Keine Frage – Kinder sind neugierig und stellen tausend Fragen – nach dem Regenbogen, nach der Glühlampe, nach den Wolken, nach dem Mond, nach dem Brennen der Kerze -, und daß man mit der Bildung schon im Kindergarten (oder vorher) anfangen soll, predigt seit Jahren der Kölner Erziehungswissenschaftler Gerd E. Schäfer – zum Beispiel in seinem Buch “Bildung beginnt mit der Geburt”, das 2003 erschienen ist. Was Schäfer unter anderem umtreibt: Wie lautet eigentlich die beste Antwort auf eine Kinderfrage? Ist die richtige Antwort die beste?
Wer richtig erklärt, warum der Tageshimmel blau ist, murmelt etwas vom Streulicht und der Tatsache, daß seine Intensität proportional zur vierten Potenz der Frequenz ist. Aber wem hilft diese Antwort?
In diesen Tagen ist erneut viel von Aktivitäten zu lesen, die sich um die naturwissenschaftliche Bildung von Kindern bemühen, und wr bejubeln sie alle. Wir bejubeln zum Beispiel das Science Lab, das Naturwissenschaft am Nachmittag vorführt (und dafür auch vorbeikommt). Sie kennen die Fragen der Kinder und sicher auch die richtigen Antworten. Aber sind das auch die wichtigen?
Warum ist der Nachthimmel schwarz? Die richtige Antwort sucht man schon länger. Die wichtige lautet, damit man die Sterne sehen kann. Oder?

Kommentare (20)

  1. #1 Marc
    April 17, 2009

    Ich habe mir ehrlicherweise selten Gedanken gemacht, wie man vernünftigerweise mit Kinderfragen umgeht oder wie man (naturwissenschaftliche) Bildungsprogramme richtig aufzieht.

    Doch (deshalb Danke für diese kleine Notiz) jetzt ist mir das Dilemma klar: man sollte bei allem nicht vergessen, daß es Unterschiede gibt zwischen den richtigen und wichtigen Antworten. Und daß der Nachthimmel schwarz ist, damit man die Sterne sehen kann? Genau! Das wäre auch meine Antwort.

  2. #2 Jörg Friedrich
    April 17, 2009

    Die Frage, warum der Nachthimmel schwarz ist, stellt sich ein Nicht-Wissenschaftler gar nicht, glaube ich.

    “Ist die richtige Antwort die beste?” – heißt das: “Ist die wissenschaftliche Antwort die angemessene?”

    Die Frage nach der Ursache eines Phänomens kann verschiedene bedeutungen haben, ich glaube, Aristoteles hatte das als erster erkannt. “Warum macht die Lampe Licht?” darauf kann man antworten: “Weil es mir zu dunkel war.”, “Weil ich den Schalter betätigt habe.” “Weil sie ein Beleuchtungskörper ist.” oder “Weil Elektronen ihre Energie an Atome abgeben…” – Die richtige Antwort ist die, die dem Erkenntnisinteresse des Fragenden entspricht. Also muss man sich mit dem erstmal auskennen, bevor man antwortet.

    Das sind so meine Gedanken zu dem Thema.

  3. #3 Marc
    April 17, 2009

    Ach, stimmt, die aristotelische Unterscheidung der Ursachen. Eigentlich (wenn ich es mir überlege) belächeln wir diese Sichtweise und unterschiedlichen Erklärprinzipien vollkommen zu Unrecht bzw. haben längst die causa efficiens (also das Wirkprinzip) verabsolutiert.

    Daß man sich bewußt machen kann, daß (zumindest, wenn man vor dem von Ernst Peter Fischer geschilderten Dilemma steht) es auch eine causa finalis (Zweckursache) oder auch eine causa materialis (Stoffursache) gibt bzw., daß diese denkmöglich sind. 🙂

  4. #4 GeMa
    April 17, 2009

    Na toll. Immer drauf, wo Eltern gegenüber eventuell noch irgendein Vorurteil fehlen könnten und wo noch nicht alles mit postmodernem Plüsch ausgekuschelt ist.

