Ökologisch gesehen ist Biosprit aus Mais (oder anderen Nahrungsmittelpflanzen) eh schon eine Monstrosität, wie beispielsweise schon hier bei Frischer Wind oder hier und hier in diesem Blog zu lesen war. Aber der Kraftstoff vom Acker hat auch noch den Nachteil, dass er anfäliger ist als alles Öl aus Saudiarabien – dann nämlich, wenn (wie derzeit in den USA der Fall) der Acker unter Wasser steht.

Hochwasserkatastrophen im amerikanischen Mittelwesten haben bereits zehn Prozent der Anbauflächen zerstört und werden voraussichtlich die Maisernte in diesem Jahr um etwa ein Viertel verringern, was die Warenterminpreise für die gelben Körner bereits auf acht Dollar pro Bushel (ein Bushel sind etwa 35 Kubikdezimeter), dem Vierfachen der Saison 2006/2007, hoch getrieben hat. Eine Milderung der Benzinpreise durch Ethanolzugaben (zum größten Teil aus Mais gebrannt) ist also nicht zu erwarten – im Gegenteil: Der Preis für Ethanol liegt schon bei über einem Dollar pro Liter. Alles in allem kann sich die Mais-Verknappung mit einer Preissteigerung von weiteren 1,5 bis drei Cents pro Liter Benzin in den USA niederschlagen.

Und um die Ernteausfälle aufzufangen, erwägt der Maisbauernverband, die National Corn Growers Association, bereits den Verzicht darauf, Mais für das kommende Jahr zur Ethanolproduktion frei zu geben, was die Biosprit-Preise in schwindelnde Höhen treiben wird; immerhin sollte innerhalb der kommenden sechs Jahre die Hälfte der in den USA angebauten Maisernte für die Gewinnung von Biosprit verwendet werden.

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