Wollt ihr mal ein schwarzes Loch sehen? Bitte schön:

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Ok, ok – ja, das war jetzt ein wenig geschummelt. Per Definition ist ein schwarzes Loch unsichtbar. Es gibt kein Licht ab und deswegen kann man es nicht sehen. Aber die Umgebung eines schwarzen Lochs kann enorm hell werden. Das Objekt um das es hier geht – Cygnus X-1 – ist 6070 Lichtjahre entfernt, darum kann man von der Erde aus keine Details sehen. Aber so in etwa müsste es dort aussehen:

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Bei Cygnus X-1 handelt es sich um einen Röntgendoppelstern. Das bedeutet, dass hier zwei Objekte einander umkreisen und dabei sehr viel Röntgenstrahlung erzeugen. Das weiß man schon seit den 1960er Jahren, als die ersten Röntgenteleskope ins All geschossen wurden. Röntgenstrahlung aus dem All erreicht nämlich den Erdboden nicht, sie wird durch die Atmosphäre blockiert. Aus den Messungen, die im Laufe der Zeit bei Cygnus X-1 angstellt hat, zeigte sich, dass eines der beiden Objekte extrem kompakt sein muss. Nur so waren die vielen kurzfristigen Variationen der Stärke der Röntgenstrahlung zu erklären. Ein kompaktes Objekt ist eines, bei dem sehr viel Masse auf sehr wenig Raum konzentriert ist. Das könnte ein Neutronenstern sein. Oder eben ein schwarzes Loch. Anfangs war man sich bei Cygnus X-1 nicht sicher. Berühmt ist die Wette, die Stephen Hawking 1974 mit seinem Kollegen Kip Thorne abgeschlossen hat. Hawking war der Meinung, Cygnus X-1 wäre kein schwarzes Loch, Thorne war dagegen (Einsatz war auf Hawkings Seite übrigens ein Jahresabo der Zeitschrift “Penthouse”). 1990 gestand Hawking seine Niederlage ein. Es hatten sich in der Zwischenzeit genügend weitere Hinweise angesammelt die deutlich machen, dass sich hier tatsächlich ein schwarzes Loch befindet.

Cygnus X-1 ist ein sogenanntes stellares schwarzes Loch. Das bedeutet, es ist aus dem Kollaps eines schweren Sterns entstanden, als diesem der Brennstoff ausging. Dieser Stern war früher Teil eines Doppelsternsystems und der zweite Partner ist immer noch da. Es handelt sich um einen blauen Riesenstern und beide umkreisen einander. Aber wie wir in der Illustration oben sehen können, fließt immer wieder Mal Material vom blauen Stern zum schwarzen Loch. Dort bildet es eine sogenannte Akkretionsscheibe. Das Gas bewegt sich mit enormer Geschwindigkeit um das schwarze Loch, bevor es schließlich hinter dem Ereignishorizont verschwindet (was man 2001 sogar messen konnte). Ein Teil des Gases wird aber vorher davon geschleudert – mit ebenso enormer Geschwindigkeit. Dieses ganze heiße und schnelle Gas erzeugt jede Menge Röntgenstrahlung und die kann man beobachten. Das war es, was man auf dem ersten Bild (aufgenommen vom Weltraumteleskop Chandra) gesehen hat: Die Röntgenstrahlung der Akkretionsscheibe um das schwarze Loch von Cygnus X-1.

Coole Sache! Mit den neuen Daten weiß man nun auch über die Parameter des schwarzen Loches viel besser Bescheid als vorher. Ein schwarzes Loch hat ja nur noch drei Eigenschaften, die es vollständig beschreiben: Seine Masse, seine Rotationsgeschwindigkeit und seine elektrische Ladung. Die Ladung ist gleich Null, und Masse bzw. Rotation konnten jetzt extrem genau bestimmt werden – zumindest wenn man bedenkt, dass man es hier mit einem über 6000 Lichtjahre weit entfernten sehr kleinen (in etwa so groß wie ein großer Asteroid) Objekt zu tun hat. Wir wissen jetzt, dass Cygnus X-1 14,8 Mal schwerer ist als die Sonne und sich 800 Mal pro Sekunde um seine Achse dreht! Und auch wenn sich keine weiteren Parameter eines schwarzen Loches mehr bestimmen lassen, werden Wissenschaftler dieses faszinierende Objekt sicherlich weiter beobachten. Auch bei schwarzen Löchern gibt es jede Menge zu sehen!