    Was bin ich unverkrampften Enthusiasten wie Ludmila Carone und Florian Freistetter (um hier Anwesende zu nennen) dankbar, dass sie uns gefühlskalten, phantasietötenden Eltern so erfolgreich behilflich sind, selbst Dinge wie das Olbersche Paradoxon oder die Rotverschiebung kindgerecht erklären zu können.

    Die Frage nach der Herkunft kleiner Kinder ist sicher auch nur auf wichtige Art beantwortbar. Klapperstörche werden erfahrungsgemäß dann regelmäßig mit ganz anderen Augen gesehen.

  5. #5 GeMa
    April 17, 2009

    @Jörg Friedrich
    Ich gehe in der Tat davon aus, dass Kinder Nicht-Wissenschaftler sind. Entgegen Ihrer Folgerung, dass sie diese Frage dann nicht (zu) stellen (hätten), tun sie es dessen ungeachtet.

  6. #6 Erwachsener
    April 17, 2009

    Der Nachthimmel ist dunkel, weil sich der Ort, an dem man steht, von der Sonne weggedreht hat. Die Erde dreht sich um sich selbst.

    Warum sollte man Kinder nicht auf die naheliegende Weise informieren?

    Warum sollte man ihnen den Schmarrn von den Sternen, die man sehen soll, erzählen?

  7. #7 Marc
    April 17, 2009

    Ui, wieso die ganze Aufregung? Was hat die Anmerkung von Ernst Peter Fischer mit “postmoderner Plüschkuschelei” zu tun? Und – jedenfalls gilt das für mich – ich verstehe das Nachthimmel-Beispiel als Metapher. Eben dafür, daß nicht in jedem Fall bei Vorschulkindern (!) die detaillierte naturwissenschaftlich korrekte Erklärung sinnvoll bzw. notwendig ist.

  8. #8 GeMa
    April 17, 2009

    Aber nur, wenn pessimistisches Augenrollen als Aufregung gilt 😉

    Detailliertheit bringst Du jetzt -erstmals- hinein. Davon war keine Rede. Über den Allgemeinplatz, dass altersgerechte Erklärungen nötig sind, in dem Sinne über die Detailliertheit natürlich noch einmal unabhängig nachzudenken ist, werden wir uns doch auch nicht auseinandersetzen wollen. Auf so manche Frage muß genau aus diesem Grunde im Laufe eines Kinderlebens mehrfach geantwortet werden.

    Postmoderne Plüschkuschelei – nun die Antwort auf diesen Einwurf findet sich mitten in den Resultaten unserer bildungs- und wissenschaftsfeindlichen Gesellschaft. Im Artikel “Sprachkriege” spricht mir Peter Fischer aus der Seele. Auch dieses Phänomen fiel nicht vom Himmel, sondern ist Ergebnis.

  9. #9 Marc
    April 17, 2009

    @GeMa:

    O.k., einverstanden, soweit. Wobei ich ehrlicherweise die Einschätzung in einer bildungs- und wissenschaftsfeindlichen Gesellschaft zu leben, nicht teile. Aber das wäre auch wieder eine andere Diskussion.

    Aber noch kurz zur Detailliertheit: ich meinte damit eben genau solche Erklärungen, wie sie oben Ernst Peter Fischer andeutet. Im Sinne der Erklärung des blauen Himmels durch “…Streulicht und der Tatsache, daß seine Intensität proportional zur vierten Potenz der Frequenz” ist.

  10. #10 Jörg Friedrich
    April 17, 2009

    @GeMa: Die Frage nach der Schwärze des Nachthimmels stellen Kinder im Allgemeinen nicht, weil sie die naheliegende Antwort, dass die Sonne ja nicht da ist, kennen. Ich glaube, hier war die etwas komplizirtere Art der Frage gemeint, nämlich wie es sein kann, dass bei unendlich vielen Sternen die ja unendlich vel Licht zu uns schicken, die Nacht trotzdem dunkel ist. Diese Frage ist e, von der ich annehme, dass Kinder sie nicht stellen, sondern dass sie erst gestellt wird, wenn man über ein paar wissenschaftliche Annahmen verfügt.

    Ich habe übrigens selbst ein paar Kinder großgezogen und glaube durch ihre Fragen und der ihrer Freunde ein praxisnahes Bild von Kinderfrgen zu haben.

