Wenn die “Discovery” endlich zur 133. Shuttle-Mission abhebt (der Start ist nun für 15:52 Ortszeit am Mittwoch, dem 3. November, geplant), wird auch ein”Astronaut” zur Internationalen Raumstation mitfliegen, der direkt aus der Comicserie “Die Jetsons” stammen könnte, mit seinem kräftigen Oberkörper, aber ohne Beine, gut für die Hausarbeit und ansonsten anspruchlos: Der Robonaut 2 – kurz R2 (ha, ein Sieg für die StarWars-Fans!) – wird von jetzt an zur Dauerbesatzung der Raumstation gehören. Der “Android” (menschenähnlicher Roboter), der von der Nasa gemeinsam mit General Motors entwickelt wurde, könnte der Mondfahrer der Zukunft sein: Nach eigenen Angaben bräuchten die Ingenieure weniger als drei Jahre, um den Blechmann so aufzurüsten, dass er (dann natürlich mit Beinen) den Mond betreten könnte. Und die Kosten einer solchen “künstlich bemannten” Mission lägen bei einem Bruchteil dessen, was es kostet, Menschen zum Mond und zurück zu schicken – vielleicht eine halbe Milliarde Dollar (gute 200 Millionen für den Robonaut, und noch einmal runde 250 Millionen für die Rakete), statt der erwarteten 150 Milliarden Dollar für bemannte Missionen.

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Der Robonaut2 (links); Foto: Nasa

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Kommentare (4)

  1. #1 BreitSide
    2. November 2010

    Sehr sinnvoll. Faszinierend und sparsam zugleich.

    Aber das auf dem Bild ist er doch nicht? “Roboter” müssen doch nicht anthropomorph sein. Andere Tiere haben auch was zum Abkupfern (mehr Beine, Fühler)…

    Doch, das isser. Aber warum ein Sichtfeld nur nach vorne und keine Rundumkamera? Und und und… Oder will man den Gutsten “menschlicher” aussehen lassen? Aus Imagegründen?

  2. #2 Jürgen Schönstein
    2. November 2010

    @BreitSide

    Oder will man den Gutsten “menschlicher” aussehen lassen?

    Ein anderer Grund fiele mir auch nicht ein.

  3. #3 BreitSide
    2. November 2010

    Im SpOn-Wissenschaft-Artikel steht auch nix Erhellenderes.

    Aus der Altenpflege weiß ich, dass ein allzu menschlich aussehender Helfer-Roboter gar nicht so gerne angenommen werden. Sie sollten eine Maschine sein und bleiben. Können sollen sie natürlich Dasselbe.

    Aber Astronauten sind ja eine andere Klientel als Pflegebedürftige. Und die Millionen an den Empfängern finden das sicher putzig. Nette PR.

  4. #4 Alexander Stirn
    2. November 2010

    Generell sollten Roboter dem Menschen ähnlich sein, um zum einen akzeptiert zu werden und zum anderen die menschlichen Tätigkeiten ganz praktisch übernehmen zu können. Andererseits dürfen sie ihm aber nicht zu ähnlich sein, weil dies emotionale Ablehnung hervorrufen könnte – ein Phänomen, das Roboterforscher als Uncanny Valley bezeichnen.

    Beim Robonauten dürften aber noch andere Beweggründe eine Rolle spielen. Derzeit ist er noch ziemlich blöd und soll eigentlich nur die Weltraumtauglichkeit der Robotertechnologie unter Beweis stellen. Das Aussehen dient daher vor allem der PR, und die Kampagne, die die Nasa mit ihm fährt, ist bislang ja auch äußerst gelungen.