Am Samstag dem 22. März ist Weltwassertag. Zum Thema Wasser und internationale Beziehungen wird im Moment viel geschrieben. Nicht alles jedoch überzeugt.

Das Argument folgt normalerweise der Logik eines Streits um eine knappe Ressource. Es werden Verteilungskämpfe und gar Kriege vorausgesagt, die sich nur um Wasser drehen werden und Wasser wird mit Erdöl verglichen (1).

Ich glaube nicht dass dies ganz so einfach ist. Erstens wird Wasser heute verschwenderisch benutzt und hohe Effizienzsteigerungen in Nutzung und Gewinnung (z.B. Entsalzung) können noch erzielt werden. Wenn die Wahl zwischen Tröpfchenbewässerung und einem blutigen Krieg getroffen werden muss, macht das erstere vielleicht rein ökonomisch schon mehr Sinn. Zweitens ist Wasser ja nicht wirklich anders als andere, in ihrem Vorkommen limitierte Rohstoffe um die auch nicht regelmässig Kriege ausbrechen. Drittens ist das Wasservorkommen im Gegensatz zu Petroleum ‘erneuerbar’.

Der Hauptunterschied liegt in der Lebensnotwendigkeit für den Menschen und das macht die Verteilungsfrage zu einem schwierigen ethischen Problem. Das ist wohl auch der Grund warum die Idee Wasser als Ware mit einem Preis zu versehen (also zu ‘privatisieren’) auf so viel Widerstand stösst. Alle Menschen müssen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Gleichzeitig hätte Wasser einen höheren Preis, würde die Ressource vielleicht weniger aus kurzfristigem Denken so verschwendet wie das heute der Fall ist und es bestünde ein Anreiz, die oben erwähnten Effizienzsteigerungen anzupacken.

(1) Ich bin auch der Meinung das es keine reinen ‘Erdölkriege’ gibt, aber das ist eine andere Diskussion.