    Die Frage, warum der Himmel blau ist, ist von einer anderen Art. Trotzdem wird sie seltener gestellt als man vermuten würde, wenn man schaut, wie oft sie als eispiel genommen wird. Die meisten Fragen der Kinder haben nämlch einen praktischen Bezug, sie kommen nicht vom reinen Betrachten, sondern vom Handeln und vom (eigenen) Vemögen, die Welt zu verändern.

    Es hat übrigens überhaupt nicht mit “postmodernem Plüsch” zu tun wenn man sich Gedanken über das Erkenntnisinteresse des fragenden Kindes macht. Wem allerdings zwischen biologischer Erläuterung des Samensprungs und Klapperstorch keine weiteren Ideen zur Beantwortung der Frage, wo die kleinen Kinder herkommen einfallen, der sollte vielleicht wirklich noch ml bei Aristoteles nachlesen.

  11. #11 GeMa
    April 17, 2009

    Brauchst Du auch nicht teilen, damit bin ich ebenfalls einverstanden. Solche Einschätzungen sind doch – zugegebenermaßen – auch hochgradig von subjektivem Erleben befrachtet.

  12. #12 Jörg Friedrich
    April 17, 2009

    Bitte um Entschuldigung, dass ich den Kommentar nicht auf Tippfehler durchgesehen habe.

  13. #13 GeMa
    April 17, 2009

    @Jörg Friedrich
    “Ich habe übrigens selbst ein paar Kinder großgezogen und glaube durch ihre Fragen und der ihrer Freunde ein praxisnahes Bild von Kinderfrgen zu haben.”

    Betrachte ich nicht als hinreichendes Argument. Was, wenn ich dagegenhalte : ich auch? Und nun? Damit laufen auch Deine Belehrungen und persönlichen Vermutungen, was Kinder tun und fragen und was nicht, vollständig ins Leere.

  14. #14 Jörg Friedrich
    April 17, 2009

    Der Satz über die eigenen Kinder ist kein hinreichendes Argument für wasauch immer sondern nur eine Erläuterung, woher meine Beispiele kommen. Ich schließe auch nicht aus, dass Kinder nach der Schwärze des Nachthimmels fragen. Ich halte das r für selten. Wenn mich mein Kind danach gefragt hätte, hätte ich Rückfragen gestellt um herauszufinden, in welchem Zusammenhang bei ihm die Frage entstanden ist. Hätte es mir etwas von den unendlich vielen Galaxien erzählt von denen doch trotz Abnahme der Intensität der Starahlung in Summe unendlich viel Licht zu uns kommen müsste, hätte ich ihm empfohlen, einesTages Physik zu studieren und mir dann bitte die Antwort zu geben. Vielleicht ist es aber auch ängstlich, und die Frage nach dem “Warum” ist eigentlich ein Ausdruck der Furcht vor der Dunkelheit. Dann würde ich anders antworten.

  15. #15 GeMa
    April 17, 2009

    @Jörg Friedrich
    Na warum schreibst Du es dann nicht so? Nämlich einschränkend bezugnehmend auf Deine subjektiven Erfahrungen – das wäre doch völlig in Ordnung.
    Meine ist eine andere, ist doch keine große Sache. Dann könnten wir uns noch die Köpfe heiß reden, was die Erziehungswissenschaften dazu so meinen. Wobei ich (persönlich) angesichts der bescheidenen Gesamtbilanz der letzten Jahrzehnte, die ohnehin nur noch begrenzt zur Kenntnis nehmen mag in solchen Fragen.

    Bitte gestehe aber anderen Eltern, im ganz normalem Dialog mit ihren Kindern stehend, die Fähigkeit zu, ebenfalls wahrzunehmen, welche Intention oder Dimension eine Warum-Frage hat. Du unterstellst generalisierend denjenigen eine Ahnungs- und Instinktlosigkeit, die die “richtigen” Antworten bevorzugen. Nebst einer tumben, völlig verkopferten Phantasie- und Geistlosigkeit.

    “Hätte es mir etwas von den unendlich vielen Galaxien erzählt von denen doch trotz Abnahme der Intensität der Starahlung in Summe unendlich viel Licht zu uns kommen müsste, hätte ich ihm empfohlen, einesTages Physik zu studieren und mir dann bitte die Antwort zu geben.”