Kommentare (34)

  1. #1 Bullet
    23. November 2011

    @Florian:
    du schreibst

    Dieser Stern war früher Teil eines Doppelsternsystems und der zweite Partner ist immer noch da. Es handelt sich um einen blauen Riesenstern

    Soweit ich mich erinnere, sind blaue Riesensterne ziemlich kurzlebig. Mit knapp 15 Sonnenmassen muß der Vorgängerstern von Cyg X-1 ja auch so einer gewesen sein. Weiß man, wie schwer der Begleiter ist? Dann haben wir ja vielleicht einfach Pech gehabt. Noch 3 – 5 Millionen Jahre später hätten wir dann vielleicht zwei umeinander orbitende Schwarze Löcher gesehen und hätten das Gravitationswellen-Experimentallabor direkt vor der Nase gehabt …

  2. #2 IsabellaP
    23. November 2011

    In einem früheren Blogbeitrag schreibst du, dass SL keine Staubsauger seien. Hier steht nun, dass das SL Materie vom Nachbarstern absaugt. Wenn im Doppelsternsystem ein Partner zu einem SL wird, dürfte sich gemäß deinem früheren Artikel genau gar nichts passieren. Die Gravitation des SL kann ja nicht größer sein, als die des zuvor existierten Sterns. Müssten sich also brav und unbeeinflusst weiter umkreisen.

    Wie jetzt?

  3. #3 noch'n Flo
    23. November 2011

    Mal nebenbei: ist es Zufall, dass das Raumschiff im Disney-Film “Das Schwarze Loch” den Namen “U.S.S. Cygnus” trägt? Wurde da das Raumschiff nach dem schwarzen Loch benannt? Oder umgekehrt?

  4. #4 Alderamin
    23. November 2011

    @IsabellaP

    Die beiden Sterne stehen sehr nahe zusammen. Der andere Stern hat sich so weit aufgebläht, dass er zum Teil den Punkt überschreitet, an dem die Schwerkraft des Schwarzen Lochs größer wird als die des Sterns selbst. So kann Materie zum Schwarzen Loch hinüber fließen.

    Das gibt es auch in anderen Doppelsternsystemen, z.B. mit einem Roten Riesenstern und einem Weißen Zwerg. Auf letzterem verschwindet das Material nicht, sondern explodiert, wenn sich genug gesammelt hat. Man nennt das dann eine Nova. Sammelt sich so viel, dass der Weiße Zwerg kollabiert, dann explodiert er vollständig als Typ Ia Supernova.

    Weiße Zwerge sind dennoch genau so wenig Staubsauger wie Schwarze Löcher.

  5. #5 Alderamin
    23. November 2011

    @noch’n Flo

    Mit Sicherheit ersteres. Der Stern befindet sich im Sternbild Schwan, lat. Cygnus. X1 bedeutet, dass es dort die erste entdeckte Röntgen (engl. X-ray)-quelle ist.

    Aber Du hast den Namen aus dem Film gut behalten.

  6. #6 Philipp
    23. November 2011

    Cygnus X-1 wurde übrigens auch von der Rockband Rush besungen:

    “In the constellation of Cygnus
    There lurks a mysterious, invisible force
    The Black Hole
    Of Cygnus X-1

    Six Stars of the Northern Cross
    In mourning for their sister’s loss
    In a final flash of glory
    Nevermore to grace the night…

    Invisible
    To telescopic eye
    Infinity
    The star that would not die

    All who dare
    To cross her course
    Are swallowed by
    A fearsome force

    Through the void
    To be destroyed
    Or is there something more?
    Atomized — at the core
    Or through the Astral Door —
    To soar…

    I set a course just east of Lyra
    And northwest of Pegasus
    Flew into the light of Deneb
    Sailed across the Milky Way

    On my ship, the ‘Rocinante’
    Wheeling through the galaxies,
    Headed for the heart of Cygnus
    Headlong into mystery

    The x-ray is her siren song
    My ship cannot resist her long
    Nearer to my deadly goal
    Until the Black Hole —
    Gains control…

    Spinning, whirling,
    Still descending
    Like a spiral sea,
    Unending

    Sound and fury
    Drowns my heart
    Every nerve
    Is torn apart….”

  7. #7 frantischek
    23. November 2011

    Geiler Artikel, vor allem der Link:
    https://science.nasa.gov/science-news/science-at-nasa/2001/ast12jan_1/
    fasziniert mich!

