokumentierten Mechanismen, ist die sogenannte DNA Methylierung (englisch DNA methylation) die Gene ‘ausschaltet’. Methylierung ist eine chemische Modifikation der DNA, die die eigentliche DNA Sequenz nicht verändert (es ist also keine Mutation). Das Muster der Methylierung wird von den Eltern den Kinder weitervererbt, parallel zur DNA-basierten Vererbung und variiert.

Die Forscher der zitierten Studie, wollten nun diese Methylierung bei eineiigen Zwillingen mit der von zweieiigen Zwillingen vergleichen. Sie nahmen Proben von 114 eineiigen und 80 zweieiigen Zwillingen. Die Forschenden stellten fest, dass monozygote Zwillinge sich epigenetisch durchaus unterscheiden. Interessanterweise stellten die Forscher auch fest, dass die Metyhlierung bei monozygoten Zwillingen weniger ausgeprägt zu sein scheint als bei dizygoten. Soweit ich aus dem Abstract verstehe, räumen die Autoren ein, dass dieser Unterschied durchaus durch Unterschiede in der DNA Sequenz erklärt werden können, aber andere Forschungsergebnisse bei Tieren liessen vermuten, dass es sich um epigenetische Phänomene in den Eizellen selbst handelt.

So, dank diesem Eintrag habe ich nun wieder mal etwas gelernt. Bloggen frisst wohl nicht nur Zeit sondern bildet auch ein wenig. Zurück an die Arbeit.

1 Wörtlich in etwa “Zusätzlich zur Genetik”.