    Kann ich nicht nachvollziehen. Eigentlich muß ich es den Kindern doch zunächst einmal etwas nahebringen und weitere Neugier wecken. Auch das Interesse an Physik fällt nicht vom Baum. Solche in sich abgeschlossenen Erklärungen wie : damit die Sterne leuchten, halte ich persönlich sogar für kontraproduktiv. Die Natur ist dann zwar sehr schön, nur ist dahinter zunächst nichts mehr erkennbar, wonach sich weiter zu fragen und zu bohren lohnt.

    So, das ist meine Ansicht und Erfahrung und die stellt keinen universalen Gültigkeitsanspruch. Ich bleibe dabei, dass wir Eltern mehr praktische Hilfe auch für die wunderbaren Warumfragen gut gebrauchen können – es ist ja keiner gezwungen, die anzunehmen.

  16. #16 Florian Freistetter
    April 18, 2009

    @Erwachsener: “Der Nachthimmel ist dunkel, weil sich der Ort, an dem man steht, von der Sonne weggedreht hat. Die Erde dreht sich um sich selbst.
    Warum sollte man Kinder nicht auf die naheliegende Weise informieren?
    Warum sollte man ihnen den Schmarrn von den Sternen, die man sehen soll, erzählen?”

    Da kann ich nur zustimmen. Diese Erklärung hat bei meinem 4jährigen wunderbar funktioniert. Das lässt sich auch sehr schön mit nem Ball und ner Taschenlampe demonstrieren. Das man nicht das komplette Olbersche Paradoxon kleinkindgerecht erklären kann, ist ja klar. Ist aber auch nicht nötig.

    @EP Fischer: “Die wichtige [Antwort] lautet, damit man die Sterne sehen kann. Oder?”

    Das halte ich für falsch. Wenn Kinder so weit sind, vernünftige Fragen zu stellen, dann sollte man sich auch bemühen, ihnen vernünftige Antworten zu geben! Und sie nicht mit nem pseudo-mystischen Kram abspeisen. Diese “Antwort” ermuntert die Kinder wahrscheinlich genauso stark zu weiterem Nachdenken über das Thema, als wenn man “Darum!” geantwortet hätte. Kinder haben ein recht auf vernünftige Informationen! Und mit ein bisschen Kreativität lassen sich auf die allermeisten Kinderfragen über die Natur vernünftige, verständliche und vor allem korrekte (!) Antworten finden.

    @Marc: “Aber noch kurz zur Detailliertheit: ich meinte damit eben genau solche Erklärungen, wie sie oben Ernst Peter Fischer andeutet. Im Sinne der Erklärung des blauen Himmels durch “…Streulicht und der Tatsache, daß seine Intensität proportional zur vierten Potenz der Frequenz” ist.”

    Ok, aber wer käme denn auf die Idee, einem Kind so etwas vorzusetzen? Das mit dem Streulicht kann aber übrigens schon erklären. Natürlich mit anderen Worten. Zuerst demonstriert man, wie Licht reflektiert wird (z.B. mit Taschenlampe und Spiegel), dann erklärt man, dass Licht aus verschiedenen Teilen besteht, die verschiedenen Farben haben (kann man mit verschiedenenfarbigen Laserpointern zeigen). Dann kann man daran gehen, das mit dem blauen Himmel zu erklären. Das funktioniert auch bei kleineren Kinder (weiß ich aus eigener Erfahrung). Ist halt ein bisschen aufwendig – aber wie gesagt: Kinder verdienen korrekte Informationen.

    Das Nachthimmel-Beispiel ist vielleicht wirklich nicht so gut (obwohl mein Kind tatsächlich gefragt hat, warum es Nachts dunkel ist 😉 ). Eine Frage, bei der ich etwas länger überlegen musste, war, warum sich alle Planeten um die Sonne drehen. Gravitation kindgerecht zu erklären ist durchaus knifflig 😉 (aber es geht).

    Was wäre hier die “wichtige Antwort”: “Gravitation gibt es, damit uns der Himmel nicht auf den Kopf fällt”??

