Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) hat eine internationale Vergleichsstudie über das deutsche Gesundheitssystem veröffentlicht

Mit überraschendem Ergebnis.

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Die Ergebnisse (hier die “echte” Studie) lassen sich knapp in zwei gute und zwei schlechte Nachrichten zusammenfassen:

Zuerst die schlechten Nachrichten:

  1. Die ärztlichen Sprechstunden sind in Deutschland pro Patient um 30 % kürzer als im europäischen Durchschnitt und damit die kürzesten in Europa.
  2. Deutsche zahlen im europäischen Vergleich die höchsten Preise für Medikamente in Europa.

Da kann man nur gute Besserung wünschen.

Aber dann die guten Nachrichten:

  1. Deutsche Patienten sind am drittbesten vor privaten Zuzahlungen geschützt (nur Briten und Niederländer haben es besser).
  2. Deutsche haben gemeinsam mit Niederländern den besten Zugang zu medizinischer Notfallversorgung.

Ist das Glas jetzt halbvoll oder halbleer?

Das IQWiG schreibt: Deutschland hat eines der besten Gesundheitssysteme der Welt.

aber gleichzeitig:

“Wir müssen es höher bewerten, wenn Ärzte sich mehr Zeit für ihre Patienten nehmen und sich in Forschungsfragen anhand objektiver Quellen auf dem Laufenden halten”, sagt Institutschef Peter Sawicki.

Das Medlog fragt sich, warum ärztliche Zeit immer nur im Zusammenhang mit Fortbildungen (dieses elende Punktesystem) benannt wird und dem Zuhören nicht ein größerer Raum und eigenständiger Wert zuerkannt wird.

Kommentare (1)

  1. #1 erich egermann
    November 20, 2008

    Die Briten sind am besten vor “privaten Zuzahlungen” geschützt ???
    ich lach mich schief, Na dann auf ins hervorragende englische Gesundheitssystem !
    ich kenn Leute , die sind mit akutem Bauch nach Österreich geflogen, damit sie sich
    nicht in einem staatlichen englischen Spital operieren lassen müssen.
    Vielleicht ist es besser in England ausschließlich privat versicherter Lord zu sein