Ich bin kürzlich auf das “Foundational Question Institute (FQXi)” gestoßen. Dort beschäftigt man sich mit den grundlegenden Fragen:

FQXi catalyzes, supports, and disseminates research on questions at the foundations of physics and cosmology, particularly new frontiers and innovative ideas integral to a deep understanding of reality, but unlikely to be supported by conventional funding sources.

Man will sich also den Fragen widmen, die mit den Grundlagen von Physik und Kosmologie; mit neuen Ideen und Forschung an der Grenze des bekannten Wissens zu tun haben und die wenig Chancen haben, von konventionellen Förderorganisationen unterstützt zu werden (Das FQXi wird allerdings massiv von der religiösen Templeton Foundation unterstützt).

Dort hat gestern auch ein Aufsatzwettbewerb geendet. Das Thema lautete “What’s Ultimately Possible in Physics?”.

Ich habe es noch nicht geschafft, alle Einsendungen zu lesen – es sind einfach zu viele! Aber es sind spannende Texte! Natürlich beschäftigen sich die Autoren mit der “Theorie für Alles” – die es aber gar nicht geben kann. Das behauptet zum Beispiel dieser Aufsatz. Ein anderes Thema, dem sich mehrere Texte widmen, ist die überlichtschnelle Raumfahrt. Mit den physikalischen Ideen für einen “Warpantrieb” sieht es laut diesem Text eher schlecht aus – andere sehen das aber optimistischer. Ein anderer Autor meint, dass wir irgendwann in der Lage sein werden, die Sterne und den Weltraum selbst zu verändern.

Es sind faszinierende Visionen und Ideen die dort vorgestellt werden – eine Lektüre lohnt sich!

(via Backreaction)

Kommentare (16)

  1. #2 Florian Freistetter
    3. Oktober 2009

    @Thilo: Ja, das hab ich erst später herausgefunden, als ich den Artikel schon geschrieben hatte. Aber die Texte sind trotzdem interessant…

  2. #3 Thilo Kuessner
    3. Oktober 2009

    Aber die Texte sind trotzdem interessant…

    Das hatte ich nicht bezweifelt. Aber ganz offensichtlich ist es doch so, daß die Templeton-Stiftung mit solchen ‘unverdächtigen’ Aktivitäten versucht, einen Fuß in die Tür zu bekommen um langfristig auch über solche harmlosen Diskussionen hinausgehenden Einfluß auf den Wissenschaftsbetrieb ausüben zu können.

    Wir hatten hier auf den scienceblogs ja schon einmal darüber diskutiert, daß Werbung für Weltanschauungen nicht in den Vordergrund gegenüber wissenschaftlichen Themen treten sollte. IMHO ist Werbung für Veranstaltungen oder Ausschreibungen der Templeton-Stiftung eben nicht nur Werbung für die (zweifellos völlig wissenschaftlichen) Diskussionsbeiträge, sondern auch für die Organisation als ganzes (selbst wenn sie sich hinter irgendwelchen ‘Tarnnamen’ wie Metanexus oder FQXI versteckt).

  3. #4 Q.z.
    3. Oktober 2009

    Vielen Dank für den Link. Da sind wirklich tolle Texte dabei. Mal sehen, was die Zukunft bringt.

  4. #5 rolak
    3. Oktober 2009

    Um den Kirchenklang zu vermeiden, fasse ich den threadtitel als direkte Frage auf..

    Durch eine verlockende =»Rezension animiert habe ich am Donnerstag “An den Grenzen menschlichen Wissens” bestellt – und die Grenzen der Buchverlage erreicht 😉 gestern war es noch nicht geliefert (im Gegensatz zum Rest der Bestellung). Ok, es passt in mein Denken als monistischer Materialist, scheint aber auch ein prima Ausgangspunkt für vertiefende Studien zu sein. Der Autor sieht nur zwei letztendlich im Naturalismus unlösbare Fragen:
    —Warum gibt es überhaupt irgendetwas?
    —Wie ist Bewußtsein möglich?
    Wobei ich, wenn die Differenzierung des ∞ erlaubt ist, letztere Frage als etwas weniger unmöglich einstufe. Falls es nicht doch jenseits der Grenzen der Ratio liegt, würde das Verständnis um das Warum und Wie der Emergenz am ehesten dem nahekommen, was eine ausführlichere Antwort-Version von “42” ist.