    Nur das Bild… Is ja schön das die Leute dies gemacht haben sich sicher sind was es ist, aber ich würd schon gern mehr sehen :D.
    Wenn man zumindest die Scheibe und einen eventuellen Jet erkennen könnte (hab die alle Jets? warum sieht man keinen?).
    Oder noch besser: Die Akkretionsscheibe in Draufsicht, mit nix mitten drin :D!

    Um wieviel müsste denn die Auflösung der Röntgenteleskope verbessert werden um da Details erkennen zu können? Und ist so ein Gerät mit der nötigen Auflösung vielleicht schon in Aussicht?

  8. #8 Wurgl
    23. November 2011

    Ich hab da ein anderes Problemchen.

    Dieser Stern war früher Teil eines Doppelsternsystems und der zweite Partner ist immer noch da. Es handelt sich um einen blauen Riesenstern

    Wenn in einem Doppelstern einer der beiden Sterne zu einem Schwarzen Loch kollabiert, dann explodiert der doch genauso wie eine Supernova und stößt gewaltig Masse ab. Damit aber verringert sich die Anziehungskraft zwischen den beiden Sternen des Doppelsternsystems und die beiden Partner sind einfach zu schnell — sprich die entfernen sich womöglich dauerhaft.

    Und das andere Problemchen ist eher eine Gedankenwollmaus. Die Größe von so Schwarzen Löchern wird als der Durchmesser des Ereignishorizonts angegeben. Meine Wollmaus in den Gedanken ist nun, dass am Ereignishorizont wohl auch schon so starke Gravitation herrscht, dass der Raum dort verzerrt wird — insoferne ist die Größe quasi eine Hausnummer. Jedenfalls will die Vorstellung dieser Größe nicht so recht in meine heile Welt passen.

  9. #9 Florian Freistetter
    23. November 2011

    @IsabellaP: “Hier steht nun, dass das SL Materie vom Nachbarstern absaugt. “

    Nein, das Wort “saugen” hab ich in keiner Form verwendet. Nur, das Material von einem zum anderen fließt. Das passiert, wenn die beiden Objekte sich sehr nahe sind.Sowas gibts auch ganz ohne schwarze Löcher: https://de.wikipedia.org/wiki/Kataklysmische_Ver%C3%A4nderliche

  10. #10 Florian Freistetter
    23. November 2011

    @frantischek: “Und ist so ein Gerät mit der nötigen Auflösung vielleicht schon in Aussicht? “ Ist es: https://scienceblogs.com/startswithabang/2011/07/were_going_to_see_a_black_hole.php

  11. #11 Ralf Muschall
    23. November 2011

    Wie kommt man auf 800 Umdrehungen/s bei einem Schwarzen Loch? Die Kerr-Lösung hat einen Parameter $a$, den man anhand des Vergleichs des asymptotischen Verlaufs der Feldkomponenten im Unendlichen zwischen Loch und linear approximiertem langsam rotierendem Körper als Drehimpuls pro Masse identifizieren kann, aber selbst da sehe ich noch nicht, wie man eine Drehzahl bekommt.

  12. #12 Florian Freistetter
    23. November 2011

    @Ralf Muschall: “Wie kommt man auf 800 Umdrehungen/s bei einem Schwarzen Loch?”

    Die Details sollte man hier nachlesen können: https://arxiv.org/abs/1106.3690

  13. #13 Alderamin
    23. November 2011

    @Wurgl

    Wenn in einem Doppelstern einer der beiden Sterne zu einem Schwarzen Loch kollabiert, dann explodiert der doch genauso wie eine Supernova und stößt gewaltig Masse ab. Damit aber verringert sich die Anziehungskraft zwischen den beiden Sternen des Doppelsternsystems und die beiden Partner sind einfach zu schnell — sprich die entfernen sich womöglich dauerhaft.

    In einem Sky&Telescope-Artikel von vorgestern steht drinnen, dass der Vorgängerstern des Schwarzen Lochs gar nicht als Supernova explodiert sein soll (vorletzter Abatz).

  14. #14 Alderamin
    23. November 2011

    @myself

    Wenn der S&T-Artikel recht hat, hätte das interessante Konsequenzen für den Werdegang des Systems. Wenn das Schwarze Loch nicht durch eine Supernova entstanden ist, hat es auch nicht den Großteil seiner Masse verloren (deswegen ist der Begleitstern noch da). Aber es ist mit 14,8 Sonnenmassen leichter als der Begleitstern mit 19 Sonnenmassen, d.h. der Vorgängerstern hätte eigentlich länger leben müssen und der Begleitstern zuerst explodieren sollen.

