Dass 1,4 Prozent der tropischen Regenwälder zwischen 2000 und 2005 gerodet wurden, hört sich vermutlich für den Laien gar nicht so dramatisch an (1,4 Prozent mehr Gehalt sind ja auch netto kaum noch spürbar). Aber das wahre Drama liegt nicht nur, wie der Carnegie-Ökologe Greg Asner auf einem Vortrag im Rahmen des Smithsonian-Symposiums zum Thema “Werden die Regenwälder überleben?” darlegte, in der Rodung – mindestens ebenso schlimm, aber dafür nur sehr viel schwerer nachvollziehbar, sei die selektive Ausholzung, warnt er.

Gemeinsam mit Tom Rudel von der Rutgers University in New Jersey, Mitchell Aide von der Universidad de Puerto Rico, der Geographin Ruth DeFries von der New Yorker Columbia University und seiner Carnegie-Mitarbeiterin Ruth Emerson hatte Asner aus Satellitenbildern etc. ermittelt, dass in mehr als der Hälfte der Regenwälder das Laubdach so durchlöchert ist, dass es nur noch etwa die Hälfte der Fläche bedeckt.

Und ist nicht nur einfach als die Hälfte der Hälfte = ca 25 Prozent zu sehen. Löcher im Regenwald-Dach können das darunter liegende Ökosystem nachhaltig verändern – und diese Veränderungen träfen demnach nicht ein Viertel, sondern mehr als die Hälfte dieser Wälder. Kein Wunder also, dass Asner die Bedrohung der Regenwälder mit einem Tsunami vergleicht – ein etwas hinkendes BIld, klar. Aber in der Dramatik, wie es scheint, durchaus vertretbar.

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