  5. #6 Florian Freistetter
    3. Oktober 2009

    @Thilo: “IMHO ist Werbung für Veranstaltungen oder Ausschreibungen der Templeton-Stiftung eben nicht nur Werbung für die (zweifellos völlig wissenschaftlichen) Diskussionsbeiträge, sondern auch für die Organisation als ganzes”

    Hmm – da ist natürlich was wahres dran. Aber so extrem würde ich das nicht sehen. Es wurde ja jetzt darauf hingewiesen, wie das FQXI finanziert wird. Und wenn ich hier darauf hinweise, dass es dort einen interessanten Artikel über den Warpantrieb gibt, dann sehe ich darin jetzt nicht wirklich Werbung für eine religiöse Organisation…

  6. #7 Thilo Kuessner
    10. Februar 2010

    Verstehe ich nicht … jetzt ist ja auch das a href=”https://” , das zuletzt dastand, verschwunden und es steht nur noch das “a” ohne “href=” da. Das jedenfalls ist ein Fehler, der sich durch falsches copy/paste resp. nicht funktionierenden Zwischenspeicher nicht mehr erklären läßt – denn das “href=” hatte ich ja eben von Hand geschrieben und nicht kopiert.
    Das muß wohl wirklich ein Gottesbeweis sein. Wahrscheinlich gefällt es Gott nicht, wenn die Aktivitäten der Templeton-Stiftung kritisiert werden.
    Über letztere hatte ich übrigens auch schon mehrmals geschrieben – z.B. https://www.scienceblogs.de/mathlog/2009/09/where-the-money-is.php . (Diesmal ohne a href= , da kann nun wirklich nichts schiefgehen.)

  7. #8 Florian Freistetter
    10. Februar 2010

    @Thilo: Wenn du mir irgendwas vorwerfen willst, dann mach es doch bitte per Mail oder im Forum, ok?

    Meinst du echt, ich hätte es nötig, in deinen Posts rumzueditieren, bei dem ganzen Müll, der da jeden Tag von anderen Kommentatoren kommt?

  8. #9 Thilo Kuessner
    10. Februar 2010

    Das war kein Vorwurf. Ich selbst lösche häufig Links in Kommentaren, vor allem natürlich Werbelinks von Reisebüros und Billigfliegern, aber durchaus auch Links, die mir inhaltlich nicht passen. Es ist mein Blog und ich entscheide, wohin verlinkt wird. Das ist weder rechtswidrig noch unanständig. Ich glaube, jeder von uns macht das so.

    Der Grund, weshalb ich hier ein wenig irritiert war, war aber eben, daß solche Kommentare Dich offenbar mehr stören als der “Müll, der da jeden Tag von anderen Kommentatoren kommt”.

  9. #10 Thilo Kuessner
    10. Februar 2010

    Zur Sache: ich glaube, es greift zu kurz, die Templeton-Stiftung als religiöse Organisation zu bezeichnen.

    Die Templeton-Stiftung unterstützt keine bestimmte Religionsgemeinschaft und sie fördert ausdrücklich auch erklärte Atheisten.

    Das Anliegen der Templeton-Stiftung ist offensichtlich nicht die Durchsetzung einer bestimmten Religon, sondern die Diffusion “weltanschaulicher” Diskussionen in Wissenschaft, Forschung und Universitäten.

  10. #11 Florian Freistetter
    10. Februar 2010

    @Thilo: “Der Grund, weshalb ich hier ein wenig irritiert war, war aber eben, daß solche Kommentare Dich offenbar mehr stören als der “Müll, der da jeden Tag von anderen Kommentatoren kommt”.”

