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Schweine leben ja quasi um zu sterben. Und Wurst zu werden. Was aus dem Tierkadaver so alles hergestellt werden kann, interessiert meist mehr als die Lebensbedingungen der Tiere. Dennoch sind Todesfälle bei der Schweinegeburt ein Problem für Landwirte: Denn pro Wurf sterben durchschnittlich 2,56 Ferkel – und verursachen einem Bauern mit 250 Sauen damit durchschnittlich einen Schaden von bis zu 50.000 Euro pro Jahr.

In Schottland forschte nun ein Team des EU-Projekts “Welfare Quality”, das sich mit der Lebensqualität von Nutztieren beschäftigt, an den Ursachen für die hohe Ferkelmortalität. Dabei stellte sich heraus, dass vermutlich mehr Tiere überleben könnten, würde der Mensch weniger in ihre Fortpflanzung eingreifen.

Bei der Geburt werden die Sauen in sogenannte “Abferkelstände” gesetzt, damit sie nicht versehentlich Ferkel bei der Geburt erdrücken. Diese Halterungen erzeugen jedoch, wer hätte das gedacht, Stress beim Tier, weshalb Sauen in Panik manche ihrer Jungen direkt totbeissen.

Statistisch wurde nie erfasst, wie viele Ferkel denn ohne Abferkelstand von ihrer Mutter zerquetscht würden. Wie in dieser Quelle zur Ethik in der Tierhaltung allerdings zu lesen ist, werden die Sauen bereits eine Woche vor dem erwarteten Geburtstermin im Abferkelstand fixiert. Wer kommt nur auf solche Ideen?

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Doch zurück nach Schottland. Dort werden diese Halterungen hoffentlich abgeschafft, denn die Forscher von Welfare Quality entdeckten eine ganz schlichte Methode, mit der mehr Ferkel ihre Geburt überleben: Survival of the Fittest.

Werden die Sauen nämlich von Ebern gedeckt, die aus einem Wurf mit relativ niedriger Sterblichkeitsrate stammen, reduziert sich die Mortalitätsrate auch beim Nachwuchs. Durchschnittlich ließ sich die Sterblichkeitsrate so von 18 auf 12 Prozent reduzieren – und mit jeder neuen Schweinegeneration sank diese Zahl weiter.

Außerdem wird in der Studie empfohlen, den Sauen während der Geburt einfach ihre Ruhe zu lassen: Wenn sie nämlich Zeit und Raum haben, sich vorsichtig und langsam hinzulegen, erdrücken sie die Ferkel nach Angaben von Welfare Quality nicht.

So einfach kann’s gehen!