    Da dies nicht passiert ist, muss der Vorgängerstern des Schwarzen Lochs zunächst massiver als der Begleitstern gewesen sein und hat sich schneller zum Riesen entwickelt. Vermutlich hat er sich dann ausgedehnt und Masse an den Begleiter abgegeben, bevor er kollabiert ist (vielleicht hat der Massenverlust die Explosion verhindert?). Der Begleiter ist auf diese Weise schwerer als der Vorgängerstern geworden und hat sich nun seinerseits zum Riesen entwickelt, der wieder Masse an das Schwarze Loch zurückgibt.

    Kurzer Check in Wikipedia: yep, ungefähr so steht es da ebenfalls.

  15. #15 Ralf Muschall
    23. November 2011

    @Florian Danke. Allerdings schreiben die nur “which is the spin frequency of space-time at its
    horizon”, und da am Horizont die Zeitkoordinate singulär wird, weiß ich immer noch nicht, was die meinen. Macht aber nichts – was man eigentlich wissen will, ist $a>0.95$, und das haben sie gemessen.

  16. #16 Wurgl
    23. November 2011

    Bei Wikipedia steht noch, dass der Vorgängerstern mehr als 40 Sonnenmassen hatte und wohl 30 Sonnenmassen verloren hat. Teile sind zu HDE 226868 geströmt. Das “langsame” abnehmen um Faktor 4 bis 5 (von >40 auf 8.7 (laut Wikipedia)) ändert ja wenig an meiner Ausgangsfrage, dass sich die beiden zu “vorher” schneller umeinander bewegen mussten als sie es jetzt tun.

    Und dann ist da noch das Drehmoment des Vorgängersterns. Das muss ja erhalten bleiben und kann nicht verschwinden. Kann der Vorgängerstern dieses durch “langsames” Abnehmen abbauen? Oder kommen da relativistische Effekte ins Spiel, wenn sich das Schwarze Loch mit 95% c am Ereignishorizont dreht (siehe Sky&Telescope Artikel), dann könnte das der Fall sein. Aber so ganz kapier ich das nicht.

    Ein wirklich seltsames Pärchen ist das.

  17. #17 Alderamin
    23. November 2011

    @Wurgl

    Das “langsame” abnehmen um Faktor 4 bis 5 (von >40 auf 8.7 (laut Wikipedia)) ändert ja wenig an meiner Ausgangsfrage, dass sich die beiden zu “vorher” schneller umeinander bewegen mussten als sie es jetzt tun.

    Wenn der Großteil der Masse im System (auf dem Nachbarstern, der dann wohl anfangs recht klein gewesen sein muss) geblieben ist und nicht als Sternenwind weggeblasen wurde, dann bleibt das Sternenpaar zusammen, die Gravitation wirkt ja wechselseitig. Im Wikipedia-Artikel steht nicht, wieviel Masse als Sternenwind oder beim Kollaps verloren ging. Außerdem ist nach der neuen Messung das Schwarze Loch mit 14,8 Sonnenmassen schwerer als im Wikipedia-Artikel angegeben.

    Und dann ist da noch das Drehmoment des Vorgängersterns. Das muss ja erhalten bleiben und kann nicht verschwinden. Kann der Vorgängerstern dieses durch “langsames” Abnehmen abbauen?

    Das Drehmoment des Vorgängersterns steckt ja noch im Schwarzen Loch, und der Zufluss aus der Akkretionsscheibe erhört es noch. Im S&T-Artikel steht:

    The researchers say the black hole could not have accreted enough material from the companion to spin up to that speed, so it must have been born spinning very fast.

    Sterne (und Schwarze Löcher) können durch tangentialen Einfall von Materie Drehmoment gewinnen oder verlieren (je nachdem, ob es in Richtung der Rotation einfällt oder entgegen).

