Richtig gute Standorte für Teleskope gibt es in Europa nicht. Wenn man ideale Bedingungen für einen Blick ins Weltall haben möchte, dann muss man mindestens bis auf die Kanareninsel LA Palma fliegen (dort steht u.a. das GranTeCan) oder besser gleich nach Südamerika. Am Rande der Atacamawüste herrschen einfach die idealen Bedingungen für astronomische Beobachtungen, eine trockene Atmosphäre und minimale Lichtverschmutzung sind hier entscheidend.

Für die Astronomen bedeutet das natürlich erheblichen Reiseaufwand. Ein Gemeinschaftsprojekt der in Belgien beheimateten Universität Lüttich und des Schweizer Observatoire de Genève probiert nun einen Ausweg aus diesem Dilemma aus. Vor wenigen Wochen nahmen sie das TRAPPIST-Teleskop in Betrieb. Das befindet sich zwar auf dem La-Silla-Observatorium (in 2.400m Höhe in Chile), aber der Kontrollraum liegt im 12.000 Kilometer entfernten Lüttich in Belgien.

TRAPPIST (mit einem Spiegeldurchmesser von 60cm) soll vor allem Exoplaneten suchen und auch den einen oder anderen Kometen in den Blick nehmen. Alles schön bequem per Fernsteuerung.

Menr Infos zu TRAPPIST findet man in diesem Text von Astrodicticum Simplex.

Das TRAPPIST-Teleskop, Bild: E. Jehin, ESO