8192-lagiges Papier – hat man am MIT nichts besseres zu tun?

Das Massachusetts Institute of Technology MIT in Boston betreibt einen Origami-Klub für Schüler. Weil man gerne mal in das Guinness-Buch der Rekorde (oder
wenigstens in die Lokalpresse) kommen wollte, gab es vorletztes Wochenende einen Rekordversuch im Papierfalten – 13 mal gefaltet, d.h. 213=8192-lagiges Papier, im “Infinite Corridor” des MIT:

Origami gibt es übrigens wirklich als mathematisches Forschungsthema, sowohl konkret als auch z.B. in der Teichmüller-Theorie.

Ich wollte schon immer mal eine Serie über Rekordverdächtiges aus der Mathematik schreiben. Nun hat dieser Beitrag zwar wenig mit Mathematik zu tun, aber ich dekretiere ihn trotzdem mal als Teil 1.

Kommentare (8)

  1. #1 olsch
    13. April 2011

    Die Serie finde ich, ist eine gute Idee.

    Vieleicht ist ja auch Platz in der Serie für das größte Mathebuch der Welt?
    https://www.idw-online.de/pages/de/news319208

  2. #2 Thilo
    13. April 2011

    Gibt es irgendwo Fotos von dem Gemälde?

  3. #3 BreitSide
    13. April 2011

    Das war doch mal so eine “Wahrheit”, dass man Papier nicht mehr als 10-mal falten könne. Oder gar nur 7-mal? Oder war das nur eine “Urban Truth”?

    Haben das nicht auch einmal die MythBusters probiert?

  4. #4 JD
    14. April 2011

    @Thilo
    So wie ich das sehe, sind es haufenweise Einzelbilder. Ansehen kann man sie hier:
    https://mathe.filmeghost.de/galerie.html

    @BreitSide
    Deren Papier stimmt nicht so ganz mit meiner intutiven Definition eines gefaltenen Papiers überein. Die “Regel”, dass man Papier nur 7 (oder 10) mal falten kann gilt eben nur für “normale” Papiere.

    mfg

  5. #5 BreitSide
    14. April 2011

    Du meinst ein DIN-A-4-Blatt mit 80 g/m2? Dann mag es wohl stimmen.

    Die Berechnung der Falten ist übrigens mW gar nicht so einfach, da ich nicht mehr von “idealen” Knicken der ersten Lagen ausgehen kann. Bei weiteren Lagen kann ich dann wieder recht komfortabel mit Radien rechnen.

  6. #6 olsch
    15. April 2011

    @Thilo
    Jap, aber da ist mir JD zuvor gekommen.
    Hier gibt es auch noch ein kleibes Video dazu:

  7. #7 JD
    16. April 2011

    @BreitSide

    nicht unbedingt DIN A4 und 80g, aber zumindest eine an DIN A Format erinnernde Form. Wenn das Blatt etwas dünner ist (z.B. “Gesangbuchpapier”) dürfte das auch keinen großen Unterschied machen.

    Die innersten Knicke kann man doch pro Faltung als idealen Knick annehmen. danach wird es halt immer runder. Im Video sieht es auch so aus, als ob sie beim Falten keine gegen Ende keine echten Knicke gemacht, sondern Rohre verwendet hätten.

    mfg

  8. #8 BreitSide
    16. April 2011

    Hmm, ich denke schon, dass die Dicke einen Unterschied macht.

    8.000 Lagen, das wären bei 80-g-Papier 16 Stapel (von jeweils 500 Blatt), also 3 Kartons (mit je 5 Stapeln), also über einen Meter hoch. Hier im Video sind es vielleicht 40 cm. Im Büro kann ich das ja mal nachmessen.

    Bei den 13 Lagen sah es ja am Schluss so aus, als wäre das notwendige Papier für eine Lage etwa 3-mal so lang wie das theoretisch gebrauchte. Diese Überlänge kommt ja aus dem immer größer werdenden Kurvenradius. Und der wird ja bei doppelt so dickem Papier auch doppelt so groß. Außerdem braucht der “mittlerste” Abschnitt ja theoretisch nur 1 cm oder 1 mm lang zu sein. Dann besteht praktisch Alles nur aus “Kurve” oder “Knick”.

    Die theoretisch minimal notwendige Länge könnte man ja (perfekte Knicke ohne “Luft” vorausgesetzt) recht einfach berechnen:

    zuerst die Querschnittsfläche berechnen:
    – einen Halbkreis mit dem Radius 4.000 mal Papierdicke
    – zwei Halbkreise mit dem Radius 2.000 mal Papierdicke.

    Dies geteilt durch die Papierdicke ergibt die nötige Länge.

    Einmal kürzt sich da die Papierdicke raus, aber die notwendige Länge ist immer noch proportional zur Dicke des Papiers.

    Hab ich einen Denkfehler gemacht?