  18. #18 Wurgl
    23. November 2011

    @Alderamin

    zum Drehmoment. Die Oberfläche des Sterns dreht sich mit einer bestimmten Geschwindingkeit. Und Drehmoment ist ja nix anderes als Masse mal (Tangential)geschwindigkeit mal Abstand vom Rotationszentrum. Wenn so ein Teilchen vom äußeren Rand des Vorgängersterns von irgendwas um die 20 Sonnenradien auf 90km zusammenschrumpft dann schrumpft der Radius dieser Drehbewegung von ca. 10E10 Meter auf 10E5 Meter, das sind 5 Größenordnungen. Und um diese 5 Größenordnungen müsste sich die Tangentialgeschwindigkeit erhöhen und da meine ich, dass das nicht mit der Fliehkraft in Einklang zu bringen ist, die steigt doch mit dem Quadrat der Tangentialgeschwindigkeit.

  19. #19 Alderamin
    23. November 2011

    @Wurgl

    Im Prinzip schon, wobei hier zu beachten ist, dass einerseits relativistisch gerechnet werden muss, man also nicht einfach die Ursrpungsgeschwindigkeit mal 10^5 nehmen kann. Andererseits sammelt sich Material, das ins Schwarze Loch fällt, zunächst in der Akkretionsscheibe, die innere Reibung mit Energieabstrahlung und starke Magnetfelder entwickelt und somit Drehmoment abgibt (im Wiki-Artikel über kataklysmische Veränderliche steht was zur Wirkungsweise der magnetischen Bremse). Die Entstehung der Akkretionsscheibe ist genau dadurch begründet, dass die Materie nicht einfach ohne den Drehimpuls zum Teil loszuwerden ins Schwarze Loch fallen kann.

    Mehr kann ich auch nicht dazu sagen, da müsste dann unser Experte ran. Der kämpft aber wohl gerade an einer anderen Front 😉

  20. #20 Wurgl
    23. November 2011

    Nein Aldemarin,

    ich meine nicht die Akkretionsscheibe. Ich meine die direkte Entstehung des Schwarzen Loches aus einem Stern. Da hast du erst die Komponenten Fliehkraft, Gasdruck und wohl auch Strahlungsdruck als Ausgleich zur Gravitation der das Teil stabil hält. Wenn sich dann tief im Inneren ein kleines Schwarzes Loch bildet, dann fällt von dort der Gasdruck weg, ebenso der Strahlungsdruck und das Zeugs kollabiert. Und während dieses Kollaps muss ja ebenfalls der Drehimpuls erhalten bleiben. Ich meine nun die Supernova so verstanden zu haben, dass die äußeren Schichten zwecks Erhaltung des Drehimpulses so stark beschleunigt werden, dass sie die lokale Fluchtgeschwindigkeit überschreiten und einfach nur ausbüxen müssen und diese Geschwindigkeit ist wohl noch weit entfernt von relativistischen Effekten.

    Wenn das Schwarze Loch mal da ist, dann hab ich keine Probleme mit meiner Vorstellung, da ist die Welt heile.

  21. #21 Alderamin
    23. November 2011

    @Wurgl

    Was ich über Supernovae weiß, ist dass der Kern zu einem Neutronenstern kollabiert, auf den die darüberliegende Masse draufstürzt und dadurch eine Stoßwelle durch den Stern nach außen läuft, die den Druck und die Temperatur für eine explosionsartige Kernfusion der äußeren Hülle des Sterns freisetzt. Selbstverständlich dreht sich der Neutronenstern dann rasend schnell, aber ich wüsste nicht, dass dadurch nennenswert Material wegbeschleunigt würde.

    Wie das beim Kollaps zu einem Schwarzen Loch vor sich geht, weiß ich auch nicht so genau, eigentlich kann es da zu der Stoßwelle gar nicht kommen, es ist ja kein Widerstand für den Aufprall da. Vielleicht ist das der Grund, warum Cygnus X1 nicht explodiert ist.

    Aber der Drehimpuls steckt ja nun noch im Schwarzen Loch, dessen Ereignishorizont höchstens mit fast c rotieren kann, mehr Zufuhr von Drehimpuls kann es nicht schneller machen, sondern nur Masse und Ereignishorizont beeinflussen; hier sind es 0,95 c, das ist doch schon eine Menge.

  22. #22 xyz
    23. November 2011

    Nur 3 Parameter:
    Was ist eigentlich mit dem Parameter ‘Ort’? Da ‘in der Nähe’ und nichtsingulär ja
    nur so etwas wie die Kerr Metrik da ist frage ich mich wie man den eigentlich richtig definiert?

  23. #23 Florian Freistetter
    23. November 2011

    @xyz: “Nur 3 Parameter: Was ist eigentlich mit dem Parameter ‘Ort’?”