  17. #17 Jörg Friedrich
    April 18, 2009

    Das Beispiel der nächtlichn Dunkelheit ist m.E. sehr gut geeignet um die ganze Komplexität des Problems der richtigen Beantwortung von Kinderfragen deutlich zu machen.

    Zum einen: Es gibt eine einfache Antwort (Die Sonne beleuchtet nur die eine Seite der Erde) die dem Kind recht schnell einleuchten kann. Natürlich hängt das vom Alter und vom Vorverständnis des Kindes ab, so muss das Kind z.B. akzeptieren, dass Erde und Sonne kugelförmige Gebilde sind die im Weltall herumfliegen.

    Der erklärende Erwachsene weiß nun aber mehr: Er kennt das Problem, dass bei unendlich vielen Sonnen im Universum auch der Nachthimmel eigentlich hell sein müsste.

    Dieses Paradoxon fällt dem Kind von allein erst auf, wenn es bereits akzeptiert hat, dass es unglaublich viele Sterne gibt und wenn es einen Begriff von Unendlichkeit hat.

    Erstaunlicherweise hat die Vorstellung von der Unendlichkeit von Raum und Zeit etwas Beruhigendes, Unendlichkeit in Raum und Zeit ist leichter vorstellbar als ein Beginn des Universums und eine Expansion desselben.

    Sollte man ein Kind ungefragt auf solche Paradoxien hinweisen? Ich denke, grundsätzlich schon: So lernt das Kind, dass die einfache, einleuchtende Lösung oft nicht ausreicht, dass sich hinter naheliegendem oft etwas viel Komplexeres verbirgt.

    Im Beispiel muss ich jetzt aber ins Spiel bringen, dass die Sonne irgendwann verlischt, und dass überhaupt unser Universum nicht schon immer da war (und vielleicht auch nicht immer da sein wird).

    Da kann sich dann also abends kurz vor dem Einschlafen auch mal schnell ergeben, dass das Kind fragt, ob auch unsere Sonne irgendwann erlischt (dass sie kurz zuvor die Erde zerstört, kann ich getrost verschweigen). Auf die ängstliche Frage, wann das sen wird, antworten ich dann: Ach, das dauert noch, da sind wir beide längst tot. Und nun Gute Nacht!

    Das kann dann eine schlaflose Nacht für das Kind werden. Was auch nicht unbedingt schlimm sein muss, man sollte sich nur über die Konsequenzen klar sein, wenn man richtige Antworten gibt.

  18. #18 Marcus Anhäuser
    April 18, 2009

    @Jörg Friedrich
    “Der erklärende Erwachsene weiß nun aber mehr: Er kennt das Problem, dass bei unendlich vielen Sonnen im Universum auch der Nachthimmel eigentlich hell sein müsste.”

    Ich glaube, auf den Gedanken kommen die wenigsten.

  19. #19 Jörg Friedrich
    April 18, 2009

    @arcus Anhäuser: Das stimmt, aber für das Beispiel habe ich das einmal angenommen. Es gibt viele ähnliche Situationen, in denen es eine erste einfache Erklärung gibt, der Erwachsene sich aber denkt: “Eigentlich ist die Sache natürlich komplizierter.”

  20. #20 MartinB
    April 18, 2009

    Meiner Meinung nach sollte man Kinder nicht für dumm verkaufen und auch nicht anlügen. Wer seinem Kind sagt, nachts sei es dunkel, damit man die Sterne sehen kann, gibt damit nicht eine hübsche poetische Antwort, sondern suggeriert dem Kind, dass er selbst dies auch glaubt. Das ist erstens gelogen und vermittelt zweitens ein Weltbild, in dem die Dinge sind, wie sie sind, damit es den Menschen gutgeht. Von da ist es wirklich nicht mehr weit zu Weihnachtsmann und Klapperstorch…

    Wenn eine Antwort wirklich für Kinder zu schwierig zu verstehen ist, dann darf man ihnen das ruhig sagen – in meiner Erfahrung ist Kindern klar, dass es Dinge gibt, die Erwachsene verstehen können, Kinder aber nicht. Aber in den meisten Fällen lässt sich doch schon eine vereinfachende, aber nicht falsche Antwort finden.