    Was soll denn das jetzt? Du kannst hier meinetwegen den Vatikan oder sonstwen verlinken – das ist mir schnurz! Ich habe keinen einzigen deiner Kommentaren gelöscht oder verändert! Ich bekomme SEHR viele Kommentare pro Tag. Ich hätte schlicht und einfach nicht die Zeit, jeden einzelnen auf unerwünschte böse religiöse Links zu scannen…

    Irgendwelche religiösen Kommentare stören mich nicht “mehr” als anderer Quatsch – mir gehen nur deine Unterstellungen auf die Nerven. Ich werde mich jetzt auch nicht mehr dazu äußeren. Wenn du noch weiter darüber diskutieren willst, dann schreib mir ein Mail oder schreibs ins Forum. Aber ich hab auf diesen Unsinn keine Lust mehr.

  11. #12 Thilo Kuessner
    10. Februar 2010

    Ich bin mir nicht sicher, ob Du meinen letzten Kommentar richtig verstanden hast 🙂

  12. #13 H. Ogmann
    10. Februar 2010

    Immerhin gibt es noch Autoren wie zB von Primaklima oder Mathblog, die NICHT jeden Bürger zum dogmatischen Atheisten umerziehen wollen.

    Herr Freistetter hat mittlerweile eine penetrante Art, seine Überzeugungen als Überwahrheit zu verkaufen. Das hat mit Wissenschaft überhaupt nichts zu tun. Die Physik hat Grenzen und hinter diesen gibt es stets Platz für Philosophie und Religion whatever. Das zu verneinen ist ja geradezu lächerlich.

  13. #14 Ronny
    10. Februar 2010

    @rolak
    Ich weiß nicht warum immer das sogenannte ‘Bewusstsein’ als so etwas ‘Erlauchtes’, Seltsames und Metphysisches dargestellt wird.

    Wir bekommen inputs von unseren Sensoren, bewerten diese mit Erinnerungen und Anerzogenem und setzen danach Handlungen. Was ist daran so seltsam ? Nur weil diese Abläufe sehr komplex sind, muss da nicht was besonderes dahinterstecken. Wenn man einen Menschen gut kennt kann man sehr genau vorhersagen wie er reagieren wird.

    Zitat Ogmann: Die Physik hat Grenzen und hinter diesen gibt es stets Platz für Philosophie und Religion….

    Eine gewagte Hypothese. Haben sie einen Hinweis der diese stützt ? Oder wollen sie nur darauf hinweisen, dass der menschliche Geist in der Lage ist auch irreale Dinge zu erschaffen und sich vorzustellen ?

    Ich wiederhole nochmal meine Frage aus einem anderen Thread: Gibt es irgendwas, dass in der Natur nachweislich vorkommt und das man sich NUR mit Metaphysik erklären kann ?

  14. #15 Thilo Kuessner
    10. Februar 2010

    Huch, das war eigentlich nicht die Debatte, die ich befeuern wollte. Das ist doch schon hundertmal in anderen Threads diskutiert worden. Und ich glaube eigentlich, daß man bei solchen Diskussionen nichts neues lernen kann. Es hat halt jeder seine Meinung und die wird auf allen Seiten immer wieder wiederholt, ad infinitum.

    Gibt es irgendwas, dass in der Natur nachweislich vorkommt und das man sich NUR mit Metaphysik erklären kann ?

    Nun, irgendwie ist ja auch die menschliche Gesellschaft Teil der Natur. Und die meisten gesellschaftlichen Entwicklungen kann man naturwissenschaftlich nicht erklären. Natürlich kann man sagen, das ist nur eine Frage der Zeit und irgendwann wird man auch Gesellschaft und Politik mittels Biologie und Hirnforschung erklären können. Aber damit ist in den nächsten Jahrzehnten sicher nicht zu rechnen. Und solange braucht man schon andere Ansätze, um sich in der Welt zurechtzfinden. In gewisser Weise ist ja jede politische Überzeugung etc. nur Metaphysik. Wissenschaftliche Ansätze zur Erklärung von Politik und Geschichte sind bisher immer mehr oder weniger gescheitert. Man denke nur an die Prognosen der Wirtschaftswissenschaftler.

  15. #16 Thilo Kuessner
    12. Februar 2010

    Vielleicht wäre das auch etwas für den FQXI-Wettbewerb: https://elnaschiewatch.blogspot.com/2010/02/el-naschie-bridges-gap-between-science.html