    Ja, ok, der Ort ist natürlich auch interessant. Aber keine dem schwarzen Loch inherente Eigenschaft. Genauso ist es z.B. zwar interessant zu wissen, wo sich ein Auto befindet, das Auto selbst hat aber immer die gleichen Eigenschaften, egal wo es rumsteht.

  24. #24 simul
    25. November 2011

    Super spannendes Thema. Der Artikel hat mich mal wieder angeregt etwas im Netz darüber zu stöbern. 🙂

  25. #25 Suzanne
    27. November 2011

    @philip das sternbild Schwan, cygnus, steht direkt ueber mir, und weist nach norden.
    es ist klar zu sehen, senkrecht ueber dem OCEANO ATLANTICO. Hier ist es 22:50.
    Wo ist die koordinate wo ich mich befinde?

  26. #26 Wilhelm Leonhard Schuster
    28. November 2011

    @Suzanne Nach Zeit und Entfernung :Angola ! Südafrika ist weiter denn 7ooo km.

  27. #27 Suzanne
    28. November 2011

    ……also wenn du das goldeselchen als transportmedium bevorzugst sind es circa 14000 km . hin und zurueck.du brauchst dann aber 6 monate mindestens, wenn du dich morgen aufmachst.
    Inzwischen habe ich mich aber bewegt… der Polarstern steht momentan vertikal dort, wo ich mich befinde.

  28. #28 Suzanne
    28. November 2011

    2.Aktualisierung
    Jupiter befindet sich am Meridian und der Mond steht in Konjunktion zu dem Fixstern
    Aldebaran.

  29. #29 Wilhelm Leonhard Schuster
    29. November 2011

    “Herrschaftsseiten” Ich bin doch kein Astronom-wo sind diese Leute denn?
    Kapitänspatent hab ich auch nicht ,da zum Schippern auf einem großen Brett, liegend
    in der Altmühl,mein Hirn ausreichte . Hier aber bin ich überfordert!
    Heutzutage ist es üblich in solchen Fällen den “Gutachter ” für teures Geld zu be=
    auftragen”< mir > das Denken” abzunehmen.Leider aber wirft aber mein Goldeselchen nicht die gewünschten Dukaten in entsprechender Menge aus .Heutige Eseleinchen sind gewohnt zu streiken, wenn ihnen was nicht paßt!
    Herrschaftsseiten! -noamoal!

  30. #30 Suzanne
    30. November 2011

    @ hobbyastronomen aus Jena: antreten und Objekt identifizieren!(s.o.)

  31. #31 Wilhelm Leonhard Schuster
    1. Dezember 2011

    @Suzanne Humor ist wenn man …. da hier rechts oben was von netiquette steht
    und an anderer Stelle was von off topic oder so ähnlich……
    sollten wir “hier” beenden und wo anders plaudern.
    Wenn man will kann man natürlich “Weltliteratur” immer verquer verstehen.
    Aber auch diese Feststellung gehört tatsächlich nicht hierher.
    Beleidigen aber wollten wir wirklich niemanden .FF schon gleich garnicht!
    Die Versuchung ist halt groß manchmal vom Thema ,ein wenig nur, abzuschweifen!

  32. #32 Lisa
    17. März 2012

    Ich haab mal gehört es ist der durchgang für ein neue Galaxa.. aber eigentlich bin ich auf der suche nach etwas anderem :

    Die Löcher in der Menge.. hAbt ihr das nie bemerkt?? Bitte um antworten 🙂

  33. #33 jürgen reimann
    29. Juli 2012

    Schwarze Löcher sind schon ein sehr interessantes Thema.Es gibt einige “prominente” Leute in unserer Gesellschaft, denen ich eine Reise via Cygnus X1 von ganzem Herzen gönne. Vielleicht fallen anderen usern ein paar Namen dazu ein?

  34. #34 sonnen liebhaber
    Universum
    28. November 2012

    solche – und auch viele andere – Doppelsternsysteme haben,
    obwohl sie – irdisch gesehen – wahnsinnig weit weg sind,
    doch jede Menge mit unserem irdischen Leben zu tun !

    das haben Wissenschaftler schon vor über 30 Jahren herausgefunden,

    gebt doch mal die Begriffe ‘Roman Hannelore Vieweg Studium 14’ bei einer Internet-Suchmaschine Eurer Wahl ein !

    Da bekommt der Spruch: “Wir sind alle Sternenstaub.” eine – so finde ich – überirdisch schöne Bedeutung 😉