Die US Primärwahlen gehen weiter. Hier auf unserer Seite des grossen Teichs gehen viele Details jenseits der grossen Events unter. Deshalb ein paar Links über die ich in den letzten Tagen gestolpert bin.

Hillary Clinton I: Glaub keinem Ökonomen

Hillary Clinton hat einen ursprünglichen Vorschlag von John McCain übernommen für die Sommerpause die Mineralölsteuer auszusetzen. Ökonomisch irrational und eine kaum zu überbietende Dummheit, aber wen kümmert das, solange es populär ist. Auf den Mangel an Rationalität einer solchen Massnahme angesprochen, meinte sie, dass das schon funktionieren werde, packt man es richtig an. Die Kritik der Ökonomen sei eine typische Haltung der Eliten, die sich immer gegen Dinge wehren würden, von welcher eine grosse Mehrheit der Amerikaner profitieren könnte. Scheint mir ein Fall von für die Politik typische Realitätsverweigerung.

Hillary Clinton II: Die Stimmenmehrheit geht vor Delegiertenmehrheit

Die neuste durchaus kreative Strategie der Clinton Kampagne ist, die schwer aufzuholenden Delegiertenstimmen als weniger wichtig darzustellen und dafür auf die Stimmenmehrheit zu pochen. Sie hoffen wohl so die Superdelegierten, deren Stimme nicht gebunden ist, zu überzeugen, dass Hillary Clinton eher eine Präsidentenwahl gewinnen kann. Es ist wohl das beste Argument, dass Hillary Clinton vorbringen kann, es steht jedoch auf wackligem Fundament. Einige Staaten werden dazu gezählt andere nicht. Florida wird dazugerechnet, Barack Obama hat dort aber keine Kampagne geführt. Selbst wenn man die Mathematik akzeptiert, muss man bedenken, dass in vielen Vorwahlen nur eingeschriebene Demokraten wählen und dies kaum Rückschlüsse auf eine nationale Wahl zulässt. Zudem hat Barack Obama auch Staaten gewonnen die als Schlüsselstaaten für Präsidentenwahlen gelten.

Barack Obama weiter unter Druck wegen seines Priesters

Jeremiah Wright, der spirituelle Mentor von Barack Obama, hat wieder von sich reden gemacht. Er hat den Kandidaten zuvor schon in Bedrängnis gebracht mit ungeschickten Aussagen (“God damn America”). Nun verteidigte er sich und machte alles noch schlimmer. Was nicht erwähnt wird, ist das Wright sich zum Beispiel auch freiwillig zum Kriegsdienst in Vietnam meldete (Cheney? Bush? Sonst wer?). Noch viel wichtiger ist, dass John McCain sich der Unterstützung eines Hasspredigers rühmt und dies ganz normal erscheint. Es gibt wohl gute extreme Ansichten und schlechte. Was hat ein Priester zur Politik eines Kandidaten oder einer Kandidatin beizutragen?

McCain: Ich habe 2000 nicht für Bush gestimmt

Gemäss der Huffingtion Post hat John McCain im Jahr 2000 an einer Dinner Party gesagt, dass er nicht für Bush gestimmt hätte. McCain streitet dies ab. Man könnte meinen, dass ein Stimmverweigerung an den heute unpopulärsten Präsidenten seit es entsprechende Umfragen gibt, eher ein Vorteil ist. Dem scheint nicht so.

Kommentare (1)

  1. #1 Andreas Kyriacou
    Mai 6, 2008

    McCain macht’s immerhin lange vor dem Wahltermin klar. Der liberaldemokratische Halbaussenseiterkandidat für das Londoner Bürgermeisteramt irritierte wohl einen beträchtlichen Teil seiner Wähler, als er am Wahltag verkündete, seine Zweitstimme der “Left List” (‘linke’, nicht ‘übrig gebliebene’ 😉 gegeben zu haben.