Um Himmels willen! Von wegen, Schlaf sei gesund: Für Frauen über 69 Jahre kann, wenn man der Studie im aktuellen Journal of the American Geriatrics Society glauben darf, zu viel Schlaf sogar tödlich sein. Denn der Studie zu Folge haben Frauen dieses Alters, die regelmäßig ein Nachmittagsschläfchen halten, ein um 58 Prozent höheres Risiko, an Herzerkrankungen zu sterben als ihre “aufgeweckten” Altersgenossinnen. Und für nicht durchs Herz und nicht durch Krebs verursachten Todesarten sei, so schreiben die neun Autoren unter der Federführung von Dr. Katie L. Stone am California Pacific Medical Center das Risiko der Schlafmützinnen sogar um 59 Prozent höher. Und nicht nur das Nickerchen ist gefährlich: Auch eine Stunde mehr Schlaf in der Nacht (neun bis zehn Stunden, statt acht bis neun) hat einen vergleichbar Herz zerreißenden Effekt.

Eigentlich war die Studiengruppe – 8101 Frauen über 69, Altersmedian 77 Jahre, verteilt auf vier Wohnorte in den USA – zur Untersuchung des Osteoporose-Risikos zusammengestellt worden. Im Zusammenhang mit der Studie wurden sie auch nach ihren Schlafgewohnheiten befrgat (die Angaben selbst sind also nicht primär erhoben, sondern beruhen auf Selbstauskunft der Probandinnen). Leider habe ich mal wieder nur den Abstract vor mir, und der macht keine weiteren Angaben über die Zahl der Todesfälle in dieser Gruppe, die über einen Zeitraum von sieben Jahren begleitet wurde. Auch die spezifischen Todesursachen sind hier nicht zu finden, ebenso wenig wie eine mögliche Erklärung dieses Phänomens. Aber was auch immer, es reicht erst mal für die dringende Warnung: Oma, bitte bleib wach!

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Kommentare (2)

  1. #1 Samin
    4. März 2009

    So als Laie würd ich jetzt die Korrelation spontan genau andersrum sehen…die schlafen mehr weil das Risiko aus einem anderen Grund höher ist was gleichzeitig zu erhöhter Müdigkeit führt… sehr abwegig?

  2. #2 Jürgen Schönstein
    4. März 2009

    Abwegig ist bei solchen Studien, die ja erst mal nur Korrelationen feststellen können, im Prinzip nichts, was solche Korrelationen erklären könnte. Ich würde aber mal vermuten (hab’ ja auch nur die Zusammenfassung, nicht den Originaltext zur Verfügung), dass speziell bei gesundheitsrelevanten Studien wie dieser der Gesundheitszustand der Probanden in der Analyse schon berücksichtigt wird.